Die Kronen der Bäume schwarz
über den Schläfern und vom Geschrei in den Gräsern
unberührt brüten
den panischen Traum aus.

Der große Baum. Schwarz
von Laubwohnungen
die Krone. Doch später die Vögel
in den leeren Ästen erfroren. Verfehlt
05 die Flucht nach Ägypten.

Kraut des Vergessens. Und dann
noch eine bunte
Scherbe im Sand am
breiten Strand des Vergessens. Nebel
05 über dem Wasser und nirgends
ein anderes Ufer.

Unten entsunken ganz unten
wiederum laut das Gelächter
wiederum nahe die Rufe.
Der Halbkreis flimmernd im Ohr
05 und das Licht
unten entsunken
ganz unten.

Führe ich an dich heran und
stieße dich nieder und
zertrampelte dich und
zermalmte dich und zerstreute in alle
05 Winde den Staub:
Kaum höbe ich meinen Kopf wieder auf, siehe,
du stündest wiederum da riesig
und auf deinen Lippen die leise
Andeutung eines
10 belustigten Lächelns.

Und in der Grotte der Donner
der Woge im Ohr
der Sarg aus Gold in der Grotte
im Ohr der Donner der Woge
05 im Ohr in der Grotte
der Sarg in der Woge
im Ohr.

Fluten nicht auf den Kämmen
fluten nicht grün
mit Tang verhüllte Trümmer herüber:
fluten nicht fluten nicht grün
05 auf den Kämmen herüber
Geschenke?

Die Stille.
Die Wüste.
Das Echo des Lichts.
Der Wüste
05 Echo Gedröhn.

Abgeworfen der letzte
Ballast und blauer
die Schluchten.
Der Schwindel.
05 Heiß die Sonne.
Heißer.
Schneeweiß.

Und überhaupt
das Summen im Gras und
die Käfer und das
Brummen der Hummeln und
05 von den Flugzeugen nur das leise
Beben des Bodens
am Ohr.

Dämmerung und ein Hauch
von den Wiesen.
Der Weg
eine Schlange allein
05 ins Ungewisse und weiß.

An den Rändern das Schilf
dicht und leise
die Wallung des Wassers. Aber
hoch oben hoch
05 der Vogel und aus der Mitte
das Rauschen immer vernehmbar.

Tot der Vogel
auf dem Wasser und schwarz. Und schwarz
und tot der Hund auf dem Strand.
Doch der Felsen am Rand
05 silbern im Abend. Am Abend
tot der Weisheit
letzter Schluß im Wasser und tot
der Weisheit letzter Schluß
und schwarz auf dem Strand.
10 Doch silbern am Rand.

Die Rose der Dorn
der Rose der Stich
des Dorns der Rose das Blut
aus dem Stich des Dorns der Rose
05 rot und rot
die Blätter der Rose die Rose.

Wind im Winter. Des Sommers
Gedächtnis. Der Baum
eine Wolke und voll
von Düften. Doch jetzt
05 im Winter im Wind
ausgelaufen leer
gewendet nach innen.

Die Lagune erloschen. Die kalten
Böen.
Wellengekräusel.
Fahl.
05 Und Regen und Regen.

An den Hängen die Blüten.
An den heißen
Hängen die Falter. Und unten
näher und näher das Boot.
05 Das weiße Vergessen.

Ein Boot ohne Segel ein Baum
in sich gekehrt und reglos am einen
Ufer. Das andere weit
jenseits des Wassers
05 unsichtbar.

Auf einmal Schatten.
Doch immer noch die
Wärme im Gras der helle
Saum um die Wolke.
05 Und aus den Bäumen ein sanfter
Wind ohne Arglist.

Die eisigen Grotten. Auf einmal
der Glutwind aus dem
offenen Garten. Die Blüten
üppig
05 die Büsche.

Unverändert die Wälder die Weiher.
Unverändert die schwimmenden Rosen.
Die schwimmenden Rosen
die Weiher
05 die Wälder
unverändert.
Verändert.

Das Licht oben am Kai.
Das Dunkel unter der Brücke.
Gewicht.
Die Spiegelung des Lichts
05 oben am Kai
auf dem Wasser
unter der Brücke.
Der Schatten des Dunkels
unter der Brücke
10 auf dem Pflaster
oben am Kai.
Gegengewicht.

Der Halle entlang
lange entlang und dann durch die helle
Tür und dann die Stufe
hinunter ins Wasser. Der Welle
05 entlang lange entlang. Den Trümmern der Boote
entlang und den Rudern und den Planken der Boote
entlang. Und dann den Fuß aus dem Sand
und dann den Fuß aus den Wirbeln.
Und dann das Felshaupt im Golf
10 riesig und baumlos entlang und lange
entlang und lange und lange.

Immer Ebbe und nie
eine Woge.
Nie die Ballung und nie
der Wolken weißes
05 Spiegelbekenntnis.

Aus dem stumpfen
Spiegel ein Rinnsal.
Träge.
Näher und näher.

Das Haupt ins Wasser. Und dann
der Wald bis an den Strand. Die flachen 
schläfrigen Wellen. Und in den Wipfeln die bunten 
Schreie der Vögel.

05 Das Haupt aus dem Wasser. Und dann
wieder nur dieser Tümpel. Im dürren
Schilf das Geschnatter
der Ente. Der Strand die Wellen
die Wipfel die bunten
10 Schreie vergessen.
Aber das Haupt

Im Garten allein das
Atemrauschen des Meers.
Das Silber der Tiefe und die
Jahrtausende golden
05 im Äther geschmolzen.
Doch auf der Hand der schwarze
Käfer
träge mit Fühlern.

Königinnen
steinern auf ihren Gräbern.
Und in den Gängen die Scheu
unüberwindlich.

Ohne die Krone und ohne
den Schleier und ohne das schwarze
Damastkleid.
Ohne das Hemd.
Die strotzende Brust.
05 Die Zitzen
zwischen den Lippen.

Lauschen
auf das Saitenspiel
das ein Liebendes spielt in fernen
Gärten oder ein einsamer
05 Mann lauschen
auf das Schattenbild unserer Erde
den Mond lauschen
auf die Fremdlingin unter den Menschen
die Nacht lauschen
10 die über Gebirges-
 höhn und voll mit
Sternen traurig und prächtig
und lauschen und lauschen.

Gewitter
in Wolkenballen verwahrt.
Polster aus Gras und voll von
Kindheitsnachmittagsschlaf.
05 Der Dom.
Die Steinerne Brücke.
Das Wasser.
Alles
in einem Tropfen.

Hinab mit den Kränzen
in den ertrunkenen Stollen.
Neue
Wurzeln im Dunkeln.
05 Weder Sommer noch Winter.

Gärten im Schlaf
angerührt von Geräuschen.
Gesumm der Gräser Geruch
schwarzer Hummeln. Der Donner
05 noch leise und drunten
die Drohung.

Alles an sich reißen und alles 
auffressen und alles
verschlingen. Kein Wehen 
im Hain mehr. Drinnen
05 der Hain und drinnen
das Wehen. Und draußen 
nichts mehr.

Ohne die Prozessionen die Wogen
hereinflutend in den
befestigten Hafen mit Kämmen 
gebrochen und weiß
05 steigend und sinkend ohne
die Erinnerung und ohne die zehrende Sehnsucht
dieses Gewebe aus Träumen aus Worten
ohne das Bild
das kein Auge gesehen streng
10 bewacht in der Wüste: wie dann noch weiter
gehen und weiter und immer
weiter gehen
und immer?

Vorüber weiß
vorüber ein Flaum
eine Feder vom Wind
verlassen und unaufhaltsam und ohne
05 Wissen in diesen
warm gebliebenen Winkel.

Lider gesenkt
bänglich
zwischen den Zweigen.
Doch von den Blättern
05 herab herab auf die Wimpern
ein Lächeln.

Drüben über den Schluchten
die Pyramide im Wasser
gespiegelt gespiegelt im Wasser
die Palme.
05 Drüben über den Schluchten
die Pyramide die Palme
gespiegelt gespiegelt das Wasser
im Blauen.

Und die Gedächtnisse schwarz
zu allen begrabenen andern
hinab. Aber die leichten
leichtfertigen Wünsche
05 weiß
ihnen entgegen hinauf.
Und dann oben allein
noch ein Kichern.

Die Schleusen offen auf einmal.
Ohne Schiffer stromabwärts
meerwärts. Oben
auf dem Verdeck
05 und im Schlaf.

Gefunden verloren im Moos
unter den Blättern gefunden 
unter dem Laub unter dem Gras den verdorrten
Blumen verloren in der
05 Höhle unter der Erde an dem verdeckten
verborgenen Ort unter
Geröll und unter
Felsen und unter
Liebe und Tod und
10 Diesseits und Jenseits
gefunden da unten
unzugänglich und unerreichbar
und ungewiß und doch mehr als alles
gewiß und unverrückbar und immer
15 sicher und immer
ganz in der Mitte
verloren gefunden.

Feucht der Geruch
aus den Ruinen. Das Feuer
und ringsum die Herde. Von Westen
über den Golf ein
05 flüchtiger Regen.

Die Bäume
entlaubt. Doch auf dem
Kanal die Kähne. Wie immer
Abfahrt und Ankunft.

Unter dem kalten
Mond immer weiter. Die schwarzen
Nischen im Laub. Und dann das Knistern
das Feuer
05 rot nach der Biegung des Hohlwegs.

Erschlagen im Krater der Hirt.
Die Herde erwürgt
in den steinigen Meeren. Der Haß
unersättlich.

Immer noch glühend der weiße
Stein im Dunkeln.
Und darüber im Licht
glühend die Dünen.

Die wenigen Wipfel erregt
vom Fieber der Wüste.
Der Mond über der kahlen
Kuppel. Am Rand
05 der Oase das Grab.
Die Angst
vor der Frühe.

Das glühende Linnen.
Die Nacht.
Verbrannte Begierden.
Der Wipfel
05 der einzigen Palme.
Sogar auf dem Dach
kein Zeichen kein Wink
von den Gestirnen.

Über die Kronen
Glockengetön. Und der Staub
der Dämmer des frühen
Zimmers
05 drinnen im Mittag.

Zwischen den engen
Wänden Federgestöber. Das Schiff
in der Tiefe. Federn
auf dem Verdeck und
05 Tropfen von Blut.
Krieg in der Höhe.