Manuskripte 1954

Inhalt: 205 Manuskripte und 25 Typoskripte zu 33 Gedichten (3 Endfassungen)
Datierung: 1.1.1954 – 27.12.1954
Textträger: 271 Einzelblätter (A4-Format)
Umfang: 36 Dossiers, 270 beschriebene Seiten
Publikation: Die verwandelten Schiffe (15 Gedichte), Verstreutes (3 Gedichte)
Signatur: A-5-c/08 (Schachtel 35)
Herkunft: Mappe EG 54 I, EG 54 II

Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften

Freitag, 01 Januar 1954       )

Sie sammeln das Harz …* (A)

Sie sammeln das Harz
das tropft herab von den spärlichen Myrrhen 
und duftet zu den Kamelen, 
die schnuppernd es atmen weit durch die Wüste: 
05 vor der betauten Oase, in die sie aus der Dürre, 
darüber stets wegschaun die Palmen, 
daran nicht denkt der Ölbaum, 
tragen hinein, langsam, schwerer als jene von Datteln, 
als von Oliven, von der Myrrhe duftendem Harz.

Samstag, 02 Januar 1954       )

Ankunft in der Oase (B)

Die Reiter sammeln 
das herabtropft die Stämme der spärlichen Myrrhen, das Harz, 
weit durch die Wüste rochen die Kamele es schnuppernd 
vor der betauten Oase, in die aus der Dürre, 
05 – darüber stets wegschaut die Palme, 
daran nie dachte der Ölbaum – 
sie tragen hinein, langsam, schwerer als jene von Datteln, 
dieser von Oliven, von der Myrrhe duftendem Harz.

Sonntag, 03 Januar 1954       )

Ankunft in der Oase (C)

Wir sammeln, das herabtropft die Stämme der Myrrhen,
das Harz: weit durch die Dürre rochen die Kamele es
schnuppernd,
fern dem Tau der Oase, in die aus der Dürre
– darüber wegschaut die Palme, daran nicht dachte der Ölbaum – 
05 sie tragen langsam hinein, schwerer als jene von Datteln, 
dieser von Oliven, der Wüstenmyrrhen heilduftendes Harz

Montag, 04 Januar 1954       )

Ankunft in der Oase (D)

Wir sammeln, das herabrinnt die Stämme der Myrrhen,
das Harz: weit durch die Dürre rochen die Kamele es
schnuppernd, 
fern der feuchten Oase, in die aus der Dürre 
– darüber wegschaut die Palme, davon nie wusste 
der Ölbaum – 
05 sie nun langsam tragen hinein, schwerer als die Palme von Datteln, 
als von Oliven der Ölbaum, der wenigen Myrrhen der Wüste
(heil)duftendes Harz.

Mittwoch, 06 Januar 1954       )

Ankunft in der Oase (E)

Wir sammeln, das herabrinnt die Myrrhenstämme, das Harz: 
weit durch die Dürre schnupperten es die Kamele, 
fern noch der feuchten Oase, in die aus der Wüste 
– darüber wegschaut die Palme, die nie sah der Ölbaum – 
05 sie nun tragen langsam hinein, beladner als die Palme
mit Datteln, 
als mit Oliven der Ölbaum, mit der Myrrhen der Wüste duftendem 
Harz.

Dienstag, 12 Januar 1954       )

Ankunft in der Oase (F)

Wir sammeln, das herabrinnt die Myrrhenstämme, das Harz: 
weit durch die Dürre schnupperten es die Kamele, 
noch fern der feuchten Oase, wo aus der Wüste 
– darüber wegschaut die Palme, die nie sah der Ölbaum – 
05 sie nun tragen langsam hinein, beladner als die Palme mit Datteln, 
als mit Oliven der Ölbaum, mit der Myrrhen der Wüste würzigem Harz.

Freitag, 22 Januar 1954       )

Ankunft in der Oase (G)

Wir sammelten, das herabrinnt die Myrthenstämme, das Harz: 
die Kamele schnupperten es weit in der Wüste, 
darüber wegschaut die Palme, die nie sah der Ölbaum[,]
der verschlossnen Oase. Wo sie nun schreiten hinein, 
05 beladner als die Palme mit Datteln, als mit Oliven der Ölbaum, 
mit der Myrrhen der Wüste würzigem Harz.

Dienstag, 02 Februar 1954       )

Ankunft in der Oase (H)

Wir sammelten, das herabrann die Myrrhenstämme, das Harz.
Die Kamele schnupperten es weit in der Wüste, 
darüber wegschaut die Palme, die nie sah der Ölbaum 
der verschlossnen Oase. Wo nun sie schreiten hinein, 
05 beladner als die Palme mit Datteln, als mit Oliven der Ölbaum, 
mit der Myrrhen der Wüste würzigem Harz.

Mittwoch, 24 Februar 1954       )

Ankunft in der Oase (J)

Wir sammeln das Harz, das die Myrrhenstämme herabrann. 
Die Kamele schnupperten es weit in der Wüste, 
darüber wegblickt die Palme, die nie sah der Ölbaum 
der verschlossnen Oase: Wo nun sie schreiten hinein, 
05 beladner als die Palme mit Datteln, als mit Oliven der Ölbaum, 
mit der Myrrhen der Wüste würzigem Harz.

Sonntag, 03 Januar 1954       )

Die Oase (A)

Führt die Schlange hinein über die letzte der Dünen 
meinen brennenden Fuss in die Oase, die plötzlich 
ergrünt und ihn löscht mit Gräsern voll Tau, 
bevor mir unterm Zelt der alten Palme zuinnerst 
05 die mit der steigenden Sonne wunderbar immer kältere Quelle 
zustiebt Kühle; schon ist ihr mein Antzlitz näher geneigt, 
schon erweckt vom ersten Tropfen die Lippe.

Montag, 04 Januar 1954       )

Die Oase (B)

Hinein führt über die letzte der glühenden Dünen
die Schlange den versengten Fuss in den Tau, 
der ihn löscht, der Oase, bevor mir unter der alten Palme zuinnerst 
die Quelle zustäubt die mit der steigenden Sonne 
05 wunderbar immer kühlere Kühle; schon ist ihr näher geneigt, 
schon ist erweckt vom ersten Tropfen die Lippe.

Mittwoch, 06 Januar 1954       )

Die Oase (C)

Hinein führt über die letzte, die glühendste Düne
die Schlange den versengten Fuss in den Tau, 
der ihn löscht, der Oase, bevor der Stirn unter der alten Palme 
zuinnerst 
der Quell zustäubt die mit der steigenden Sonne 
05 wunderbar immer kühlere Kühlung: schon ihr näher geneigt, 
schon ist erweckt vom ersten Tropfen die Lippe.

Montag, 11 Januar 1954       )

Die Oase (D)

Hinein führt über die letzte, die glühendste Düne
die Schlange den versengten Fuss in den Tau, 
der ihn löscht, der Oase, bevor dem Mund unter der Palme 
zuinnerst der Quell zustäubt die mit der steigenden Sonne 
wunderbar immer kühlere Kühlung: schon ihr näher geneigt, 
schon ist erweckt vom ersten Tropfen die Lippe.

Freitag, 22 Januar 1954       )

Die Oase (E)

Hineinführt über die letzte glühende Düne
die Schlange den versengten Fuss in den Tau, 
der ihn löscht, der Oase, bevor dem Mund zuinnerst 
unter der Palme die Quelle die mit der steigenden Sonne 
wunderbar immer kühlere Kühlung zustäubt: wo, 
ihr geneigt, erwacht vom ersten Tropfen die Lippe.

Dienstag, 02 Februar 1954       )

Die Oase (F)

Hinein führt über die letzte glühende Düne
die Schlange den versengten Fuss in den Tau, 
der ihn löscht, noch bevor zuinnerst dem Mund 
unter dem Palmbaum die Quelle die mit der steigenden Sonne 
05 immer kühlere Kühlung zustäubt: wo,
ihr geneigt, erwacht schon vom ersten Tropfen die Lippe.

Mittwoch, 06 Januar 1954       )

Die Harfe im Meer (A)

Die sie des Nachts hier, die sie dorther gehört, 
die Fischer vergassen über der Harfe die Netze 
und irrten weiter hinaus, dem Morgen zu, 
der heran auf der Barke trägt den Wassergesang, 
05 nun vor der Sonne erloschen: 
nun liegt die Harfe neben dem Knaben von ferne, 
der da liegt für tot: den sie ziehen ans Ufer, 
tiefer ermüdet als sonst vom Fang der lockenden Fische 
von der im Morgen verstummten Beute der einzigen Nacht.

Donnerstag, 07 Januar 1954       )

Die Harfe im Meer (B)

Die sie des Nachts von weither gehört,
die Fischer vergassen über der Harfe die Netze, 
irrten hinaus dem Morgen entgegen, 
der in der Barke heran trägt das Spiel, 
05 das nun in der Sonne verstummte: 
die Harfe neben dem Knaben, der daliegt für tot. 
Sie ziehn ihn ans Ufer, tiefer als sonst 
vom Fang der Fische von dieser einzigen Beute, 
der im Morgen verstummten, ermüdet.

Montag, 11 Januar 1954       )

Die Harfe (C)

Über dem Klang der Harfe von weither
vergassen die Fischer die Netze des Nachts 
und irrten dem Morgen entgegen, 
der in der Barke heran trägt das Spiel, 
05 das nun vor der Sonne verstummte: 
daliegt neben dem leblosen Knaben. 
Sie ziehn ihn ans Ufer, tiefer als sonst 
vom Fang der Fische von dieser einzigen Beute, 
der erst im Morgen verstummten, ermüdet.

Montag, 18 Januar 1954       )

Die Harfe (D)

Über der Harfe vergassen die Fischer 
die Netze des Nachts und irrten dem Morgen entgegen, 
der in der Barke heranträgt die Harfe: 
Nun vor der Sonne verstummt, 
05 daliegt sie neben dem leblosen Knaben. – 
Sie ziehn ihn ans Ufer, tiefer als sonst 
vom Fang der Fische, ermüdet 
von dieser Beute, der erst im Morgen verstummten.

Donnerstag, 28 Januar 1954       )

Die Harfe (E)

Über dem wehenden Klang vergassen die Fischer
die Netze des Nachts und irrten dem Morgen entgegen, 
der in der Barke die nun an dem matten 
Knaben verstummte Harfe heranträgt. 
05 Sie ziehn sie ans Ufer, tiefer als sonst vom Fang der Fische, 
ermüdet von diesem Fang, der erst im Morgen verstummte.

Freitag, 08 Januar 1954       )

Der Spiegel (A)

Aus der offenen Vase steigen die Dämpfe hinauf 
in den hell gereihten Zirkel der Engel, 
die wohl verwundert schauen neu sich unten, 
verwandter der schattigen Talschlucht, 
05 im Grund der Vase, die als Spiegel daliegt: 
woher steigen die Dämpfe, wölkend und doch nicht verhüllend, 
nur das Bild der Engel, der hohen, sachte verdunkelnd, 
die sich verwundert verwandelt anschaun im Spiegel.

Sonntag, 10 Januar 1954       )

Der Spiegel (B)

Aus der offenen Vase steigen die Dämpfe hinauf 
zum hellgereihten Zirkel der Engel, 
die wohl verwundert unten sich finden von neuem, 
verwandter der schattigen Talschlucht, im spiegelnden Grund
der Vase: 
05 dort steigen die Dämpfe, wölkend und doch nicht verhüllend, 
nur wenig verdunkelnd das Bild der Engel, der hohen,  
die sich verwundert verwandelt anschaun im Spiegel.

Montag, 18 Januar 1954       )

Der Spiegel (C)

Aus der offenen Vase steigen die Dämpfe
zum hellgereihten Zirkel der Engel, 
die wohl verwundert, verwandter der schattigen Talschlucht, 
sich finden unten von neuem im Grund der spiegelnden Vase. 
05 Dort steigen die Dämpfe, wölkend und doch nicht verhüllend, 
nur wenig verdunkelnd das Bild der Engel, der hohen, 
die sich verwundert verwandelt anschaun im Spiegel.

Samstag, 23 Januar 1954       )

Der Spiegel (D)

Aus der Vase steigen die Dämpfe zum hellgereihten
Zirkel der Engel, 
die verwundert verwandter der schattigen Talschlucht
sich finden 
unten von neuem im Grund der spiegelnden Vase. 
Wo steigen die Dämpfe, wölkend doch wenig verdunkelnd 
05 das Bild der Engel, der hellen, die sich verwundert
verwandelt anschaun im Grund der spiegelnden Vase.

Samstag, 23 Januar 1954       )

Der Spiegel (E)

Zum Kreis der Engel steigen die Dämpfe vom Grund
der spiegelnden Vase: 
verwundert finden sie sich der Talschlucht verwandter 
unten von neuem im Grund der spiegelnden Vase, 
wo steigen die Dämpfe, wölkend doch wenig verdunkelnd 
05 das Bild der Engel, der hellen, die sich verwundert 
verwandelt anschaun im Grund der spiegelnden Vase.

Freitag, 05 Februar 1954       )

Der Spiegel (F)

Zum Kreis der Engel steigen die Dämpfe vom Grund
der spiegelnden Vase: 
verwundert finden sie sich der Talschlucht verwandter 
unten von neuem im Grund der spiegelnden Vase, 
wo steigen die Dämpfe, wölkend verdunkelnd das Bild 
05 der Engel, der hellen, die sich verwundert 
verwandelt anschaun im Grund der spiegelnden Vase.

Freitag, 05 Februar 1954       )

Der Spiegel (G)

Zum Kreis der Engel vom Grund der spiegelnden Vase
steigen die Dämpfe: verwundert 
finden sie sich der Talschlucht verwandter 
unten von neuem im Grund der spiegelnden Vase, 
05 wo steigen die Dämpfe, wölkend verdunkelnd das Bild 
der Engel, der hellen, die sich verwundert 
verwandelt anschaun im Grund der spiegelnden Vase.

Samstag, 06 Februar 1954       )

Der Spiegel (H)

Zum Kreis der Engel vom Grund der spiegelnden Vase
wölken die Dämpfe: verwundert der Talschlucht verwandter 
finden unten ihr Bild im Grund der spiegelnden Vase 
von neuem, wo steigen die Dämpfe, wölkend verdunkelnd 
05 das Bild der Engel, der hellen, die sich verwundert 
verwandelt anschaun im Grund der spiegelnden Vase.

Samstag, 06 Februar 1954       )

Der Spiegel (J)

Zum Kreis der Engel vom Grund der spiegelnden Vase
wölken die Dämpfe: der Talschlucht verwandter, verwundert 
finden sich unten im Grund der spiegelnden Vase 
von neuem die Engel, wo wölken die Dämpfe, verdunkelnd 
05 das Bild der Engel, der hellen, die sich verwundert 
verwandelt anschaun im Grund der spiegelnden Vase.

Freitag, 08 Januar 1954       )

Die Entführung (A)

Als er den Falken gekauft, spielte er noch auf dem Schiff
Würfel mit den fremden Händlern, lachend, 
und sang ihnen, die alle versammelt um ihn auf dem Verdeck, 
lauter, bis ihn der Wind fasste am Haar 
05 und wegriss die Stimme, bis ihm die Stange schlug 
an das lachend gewendete Antlitz 
und er, plötzlich stumm, unter den  Hämischen 
ringsum tränenwirr blickend, sah: 
dass er vom Strand des Vaters geraubt war 
10 und fuhr fern auf der unendlichen See.

Sonntag, 10 Januar 1954       )

Die Entführung (B)

Den Falken, den er eben gekauft, auf der Schulter,
spielt der Knabe noch Würfel 
mit den fremden Händlern, 
und singt ihnen, die alle auf dem Verdeck um ihn versammelt, 
05 lauter ihm jubeln, bis dass ihn 
der Wind am Haar fasst und ihm wegreisst die Stimme, 
bis ihm die Stange schlägt an das lachend gewendete Antlitz 
und er, plötzlich stumm, tränenwirr ringsum 
unter den Hämischen blickend, sieht: 
10 dass er vom Strand des Vaters geraubt ward 
und fern fährt auf der endlosen See.

Dienstag, 12 Januar 1954       )

Die Entführung (C)

Den Falken, den er eben gekauft, auf der Schulter,
spielt der Knabe mit den fremden Händlern noch Würfel 
und singt ihnen, die auf dem Verdeck alle um ihn versammelt, 
laut und lauter ihm jubeln, bis dass ihn 
05 der Wind am Haar fasst, ihm wegreisst die Stimme, 
bis ihm die Stange schlägt ins letzte gewendete Lachen 
und er, tränenwirr ringsum unter den Hämischen blickend, 
geraubt sich sieht vom Strand des Vaters, gefangen auf 
endloser See.

Samstag, 23 Januar 1954       )

Die Entführung (D)

Den Falken, den er eben gekauft, auf der Schulter,
spielt mit den fremden Händlern der Knabe noch Würfel, 
auf dem Verdeck singt er ihnen, die laut ihm jubeln 
und lauter, 
bis dass ihn der Wind am Haar fasst, ihm wegreisst die 
Stimme, 
05 bis ihm die Segelstange schlägt ins gewendete Lachen, 
und er, tränenwirr rings unter den Hämischen blickend, 
sich sieht vom Strand des Vaters[,] geraubt, auf dem 
endlosen Wasser gefangen.

Dienstag, 02 Februar 1954       )

Die Entführung (Tristan) (E)

Den Falken, den er eben gekauft, an der Wange,
singt der Knabe den Händlern noch auf dem Verdeck, 
die laut ihm jubeln und lauter, bis dass ihm
wegreisst die Stimme 
der Wind, die Rahe ihm schlägt ins gewendete Lachen 
05 und er, tränenwirr rings unter den Hämischen blickend, 
loslässt den Falken als Boten zum Vater, 
dass er, geraubt, auf dem endlosen Wasser gefangen.

Freitag, 05 Februar 1954       )

Die Entführung (F)

Den Falken, den er eben gekauft, an der Wange,
singt auf dem Verdeck der Knabe den Händlern, 
die laut ihm jubeln und lauter, bis dass ihm
wegreisst die Stimme 
der Wind, die Rahe ihm schlägt ins gewendete Lachen 
05 und er, tränenwirr rings auf die Hämischen blickend, 
den Falken als Boten, dass er geraubt auf dem endlosen 
Wasser gefangen, loslässt ans Ufer des Vaters.

Mittwoch, 13 Januar 1954       )

Der Stein (A)

Im innern Gemach zieht aus den Lumpen der Bettler,
verborgen den neidischen Dienern, 
den funkelnden Stein. 
Und weinend küsst ihn der Vater, 
05 führt ihn auf den Altan, 
dem Volk ihn zu zeigen, 
den Sohn, den er verloren,: 
es jubelt, es fliehen die Neider 
unter dem doppelt zückenden Strahl 
10 des allüberfunkelnden Steines.

Mittwoch, 13 Januar 1954       )

Der Stein (B)

Im innern Gemach, verborgen den neidischen Dienern,
zieht aus den Lumpen der Bettler den funkelnden Stein. 
Und weinend führt der Vater den Sohn, den er gefunden, 
auf den Altan, ihn zu zeigen dem Volk: 
05 Es jubelt, doch tief sich ducken die Neider 
unter dem Strahl, der doppelt herab 
zuckt des allüberfunkelnden Steines.

Sonntag, 17 Januar 1954       )

Der Stein (C)

Im innern Gemach, den Neidern verborgen,
zückt aus den Lumpen der fremde Bettler den Stein. 
Und weinend führt der Vater den Sohn 
auf den Altan, ihn zu zeigen dem Volk: 
05 Schnell erkennt es und jauchzt, doch tief sich ducken 
die Neider 
unter dem Strahl, den doppelt herab 
zückt der kräftige Stein.

Sonntag, 17 Januar 1954       )

Der Stein (D)

Im innern Gemach, den Neidern verborgen,
zückt den Stein aus Lumpen der Bettler. 
Und weinend führt ihn der Vater auf den Altan, 
dem Volk ihn zu zeigen: Den Sohn 
05 erkennt es und jauchzt, doch tief 
unterm Strahl die Neider sich ducken, 
den doppelt hinab zückt der kräftige Stein.

Montag, 18 Januar 1954       )

Der Stein (E)

Im innern Gemach, verborgen den Neidern,
den Stein zückt aus Lumpen der Bettler. 
Und weinend führt der Vater ihn auf den Altan, 
dem Volk zu zeigen den Sohn: es erkennt ihn und jauchzt. 
05 Doch tief unterm Strahl, den doppelt hinab 
zückt der kräftige Stein, sich ducken die Neider.

Donnerstag, 28 Januar 1954       )

Der Stein (F)

Verborgen den Brüdern, im innern Gemach
den Stein zückt aus Lumpen der Bettler. 
Und weinend führt der Vater ihn auf den Altan, 
dem Volk zu zeigen den Sohn: es erkennt ihn und jauchzt. 
05 Doch tief unterm Strahl, den doppelt hinab 
zückt der kräftige Stein, sich ducken die Brüder.

Mittwoch, 13 Januar 1954       )

Der Trunk (A)

Als er hinab aus dem Haufen, der dalag mit durstoffnen
Mündern, 
kroch, fand er im dunkelsten Winkel des geborstenen
Schluchtmunds 
das Wasser und bracht es dem König: 
der noch allein sass: er nahms aus den Händen des Freundes, 
05 richtete auf den verschmachteten Haufen, Halme des Heeres, 
gestillten nun von diesem reichlichen Brunnen wenigen Wassers, 
das in der Krumme verrann, da er es weggoss.

Mittwoch, 13 Januar 1954       )

Der Trank (B)

Als er hinab aus dem Heer, das lag, durstoffenen Mundes, 
kroch, fand er im dunkelsten Winkel des andern, geborstenen 
Schluchtmunds 
Wasser und bracht es dem König: 
Der noch aufrecht allein. 
05 Er nahm und goss aus Freundeshänden den Helm wenigen
Wassers, 
richtete auf, ein reichlicher Brunnen, 
schnell verronnen im Staub, die Halme des Heeres.

Mittwoch, 13 Januar 1954       )

Der Trunk (C)

Als er hinab aus dem Heer, das lag durstoffenen Mundes, 
kroch, fand er im dunkeln Winkel des andern, geborstenen 
Schluchtmunds 
Wasser und bracht es dem König: Der, noch aufrecht allein, 
nahm und goss aus Freundeshänden den Helm 
05 wenigen Wassers hinweg, aufrichtend mit dem reichlichen 
Brunnen, 
der schnell verronnen im Staub, die Halme des Heeres.

Freitag, 15 Januar 1954       )

Der Trunk (D)

Als er hinab aus dem Heer, das lag durstoffenen Munds,
kroch, fand er im Winkel des andern, geborstenen
Schluchtmunds 
Wasser und bracht es dem König: Der, noch aufrecht allein, 
nahm und goss aus Freundeshänden den Helm 
05 wenigen Wassers hinweg, richtete auf mit dem reichlichen 
Brunnen, 
der schnell verronnen im Staub, die Halme des Heerfelds.

Samstag, 23 Januar 1954       )

Der Trunk (E)

Als er vom Heerfeld, das lag durstoffenen Munds,
hinab kroch, fand er im Winkel des geborstenen
Schluchtmunds 
Wasser und bracht es dem König. Der, noch aufrecht allein, 
nahm und goss aus Freundeshänden den Helm 
05 wenigen Wassers hinweg: richtete auf mit dem reichlichen 
Wasser, 
das schnell verronnen im Staub, die Halme des Heerfelds.

Freitag, 15 Januar 1954       )

Der süsse Quell (A)

Du stürzest den Mund ins salzige Wasser der See,
das bittrer ihn brennt als der Durst, der gewohnte. 
Grad eh du hörst ein Murmeln im Kies, den Fuss dir benetzend, 
und gräbst mit der Hand: bis der Strahl bricht hervor 
05 und höher dir zuspringt. Du rufst 
laut laut den Gefährten, die mit geröteten Augen 
drüben gehn langsam am Rand mit den Wolken, 
schon da sind, empfangen ins Antlitz das Wasser, 
trinken nach Lust auf der Scheide von Wüste und Meer, 
10 wenn die Wolken wandern dumpfer die vergessene Strasse.

Montag, 18 Januar 1954       )

Der süsse Quell (B)

Du stürzest den Mund ins salzige Wasser der See,
das bittrer ihn brennt als der Durst, der gewohnte. 
Grad eh du hörst ein Murmeln im Kies, scharrend
den Fuss dir benetzest 
und gräbst mit der Hand: bis der Strahl bricht hervor 
05 und höher dir aufspringt. Du rufst 
laut, laut die Freunde, die mit geröteten Augen 
drüben gingen langsam am Rand mit den Wolken, 
nun da sind, empfangen ins Antlitz das Wasser, 
trinken nach Lust auf der Scheide von Wüste und Meer, 
wenn die Wolken dumpf wandern weiter.

Samstag, 23 Januar 1954       )

Der süsse Quell (C)

Du stürzest den Mund ins salzige Wasser,
das bittrer ihn brennt als der Durst. 
Ehe du hörst ein Murmeln im Kies, den Fuss dir scharrend 
benetzest, 
ehe du gräbst mit der Hand: dass der Strahl dir hervorbricht. 
05 Laut, laut rufst du die Freunde, die mit geröteten Augen 
drüben gingen langsam am Rand mit den Wolken, 
nun dasind, empfangen ins Antlitz das Wasser, 
wenn die Wolken träg wandern weiter, 
trinken nach Lust auf der Scheide der Wüsten.

Dienstag, 26 Januar 1954       )

Der süsse Quell (D)

Du stürzest den Mund ins salzige Wasser, das bittrer ihn brennt
als der Durst. 
Ehe du hörst ein Murmeln im Kies, den Fuss dir scharrend 
benetzest, 
ehe du gräbst mit der Hand: dass der Strahl dir hervorspringt. 
Laut, laut rufst du die Freunde, die mit geröteten Augen 
05 drüben gingen, Begleiter der Wolken, am Rand, 
nun da sind, empfangen das Wasser ins Antlitz, 
wenn die Wolken träg wandern weiter am Rand, 
trinken nach Lust auf der Scheide der Wüsten.

Dienstag, 26 Januar 1954       )

Der süsse Quell (E)

Du stürzest ins salzige Wasser den Mund, das bittrer ihn als der 
Durst brennt. 
Ehe du hörst ein Murmeln im Kies, den Fuss dir scharrend
benetzest, 
ehe du gräbst mit der Hand: dass der Strahl dir hervorspringt. 
Laut, laut rufst du die Freunde, die mit geröteten Augen 
05 drüben gingen, Begleiter der Wolken, am Rand: 
Hier nun empfängt sie das springende Wasser ins Antlitz, 
wenn die Wolken träg allein wandern weiter, 
schlürfen nach Lust sie auf der Scheide der Wüsten.

Montag, 01 Februar 1954       )

Der süsse Quell (F)

Du stürzest ins salzige Wasser den Mund,
das bittrer ihn als der Durst brennt. 
Ehe du hörst ein Murmeln im Kies,
den Fuss dir scharrend benetzest, 
05 ehe du gräbst mit der Hand: 
dass der Strahl dir hervorspringt. 
Laut, laut rufst du die Freunde, 
die mit geröteten Augen 
gingen, Begleiter der Wolken, am Rand: 
10 Hier nun empfängt die Glut den Quellstrahl ins Antlitz, 
loht die glimmende auf an der Scheide der Wüsten, 
wenn die Wolken träg allein wandern weiter. 

Variante für V. 10-12:
10 Hier empfängt den Quellstrahl ins Antlitz 
die Glut, vorm Erlöschen, wenn träge 
weiterwandern die Wolken allein, 
loht sie auf an der Scheide der Wüsten.

Dienstag, 09 Februar 1954       )

Der süsse Quell (G)

Du stürzest ins salzige Wasser den Mund,
das bittrer ihn als der Durst brennt. 
Ehe du hörst ein Murmeln im Kies, 
den Fuss dir scharrend benetzest. 
05 Ehe du gräbst mit der Hand, 
dass der Strahl dir hervorspringt. 
Laut, laut ruftst du die Freunde, 
die mit geröteten Augen, 
Begleiter der Wolken, am Rand ziehn: 
10 Hier die Glut, wenn träge 
weiter wandern die Wolken allein, 
empfängt den Quellstrahl ins Antlitz, 
loht auf und erlischt an der Scheide der Wüsten.

Dienstag, 23 Februar 1954       )

Der süsse Quell (H)

Du stürzest ins salzige Wasser den Mund,
das bittrer ihn als der Durst sengt. 
Ehe du hörst ein Murmeln im Kies, 
den Fuss dir scharrend benetzest. 
05 Ehe du gräbst mit der Hand, 
dass der Strahl dir hervorspringt. – 
Laut, laut rufst du die brennenden Auges, 
Begleiter der Wolken, am Rand ziehn: 
Hier die Glut, wenn träge 
10 weiterwandern die Wolken allein, 
empfängt den Quellstrahl ins Antlitz, 
loht auf und erlischt an der Scheide der Wüsten.

Donnerstag, 21 Januar 1954       )

Das verhüllte Haupt (A)

Nochmals erkenn ich, fliehend bei Nacht,
voll Angst die Gassen, die nun nimmer ich sehe, 
die ganze Stadt geb ich für den Hof mit dem Brunnen 
mitten in Blumen. Hier ists am einsamsten, wo 
05 inmitten der Stadt, verrauschten die Gassen am Brunnen, 
mitten in Blumen, wo steht der Greis mit dem dunkel 
verschleierten Antlitz. 
Wo verrauschen die Gassen am Brunnen, 
mitten im Hof unter Blumen, dorthin ich floh voller Angst 
durch Gassen, die nun nimmer ich sehe, 
10 nachdem ich sie letztmals erkannte, fliehend bei Nacht.

Donnerstag, 21 Januar 1954       )

Das verhüllte Haupt (B)

Nachdem ich sie letztmals erkannt, fliehend bei Nacht
durch die Gassen der Stadt, voller Angst 
trat ich ein in den Hof, der einzig still hier im Rauschen, 
wo am Brunnen mitten in Blumen stand 
05 der Greis mit dem dunkel verschleierten Antlitz, 
mitten in Blumen am Brunnen, 
als ich herein in den Hof trat voller Angst, 
von den Gassen der Stadt, 
nachdem ich sie, fliehend bei Nacht, letztmals erkannte.

Freitag, 22 Januar 1954       )

Das verhüllte Haupt (C)

Als ich zum letzten Mal sah, fliehend bei Nacht,
die Gassen der Stadt voller Angst, 
trat ich ein in den Hof, wo einzig rauschte die Stille, 
und mitten in Blumen am Brunnen 
05 stand der Greis, der sein Antlitz verhüllte, 
mitten in Blumen am Brunnen, wo einzig rauschte die Stille, 
als ich herein in den Hof trat voller Angst 
aus den Gassen der Stadt, die, fliehend bei Nacht, ich zum 
zum letzten Mal sah.

Freitag, 22 Januar 1954       )

Das verhüllte Haupt (D)

Als ich zum letzten Mal sah, fliehend bei Nacht,
die Gassen  der Stadt voller Angst, trat ich ein in den Hof, 
wo einzig rauschte die Stille, und mitten in Blumen am Brunnen 
stand der Greis, der sein Antlitz verhüllte, 
05 mitten in Blumen am Brunnen, wo einzig rauschte die Stille, 
als ich herein in den Hof trat voller Angst 
aus den Gassen der Stadt, die, fliehend bei Nacht, ich zum 
letzten Mal sah.

Donnerstag, 28 Januar 1954       )

Das verhüllte Haupt (E)

Als auf der nächtlichen Flucht ich die Gassen der Stadt
nochmals gesehn, trat ich ein in den Hof, 
wo rauschte die Stille allein, und mitten in Blumen 
ich fand auf dem Rande des Brunnens das Haupt unterm Linnen, 
05 mitten in Blumen, wo rauschte die Stille allein, 
als ich trat in den Hof von den Gassen der Stadt, 
die auf der nächtlichen Flucht ich nochmals gesehn.

Dienstag, 02 Februar 1954       )

Das verhüllte Haupt (F)

Auf der nächtlichen Flucht durch die Gassen der Stadt
trat ich ein in den Hof, wo rauschte die Stille 
und auf dem Rand des Brunnens mitten in Blumen 
ich das Haupt fand unterm Linnen in Blumen, 
05 wo die Stille allein rauschte, im Hof, 
jenseits der Gassen der Stadt, als ich aus der Nacht 
angstgetrockneten Auges heimlich hineinfloh.

Dienstag, 02 Februar 1954       )

Das verhüllte Haupt (G)

Auf der nächtlichen Flucht durch die Gassen der Stadt
trat ich ein in den Hof, wo rauschte die Ruhe 
und auf dem Rand des Brunnens mitten in Blumen 
ich das Haupt fand unterm Linnen im Hof, 
05 wo rauschte die Ruhe allein, in den Blumen, 
jenseits der Gassen der Stadt, als ich aus der Nacht 
mit tränenlos offenem Auge heimlich hineinfloh.

Dienstag, 09 Februar 1954       )

Das verhüllte Haupt (H)

Auf der Flucht aus den Gassen der nächtlichen Stadt
trat ich ein in den Hof, wo rauschte die Ruhe 
und auf dem Rand des Brunnens mitten in Blumen 
ich das Haupt fand unterm Linnen. 
05 Im Hof, wo rauschte die Ruhe allein in den Blumen, 
jenseits der Gassen der Stadt, als aus der Nacht 
mit tränenlos offenem Auge ich heimlich hineinfloh.

Dienstag, 26 Januar 1954       )

Stempel und Flamme (A)

Du schwebst, Biene, hinein, wo dir aus der Blüte entgegen
ränderwärts schlägt der Duft, den Stempel verkündend, 
der ganz unter Blättern verborgen.
Du fährst, Schiffer, hinein, wo dir aus der Bucht entgegen 
05 schlagen meerwärts die Feuer aus den höchsten Grotten des Bergs. 
Du dringst, Bienenschiff, in der Blüte gelockerte Ränder, 
wo dir weit in die Luftsee die Flammendüfte des Stempels 
aus den Tiefen der Grotte lockend leuchten entgegen.

Samstag, 06 Februar 1954       )

Stempel und Flamme (B)

Du schwimmst, Biene, hinein, wo dir aus den Blättern entgegen
ränderwärts loht der Duft, den Stempel verkündend, 
der ganz in der Blüte verborgen.

Du schwebst, Schiffer, hinein, wo dir über Klippen entgegen 
05 meerwärts schlägt die Flamme, die Grotte verkündend, 
die ganz am Gipfel verborgen.

Du dringst, Bienenschiffer, in der Klippen blühende Ränder, 
wo dir weit in das Meer duftet der Flammenstempel 
aus der Blütengrotte lockend entgegen.

Samstag, 06 Februar 1954       )

Stempel und Flamme (C)

Du schwimmst, Biene, hinein, wo dir aus Blättern entgegen
weit in die Winde loht der Duft, den Stempel verkündend, 
der ganz in der Blüte verborgen.

Du summst, Schiffer, hinein, wo dir über Klippen entgegen 
05 meerwärts schlägt die Flamme, die Grotte verkündend, 
die ganz am Gipfel verborgen.

Du dringst, Bienenschiffer, hinein, wo aus Klippenblättern 
dir hinaus in dein Meer duftet der Flammenstempel 
der in der Blütengrotte verborgen, weit weither dich lockend.

Samstag, 06 Februar 1954       )

Stempel und Flamme (D)

Du schwimmst, Biene, wo dir aus Blättern entgegen
weit in den Wind loht der Duft, den Stempel verkündend, 
der tief in der Blüte verborgen. 
Du schwärmst, Schiffer, wo dir über Klippen entgegen 
05 meerwärts duftet die Flamme, die Grotte verkündend, 
die hoch am Gipfel verborgen. 
Du dringst, Bienenschiffer, hinein, wo aus
Klippenblättern entgegen 
in die Woge schlägt der Flammenstempel und lockend[,]
die Blütengrotte dir weithin, weithin verkündet.

Dienstag, 09 Februar 1954       )

Stempel und Flamme (Blüte und Grotte) (E)

Du schwimmst, Biene, wo dir aus Blättern entgegen
windwärts loht der Duft, den Stempel verkündend, 
der tief in der Blüte verborgen. 

Du schwärmst, Schiffer, wo dir über Klippen entgegen 
05 meerwärts durftet die Flamme, die Grotte verkündend, 
die hoch am Gipfel verborgen. 

Du dringst, Bienenschiffer, hinein, wo aus Klippenblättern entgegen 
in die Woge dir loht der Flammenstempel und lockend 
die Blütengrotte verkündet.

Freitag, 29 Januar 1954       )

Der schaukelnde Hund (A)

Bald schaut, schaukelnd von unten mich an,
bald, schaukelnd, von oben der zottige Hund, 
und schüttelt mit Jaulen die Haare: 
auf und nieder schaukle ich mit dem Hund. 
05 Aber du sitzest, blinde Frau, auf dem Rand des Brunnens, 
verhüllt und wie sehend: 
wenn er dich schaut im Schaukeln, heult der zottige Hund, 
sonst aber schaut er von oben, sonst von unten mich an 
und schüttelt fröhlich die Haare der zottige Hund.

Samstag, 30 Januar 1954       )

Der schaukelnde Hund (B)

Bald schaut schaukelnd der zottige Hund von unten mich an,
bald schaukelnd von oben und schüttelt mit Knurren die Haare. 
Nur wenn er dich, blinde Frau, schaut, 
die du sitzest verhüllt auf dem Rande des Brunnens, 
05 nur wenn er dich schaut im Schaukeln, jault der zottige Hund. 
Sonst aber lustig schaut er von unten, 
bald von oben mich an und schüttelt mit Knurren das Haar.

Samstag, 30 Januar 1954       )

Auf der Schaukel (C)

Bald schaut schaukelnd der zottige Hund
von unten mich an, bald schaukelnd von oben 
und schüttelt mit Knurren die Haare. 
Nur wenn er dich, blinde Frau, schaut, 
05 die du sitzest verhüllt auf dem Rande des Brunnens, 
jault er laut auf im Schaukeln, 
bis er, von neuem, bald schaut von unten 
bald von oben lustig mich an und schüttelt knurrend die Haare.

Samstag, 30 Januar 1954       )

Auf der Schaukel (D)

Auf der Schaukel schaut mich der zottige Hund
bald von unten an, bald von oben und schüttelt
knurrend das Haar. 
Nur wenn er dich schaut, blinde Frau, 
die du sitzest verhüllt auf dem Rande des Brunnens, 
05 dann jault er laut auf auf der Schaukel. 
Und schon schaut er wieder von unten, bald 
von oben mich an auf der Schaukel, 
lustig mich an und schüttelt knurrend das Haar.

Dienstag, 09 Februar 1954       )

Auf der Schaukel (E)

Auf der Schaukel schaut der zottige Hund
bald von unten mich an, bald von oben und schüttelt das Haar. 
Nur wenn er dich sieht, blinde Frau, 
die du sitzest verhüllt auf der Mauer des Brunnens, 
05 dann jault er laut auf der Schaukel. 
Aber schon schaut er wieder von unten, wieder von oben 
mich an auf der Schaukel und schüttelt das Haar.

Sonntag, 14 März 1954       )

Auf der Schaukel (F)

Auf der Schaukel schaut der zottige Hund
stumm von unten mich an, stumm von oben und schüttelt das Haar. 
Nur wenn er zuweilen dich sieht, blinde Frau, 
die du sitzest verhüllt auf der Mauer des Brunnens, 
05 dann jault er laut auf der Schaukel[.]
und wendet das Auge und schaut wieder von unten, wieder von oben 
stumm mich an auf der Schaukel und schüttelt das Haar.

1954 * (nicht datiert)       )

Andante für Egeria (A'*)

Doch heute, ohne Sehnsucht, während
ich dich als eine Ikone in meiner Brieftasche halte, 
folge ich mit unglaublichem Vergnügen 
der grünen Bahn einer Luftschlange, 
05 aus der Hand eines Knaben geschossen, 
unbeweglich auf Mittelhöhe des Schlaraffenbaumes, 
begnügt so zu bleiben. Die rosige Luft, 
die sich in seinem Hemd sammelt, hat 
die Vesperstunde nach und nach auf den ganzen Hügel 
10 gegossen. Ein Truthahn kräht seine Korallen, 
der Rauch auf den Dächern scheint davon zu zittern 
Nonnen, ohne Zöglinge ausgegangen, stehen 
auf einem Absturz wie Ziegen: verlorene Antlitze 
auf verlorenen Blumen verbeugt.

Sonntag, 07 März 1954       )

Andante für Egeria / Giorgio Orelli (A)

Doch heute, ohne Begehren, dich tragend
wie eine Ikone in meiner Brieftasche, 
folge ich mit unglaublichem Gefallen 
der grünen Sternbahn 
05 des Bandes, 
das hinausschoss die Hand eines Knaben: 
fest sitzt er auf Märchenbaums (?) 
halber Höhe und bleibt dort 
zufrieden. Die rosige Luft 
10 die sich sammelt in seinem Hemd, 
der Abend hat sie mählich, allmählich 
hingegossen über die Gänze des Hügels. 
Kräht ein Truthahn seine Korallen, der Rauch 
scheint davon zu zittern auf den Dächern. Nonnen, ausgegangen 
15 ohne die Zöglinge, stehn 
über einem Felshang wie Ziegen: verlorne Gesichter 
gebeugt über verlorene Blumen.

Montag, 08 März 1954       )

Andante für Egeria / Giorgio Orelli (B)

Doch heute, ohne Begehren, tragend dich
wie eine Ikone in der Brieftasche, 
folge ich mit unglaublichem Gefallen 
der grünen Sternbahn der Schlange, 
05 die hinausschoss die Hand eines Knaben: 
fest sitzt er auf Klettermasts 
halber Höhe, vollauf zufrieden 
dort zu sein. Die rosige Luft, 
die sich sammelt in seinem Hemd, 
10 der Abend hat sie mählich, allmählich 
hingegossen über den ganzen Hügel. 
Kräht ein Truthahn seine Korallen, der Rauch, 
es scheint, dass er zittre davon auf den Dächern.
Nonnen, ausgegangen 
15 ohne die Zöglinge, stehn 
über einem Felshang wie Ziegen: verlorne Gesichter 
gebeugt über verlorene Blumen.

Dienstag, 09 März 1954       )

Andante für Egeria / Giorgio Orelli (C)

Doch heut, ohne Begehren, trag ich dich
in der Brieftasche als einen Ikon
und folge mit unglaublichem Gefallen 
der grünen Sternbahn der Schlange, 
05 die hinausschoss die Hand eines Knaben: 
fest sitzt er auf Klettermasts 
halber Höhe, vollauf dort zufrieden. 
Die rosige Luft, die sich sammelt in seinem Hemd, 
die Vesperstunde hat sie mählich, allmählich 
10 hingegossen über den ganzen Hügel. 
Kräht ein Truthahn seine Korallen, der Rauch, 
es scheint, dass er zittre davon auf den Dächern. 
Nonnen, ausgegangen ohne die Zöglinge, stehn 
über einem Felshang wie Ziegen: verlorne Gesichter 
15 gebeugt über verlorene Blumen.

Dienstag, 09 März 1954       )

Der Morgen (A)

Den ersten Schleier hinweg zieht über die an den Wänden
Hängenden, an den Wänden Hinabgeglittnen 
der Sprung des Tänzers 
und blendet nun in den Winkel mit den halbleeren Gläsern, 
05 mit gehäufter Asche und Stummeln. 
Bis aus dem Winkel hinweg und von den Wänden 
über ihn weg zieht, seinen leuchtenden Sprüngen entwindet 
den letzten Schleier das helle, hellere Fenster.

Donnerstag, 11 März 1954       )

Der Morgen (B)

Den ersten Schleier zieht von den an der Wand 
Hängenden, an der Wand Hinabgeglittnen der Sprung 
des Tänzers und blendet sogar in den Winkel 
mit den halbleeren Gläsern, mit gehäufter Asche und Stummeln. 
05 Nun aus dem Winkel weg und von der Wand, 
seinen Sprüngen entwindet und zieht 
weg durch den Saal den andern, zähesten Schleier 
hinüber das einzige kleine hellere Fenster.

Donnerstag, 13 Mai 1954       )

Der Morgen (C)

Den Schleier reisst von an der Wand 
Hängenden, an der Wand Hinabgeglittnen der Sprung 
des Tänzers und blendet sogar in den Winkel 
mit den halb leeren Gläsern, gehäufter Asche und Stummeln. 
05 Nun aus dem Winkel weg und von der Wand, 
dem Sprung entwindet und zieht 
weg durch den Saal den dichteren Schleier 
hinüber das kleine im Morgen erdämmerte Fenster.

Samstag, 22 Mai 1954       )

Der Morgen (D)

Den an der Wand hängenden, an der Wand
hinabgeglittenen Schleier reisst springend der Tänzer 
an sich und blendet sogar in den Winkel mit den 
halb leeren Gläsern, gehäufter Asche und Stummeln. 
05 Dann aus dem Winkel weg und von der Wand entwendet 
dem Springer und zieht weg durch den Saal den dichteren 
Schleier hinüber das kleine im Morgen erdämmerte Fenster.

Mittwoch, 02 Juni 1954       )

Morgen im Ballsaal (E)

Den von der Wand hinabgeglittenen Schleier
reisst der Tänzer springend an sich und entblösst 
blendend den Winkel sogar mit den halbleeren Gläsern, 
Haufen von Asche und Stummeln. Dann aus dem Winkel 
05 und von der Wand entwendet dem welkenden Springer, 
zieht den schweren Schleier hinüber das kleine 
eben hinter Gardinen furchtsam erdämmernde Fenster.

Mittwoch, 02 Juni 1954       )

Morgen im Ballsaal (F)

Den von der Wand hängenden, hinabgeglittenen Schleier
reisst springend der Tänzer an sich und entblösst 
blendend sogar den Winkel mit den halbleeren Gläsern, 
Haufen von Asche und Stummeln. Dann aus dem Winkel 
05 und von der Wand entwendet dem welkenden Springer, 
zieht ganz den schweren Schleier hinüber das kleine 
hinter Gardinen eben furchtsam erdämmernde Fenster.

Dienstag, 08 Juni 1954       )

Morgen im Ballsall (G)

Den von der Wand hängend hinabgeglittenen Schleier
reisst springend der Tänzer an sich und entblösst und 
blendet sogar den Winkel mit den halbleeren Gläsern, 
Haufen von Asche und Stummeln. Doch aus dem Winkel 
05 und von der Wand entwendet dem welkenden Springer, 
zieht ganz den schweren Schleier hinüber das kleine 
hinter Gardinen eben furchtsam erdämmernde Fenster.

Freitag, 12 März 1954       )

Die drei Kammern (A)

Geh zuerst ich hinaus an die Grenze des Dorfs in das äusserste Haus,
dass mir der Gruss des Bruders nicht schrecke am Morgen 
die schon im Frühlicht blassere Taube,
steig dann ich hinauf in das Grab jenseits des Wassers im Felsen, 
05 dass mir die Stimme des Fährmanns nicht locke 
des Mittags die vom einzigen Strahl, der durchs Dach tropft blassere 
Taube,
grab ich mich ein in den Boden über dem Tal in der Steppe, 
dass mir die Grille hinweg nicht zirpe 
des Abends die schon in der Milchspur des Monds 
10 am Gewölbe blassere Taube: 

winseln am Tag nun und schrein in der Nacht die Schakale 
in meine tief verschlossene Höhle: wo ist, wo meine Taube?

Donnerstag, 13 Mai 1954       )

Die drei Kammern (B)

Geh zuerst ich hinaus in das Haus an der Grenze des Dorfs,
dass mir der Gruss des  Bruders nicht schrecke am Morgen 
die schon vorm Frühlicht ängstliche Taube, 

Steig dann ich hinauf in das Grab über dem Wasser im Felsen, 
05 dass mir die Stimme des Fährmanns nicht locke 
des Mittags die vorm Strahl, der durchs Dach tropft, ängstliche 
Taube, 

grab ich mich ein in den Boden fern vom Tal in der Steppe, 
dass mir die Grille zirpend nicht zwinge hinweg 
am Abend die vor der Mondspur am Gewölbe ängstliche 
Taube: 

10 winseln am Tag nun und schrein in der Nacht die Schakale 
in meine versiegelte Höhle: wo ist, wo meine Taube?

Samstag, 22 Mai 1954       )

Die drei Kammern (C)

Geh ich hinaus in die Hütte an der Grenze des Dorfes, 
dass mir der Gruss des Bruders nicht schrecke am Morgen 
die schon vorm Frühlicht ängstliche Taube, 

Steig ich hinauf in das Grab über dem Wasser im Felsen, 
05 dass mir die Stimme des Fährmanns nicht schrecke zu Mittag 
die schon vorm einzigen Tropfstrahl ängstliche Taube, 

Grab ich mich ein fern vom Tal in der Steppe, 
dass mir das Zirpen der Grille nicht schrecke am Abend 
die von der Mondspur am Eingang schon ängstliche Taube: 

10 schrein jetzt am Tag und klagen zur Nacht die Schakale 
in die verriegelte Gruft: wohin floh, wohin meine Taube?

Mittwoch, 02 Juni 1954       )

Die drei Kammern (D)

Schleich ich hinaus in die Hütte an der Grenze des Dorfes, 
dass mir der Gruss des Bruders nicht schrecke am Morgen 
die schon vorm Frühlicht ängstliche Taube; 

Steig ich hinauf in das Grab über dem Wasser im Felsen, 
05 dass mir die Stimme des Fährmanns nicht schrecke zu Mittag 
die vom einzigen Tropfstrahl schon ängstliche Taube; 

Grab ich mich ein fern vom Tal in der Steppe, 
dass mir das Zirpen der Grille nicht schrecke am Abend 
die von der Mondspur am Einstieg schon ängstliche Taube: 

10 heulen am Tag und heulen zur Nacht die Schakale 
in die versiegelte Gruft: wohin floh, wohin meine Taube?

Dienstag, 08 Juni 1954       )

Die drei Kammern (E)

Schleich ich hinaus in die Hütte an der Grenze des Dorfes, 
dass mir der Gruss des Bruders nicht schrecke am Morgen 
die vom Frühlicht schon ängstliche Taube; 

steig ich hinauf in die Höhle über dem Wasser im Felsen, 
05 dass mir die Stimme des Fährmanns nicht schrecke zu Mittag 
die vom einzigen Tropfstrahl schon ängstliche Taube; 

grab ich mich jenseits des Tals ein in die Steppe, 
dass mir das Zirpen der Grille nicht schrecke am Abend 
die von der Mondspur im Eingang schon ängstliche Taube: 

10 klagen am Tag und klagen zur Nacht die Schakale 
in das versiegelte Grab: wohin floh, wohin meine Taube?

Donnerstag, 24 Juni 1954       )

Die drei Kammern (F)

Schleich ich hinaus in die Hütte an der Grenze des Dorfs, 
dass mir der Gruss des Bruders am Morgen nicht schrecke, 
die vom Frühlicht schon ängstlich, die Taube; 

steig ich hinauf in die Höhle über dem Wasser im Fels, 
05 dass mir das Lied des Fährmanns am Mittag nicht schrecke, 
die vom einzigen Tropfstrahl schon ängstlich, die Taube; 

grab ich mich ein in die Steppe jenseits des Tals, 
dass mir das Zirpen der Grille am Abend nicht schrecke,
die von der Mondspur schon ängstlich, die Taube: 

10 klagen am Tag und klagen zur Nacht die Schakale 
in das verschüttete Grab: wohin floh, wohin meine Taube?

Samstag, 13 März 1954       )

Neugebornes Kind, das singt …* (A)

Neugebornes Kind, das singt:
Vogel Strauss wirft hin ein Ei, 
draus ein Lamm, ein Löwe springt. 
Küssend liegen sie sich bei, 
05 während auf der hohen Zeder 
Wipfel fliegt der Strauss und lässt 
dass sie Lamm und Löwe necke, 
sinken sacht hinab die Feder 
neugebornem Kind, das singt.

Donnerstag, 18 März 1954       )

Singt das neugeborne Kind von dem Strauss …* (B)

Singt das neugeborne Kind von dem Strauss,
der warf ein Ei, draus ein Lamm, ein Löwe sprangen, 
während auf die hohe Zeder, die noch höher als der Berg 
schnell wuchs, flog der Strauss und sinken liess, 
05 dass er Lamm und Löwe necke, die sich kosten 
an der Wiege, eine Feder sacht hinab auf Kindes Wiege, 
neugebornen Kinds, das singt.

Freitag, 14 Mai 1954       )

Vom Vogel sang das Neugeborne …* (C)

Vom Vogel sang das Neugeborne,
der ein Ei warf, draus hervor 
sprangen Lamm und Löwe, 
während auf die Zeder, welche 
05 plötzlich schnell empor über Berges Gipfel wuchs, 
flog der Vogel und, sich wiegend, 
eine Feder sinken liess, 
dass sie Lamm und Löwe necke, 
die sich an der Wiege kosten, 
10 wo das Neugeborne sang.

Freitag, 14 Mai 1954       )

Aus der Wiege sang das Kind …* (D)

Aus der Wiege sang das Kind
heut vom Vogel, der ein Ei
warf, draus Lamm und Löwe sprangen, 
während auf die Zeder, welche 
05 plötzlich über Berges Gipfel 
wuchs, der Vogel flog und schaukelnd 
eine Feder sinken liess, 
dass sie Lamm und Löwe necke, 
die schon an der Wiege kosten, 
10 wo das Neugeborne sang.

Samstag, 22 Mai 1954       )

Lied aus der Wiege (E)

Aus der Wiege sang das Kind
heut vom Vogel, der ein Ei
warf, draus Lamm und Löwe sprangen, 
während von (auf) der Zeder plötzlich, 
05 die hoch über Berges Gipfel 
wuchs, der Vogel schaukelnd eine 
Feder leise sinken liess, 
dass sie Lamm und Löwe necke, 
die schon kosten an der Wiege, 
10 wo das Neugeborene sang.

Donnerstag, 03 Juni 1954       )

Lied aus der Wiege (F)

Aus der Wiege sang das Kind
früh vom Vogel, der ein Ei
warf, draus Lamm und Löwe sprangen, 
während von der Zeder jetzt, 
05 die noch über Berges Gipfel 
wuchs, der Vogel schaukelnd eine 
Feder leise sinken liess, 
dass sie Lamm und Löwe necke, 
die schon kosten um die Wiege, 
10 draus das Neugeborene sang.

Montag, 22 März 1954       )

Das Kind im Fisch (A)

Dass aus den Wogen gewühlt  
der tote Fisch
nach langem Wandern durch die Ozeane 
an dieser Insel Ufer fallend auf den Sand, 
05 entlässt verschlammt und ganz verhüllt in Quallen 
den Knaben, den die Leute, nahe tretend, 
aus dem Gestank geborstnen Bauchs befrein. 
Sie dachten, dass er in der Blume käme, 
die still herschwämme in der hellen Nacht: 
10 er sässe mitten in der Knospe, 
die spränge über seinem Haupte auf. 
Und nun erschreckt sies, 
dass er in dem grossen Leichnam, den die Stürme 
brachten, herankommt, 
15 ganz im Stank und Schleim des Magens, 
bis ihn die Weiber wuschen. 
Nun aber geht er allen schnell voran 
zur Stadt zurück.

Mittwoch, 21 April 1954       )

Das Kind im Fisch (B)

Verschlammt und ganz verhüllt in Quallen 
fallend auf dieser Insel Ufersand 
lässt los der tote Fisch das Kind, das nahe tretend, 
die Leute aus geborstnem Bauch befrein: 
05 Sie meinten, dass es in der Blume käme, 
die still heranschwamm in der hellen Nacht, 
und dass es sässe mitten in der Knospe, 
die aufsprang über seinem Haupt. 
Und nun verwundert, befrein sie zaghaft es 
10 aus Leichnams Stank und Schleim, 
dass es die Weiber waschen 
bis es sie wegschiebt und geht allen 
der Stadt zu schnell voran.

Freitag, 14 Mai 1954       )

Das Kind im Fisch (C)

Ganz verhüllt in Tang und Quallen
lässt der tote Fisch auf dieser 
Insel Ufersand das Kind 
fallen, das die Leute scheu
05 aus geborstnem Bauch befrein.
Dass es in der Blume käme,
die heranschwamm in der Nacht,
meinten sie und dass es sässe
mitten in der Knospe. Nun
10 lösen sies verwundert aus
Leichnams Schleim, dass es die Weiber
wuschen. Doch es schiebt sie weg,
geht der Stadt zu schnell allein.

Sonntag, 23 Mai 1954       )

Das Kind im Fisch (D)

Aus des auf den Strand gespülten 
Fischs geborstnem Bauch befrein 
scheu das Kind die Inselleute. 
Dass es in der Blume käme, 
05 die heranschwamm in der Nacht, 
hofften sie und dass es sässe 
mitten in der Knospe. Nun 
lösen sies verwundert aus 
Leichnams Schleim, dass es die Weiber 
10 wüschen. Doch es schiebt sie weg, 
geht der Stadt zu schnell allein.

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