Inhalt: 166 Manuskripte und 3 Typoskripte zu 46 Gedichten (1 Endfassung)
Datierung: 1.3.1964 – 28.11.1965
Textträger: 174 Einzelblätter (A4-Format), meist Typoskript-Makulatur; Bleistift
Umfang: 38 Dossiers, 184 beschriebene Seiten
Publikation: Verstreutes (17)
Signatur: A-5-f/03 (Schachtel 40)
Herkunft: Nr. 1-10: grüne Mappe EG 1965 I; Nr. 11-38 grüne Mappe EG 1965 II
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften
Wenn die Krane
einknicken und in die Knie
brechen, springen die Aufzüge der Hochhäuser
auf und setzen dich aus der Menge
05 der Büroangestellten frei, heiliger Vitus,
du gehst allein und staunst
wie die Stadt ihren Bauch
auftut und ausspuckt,
du stehst gerade neben
10 dem Standbild des grossen
Befreiers, als ihn der Erdspalt verschluckt.
Einen halben Meter von dir. Du hast
Glück gehabt, heiliger Vitus.
Wenn der Kran
einknickt und ins Knie
bricht, springt der Aufzug im Hochhaus
auf und setzt, heiliger Vitus,
05 dich frei, und du gehst allein aus der Menge
der Büroangestellten hervor
und staunst, wie die Stadt ihren Bauch
auftut und ausspuckt: Du stehst
neben dem Standbild des grossen Befreiers, als ihn der Erdspalt
10 verschluckt, einen halben
Meter von dir. Du hast
Glück gehabt, heiliger Vitus.
Wenn der Kran
einknickt und ins Knie
bricht, springt der Aufzug im Hochhaus
auf und setzt, heiliger Vitus,
05 dich frei, und du gehst allein aus der Menge
der Büroangestellten hervor
und staunst, wie die Stadt ihren Bauch
auftut und Gift gähnt: Du stehst
gerade neben dem Reiterstandbild, als der Erdspalt
10 – Glück hast du, heiliger Vitus! –
es einschluckt.
Hüte dich, die erste
Treppe hinunterzulaufen
und in den Löwenzahn,
wo ein einzelner blauer
05 Admiral irrt,
zu stolpern, zu stürzen.
Du könntest der zweiten, der tiefern
Treppe nicht widerstehen, // 02
könntest s nicht lassen, auch sie
10 hinunterzulaufen und in den andern
Löwenzahn zu stolpern, zu stürzen, der schärfer
riecht und wo der andere
Admiral irrt und wartet
und kommt und
15 über dir steht und dich mit den blaueren
Flügeln lange beschattet.
Hüte dich, die erste .....
Hüte dich, die Treppe
hinunter und in den Löwenzahn, wo ein einzelner blauer
Admiral irrt, zu laufen, zu stolpern, zu stürzen.
Du könntest der zweiten, der tieferen
05 Treppe nicht widerstehen
und es nicht lassen, auch sie
hinunter zu laufen, zu stolpern, zu stürzen,
hinein in den andern
Löwenzahn, der schärfer
10 riecht und wo der andere
Admiral irrt und wartet und kommt und
dich mit den blaueren
Flügeln beschattet.
Hüte dich, die Treppe
hinunter und in den Löwenzahn, wo ein einzelner schwarzer
Admiral irrt, zu laufen, zu stolpern, zu stürzen.
Du könntest der zweiten, der tieferen
05 Treppe nicht widerstehen
und es nicht lassen, auch sie
hinunterzulaufen, zu stolpern, zu stürzen,
hinein in den andern
Löwenzahn, der schärfer
10 riecht und wo der andere
Admiral irrt und wartet und kommt und
dich mit den schwärzeren
Flügeln beschattet.
Schirme, fahren vorüber,
offene Schirme im Regen
geschlossene Schirme im Wind.
Die Hand des Richters, die dich
05 auf die Wange
schlug, ist verdorrt.
Offene Schirme im Sturm.
Die Masten der Fahnen
krachen. Der Richter
10 flüchtet über die leeren
Treppen. Dein Lächeln
ist schneller und heilt ihn.
Schirme fahren vorüber, // 02
geschlossene Schirme im Regen,
15 offene Schirme im Sturm,
die geheilte Hand trägt
den offenen Schirm durch den Regen.
Der offene Schirm fällt im Regen
den geschlossenen Schirm reisst der Sturm
aus der Hand, die,
weil sie dich schlug auf die Wange,
05 verdorrte
Der Richter flüchtet über die leere
Treppe, vorbei an den Masten,
die krachen. Dein Lächeln ist schneller,
holt ihn ein, und es heilt ihn.
10 Den offenen Schirm trägt im Regen,
den offenen Schirm trägt im Sturm
die Hand, die du heiltest.
Der offene Schirm fällt im Gedränge der Treppe,
Der offene Schirm fällt im Regen
aus der Hand, die dich schlug und verdorrte.
Der Richter flüchtet über die leere
05Treppe. Dein Lächeln ist schneller
und fängt ihn.
Den offenen Schirm trägt im Regen,
den offenen Schirm trägt im Sturm
die Hand, die du heiltest.
Im Gedränge der Treppe, im Regen
fällt der offene Schirm aus der Hand,
die dich schlug und verdorrte.
Der Richter flieht.
05 Dein Lächeln holt ihn ein.
Die geheilte Hand hält
den geschlossenen Schirm fest
auf der leeren Treppe im Sturm.
Vitus heilt die verdorrte Hand des Richters, der ihn geschlagen hatte.
Im Regentreppengedränge
fällt der offene Schirm aus der Hand, die
dich schlug und verdorrte. Der Richter
flieht. Doch dein Lächeln
05 fällt über ihn und fängt ihn und heilt ihn,
sodass er den zerfetzten
Schirm über der Sturmtreppenleere
festhält und fortträgt.
Vitus heilt die Hand des Richters, die, nachdem sie ihn geschlagen hatte, verdorrt war.
Im Regentreppengedränge
fällt der offene Schirm aus der Hand, die
dich schlug und verdorrte. Der Richter
flieht. Doch dein Lächeln
05 fasst ihn und fängt ihn und heilt ihn,
sodass er den zerfetzten
Schirm in der Sturmtreppenleere
aufliest und festhält und fortträgt.
Vitus heilt die Hand des Richters, die, nachdem sie den Heiligen geschlagen hatte, verdorrt war.
Im Regentreppengedränge
fällt der Schirm aus der Hand, die
verdorrte, als sie dich schlug.
Der Richter flieht. Doch dein Lächeln
05 fasst ihn und fängt ihn und heilt ihn,
sodass er den zerfetzten
Schirm in der Sturmtreppenleere
aufliest und festhält und fortträgt.
Vitus heilt die Hand des Richters, die, nachdem sie den Heiligen geschlagen hatte, verdorrt war.
Im Regentreppengedränge
fällt der Schirm aus der Hand, die
verdorrte, als sie dich schlug.
Der Richter flieht. Doch dein Lächeln
05 fängt ihn und fasst ihn und heilt ihn,
sodass er den zerfetzten
Schirm auf der sturmleeren Treppe
aufliest und festhält und fortträgt.
Vitus heilt die Hand des Richters, die, nachdem sie den Heiligen geschlagen hatte, verdorrt war.
Im Regentreppengedränge
fällt der Schirm aus der Hand, die
verdorrte, als sie dich schlug.
Der Richter flieht. Doch dein Lächeln
05 fängt ihn und fasst ihn und heilt ihn,
sodass er den zerfetzten
Schirm auf der sturmleeren Treppe
aufliest und festhält und fortträgt.
Die sieben
Engel stehen im Kreis
und haben die Flügel
aus den Futteralen genommen.
05 Späh nicht durchs
Loch ohne Schlüssel.
Das Licht sticht dir ins Aug, das gewohnt ist,
Regengräue zu schauen.
Die sieben
10 Engel stehen drinnen im Kreis,
das Kind zu vergnügen.
Die sieben
Engel stehen im Kreis
und haben die Flügel
aus den Futteralen genommen.
05 Späh nicht durchs Loch ohne Schlüssel.
Das Licht
stäche dir sonst das Aug, das gewohnt ist,
Regengräue zu schauen
Die sieben
10 Engel stehen drinnen im Kreis,
das Kind zu vergnügen.
Der Vater sperrt Vitus ein, schaut durchs Schlüsselloch und sieht den Sohn von Engeln umringt.
Sieben Engel sträuben das Gefieder und fächeln
das Kind zu vergnügen.
Späh nicht durch die Öffnung,
damit das Flügellicht der Sieben, die sträuben und
05 fächeln und tanzen,
das Kind zu vergnügen,
dich nicht ersticht.
Der Vater sperrt Vitus ein, schaut durchs Schlüsselloch und sieht den Sohn von Engeln umringt.
Sieben Engel sträuben
die Federn und fächeln,
das Kind zu vergnügen.
Späh nicht durch die Öffnung,
05 dass der Flügellichtpfeil der Sieben,
die sträuben und fächeln und kreisen,
das Kind zu vergnügen,
dich nicht ersticht.
Der Vater sperrt Vitus ein und sieht ihn durch die Türspalte von Engeln umringt.
Gesträubten Gefieders
fächeln und kreisen
sieben Engel, das Kind zu vergnügen.
Späh nicht durch die Spalte,
05 dass der Flügellichtpfeil der Sieben,
die, das Kind zu vergnügen,
gesträubten Gefieders fächeln und kreisen,
dich nicht ersticht.
Der Vater sperrt Vitus ein und sieht ihn durch die Türspalte von Engeln umringt.
Gesträubten Gefieders
fächeln und kreisen
sieben Engel, das Kind zu vergnügen.
Gib acht, späh nicht durch die Spalte,
05 dass der Flügellichtpfeil der Sieben,
die, das Kind zu vergnügen,
gesträubten Gefieders, fächeln und kreisen,
dich nicht ersticht.
Der Vater sperrt Vitus ein und sieht ihn, durch die Türspalte, von Engeln umringt.
Gib acht, gesträubten Gefieders
fächeln und kreisen
sieben Engel, das Kind zu vergnügen.
Gib acht, dass der Flügellichtpfeil der Sieben,
05 die, das Kind zu vergnügen,
gesträubten Gefieders fächeln und kreisen,
dich nicht ersticht.
Späh nicht durch die Spalte, gib acht.
Es stürmt, du brichst, du kannst nicht essen.
Und trotzdem fährt der Adler herbei übers Wasser,
lässt sich die Flügel bespritzen
und bringt dir das Brot auf das Schiff.
05 Ist er doch, weils die Legende so will,
verpflichtet, auch wenn sich der Magen dir dreht,
dich zu nähren, heiliger Vitus.
Doch kehre getrost in die Kajüte zurück:
Man hat dich nur geneckt, es gibt
10 keine Adler mehr. Unten
steht schon die Tüte bereit:
Lauf schnell, heiliger Vitus!
Vitus wird während der Meerfahrt von einem Adler ernährt.
Es stürmt, du brichst, du kannst nicht essen.
Und trotzdem lässt sich der Adler die Flügel vom Gischtschaum
bespritzen
und bringt dir das Brot auf das Schiff.
Ist er doch, weils die Legende so will,
05 dazu verpflichtet, auch wenn sich der Magen
dir umdreht, heiliger Vitus.
Nein, kehre getrost in die Kajüte zurück: Man hat dich
nur geneckt, es gibt keine Adler mehr.
Unten steht schon die Tüte bereit:
10 Lauf schnell, heiliger Vitus!
Vitus wird während der Meerfahrt von einem Adler ernährt.
Es stürmt, du brichst, du kannst nicht essen. Und trotzdem
lässt sich der Adler die Flügel vom Gischtschaum bespritzen
und bringt dir das Brot auf das Schiff.
Ist er doch, weils die Legende so will,
05 dazu verpflichtet, auch wenn sich der Magen
heiliger Vitus, dir umdreht.
Aber kehre getrost in die Kajüte zurück: Man hat dich
zum Narren gehalten. So freundliche Adler
gibt es höchstens im Zirkus. Unten
10 steht schon die Tüte bereit: Lauf schnell, heiliger Vitus!
Vitus wird während der Seefahrt von einem Adler ernährt.
Es stürmt, du brichst, du kannst nicht essen. Und trotzdem
lässt sich der Adler die Flügel vom Gischtschaum bespritzen
und bringt dir das Brot auf das Schiff.
Ist er doch, weils die Legende so will,
05 dazu verpflichtet, auch wenn sich der Magen,
heiliger Vitus, dir umdreht.
Aber kehre getrost in die Kajüte zurück: Man hat dich
zum Narren gehalten. So freundliche Adler
gibt es höchstens im Zirkus. Unten
10 steht schon die Tüte bereit: Lauf schnell, heiliger Vitus!
Wenn das Haus unterm letzten Autobus zittert,
fallen dir unten, heiliger Vitus, im Kellerkerker die Ketten
ab und du liegst
für den Rest der Nacht in dem Licht,
05 das keiner anknipst. Die Wächter
suchen und raten und schimpfen:
waren die Schalter doch wohlverschlossen.
Dir weht, heiliger Vitus,
durch die helle Zelle der Wind
10 vom Meer, der Wind von den Flügeln der Adler.
Befreie mich nicht von den Ketten, aber
lass mir immer ein Licht, das kein Wächter
löscht und lass mir durch den Keller- // 01v
kerker immer ziehen den Wind vom Meer und den
Wind von den Flügeln der
15 im Wellengischt spielenden Adler:
Darum nur, heiliger Vitus, bitte und flehe ich dich,
wenn der Autobus oben
den Kellerkerker erschüttert.
Wenn das Haus unterm letzten Autobus zittert,
fallen dir unten, heiliger Vitus, im Kellerkerker die Ketten
ab und du liegst
für den Rest der Nacht in dem Licht, das der Mondwind
05 heranweht vom Schiffswrack: Dort streiten sich nach dem Orkan
mit zerfetzten Flügeln die Vögel
ums Brot, das von deiner Reise, heiliger Vitus, zurückblieb.
Sie streiten sich unter dem Mondwind,
wenn das Haus unterm letzten Autobus zittert.
Wenn das Haus unterm letzten Autobus zittert,
fallen dir unten, heiliger Vitus, im Kellerkerker die Ketten
ab, und du liegst
für den Rest der Nacht in dem Licht, das der Mondwind
05 vom Schiffswrack heranweht: Dort streiten sich nach dem Orkan
mit zerfetzten Flügeln die Vögel
ums Brot, das von deiner Reise zurückblieb.
Wenn das Haus unterm letzten Autobus zittert,
picken die Vögel sich um die Krumen im Mondwind.
Wenn das Haus unterm letzten Autobus zittert,
fallen dir unten, heiliger Vitus, im Kellerkerker die Ketten
ab, und du liegst
für den Rest der Nacht in dem Licht, das der Mondwind
05 vom Schiffswrack heranweht. Dort zerfetzen nach dem Orkan
die Vögel einander die Flügel
ums Brot, das von deiner Reise zurückblieb.
Wenn das Haus unterm letzten Autobus zittert,
picken die Vögel sich um die Krumen im Mondwind.
Auch unter der Mauer am Goldenen Horn,
unter den Brombeersträuchern und unter
den wilden Rosen hast du, heiliger Vitus,
immer nur Pilze gefunden.
05 Dir brachten die langen Regen im Winter,
die langen Regen im Herbst die reichen, würzigen Pilze.
Den andern fielen Stachelbeeren zu und trockene
Sommerheckenrosen.
Dir immer die Pilze<.>
10 Und auch jetzt, zuletzt, an der grossen thrakischen Mauer,
als dich die Gendarmen des Kaisers
mit den Taschenlampen erspähten,
krochst du in den leeren Sarkophag. Der Boden
war feucht, ein Polster von Pilzen. // 01v
Die Gendarmen liefen und holten
15 dich hervor aus den Pilzen. Du fandest, heiliger Vitus,
dein Lebtag immer nur Pilze.
Segne uns, heiliger Vitus, den langen Regen im Winter,
den langen Regen im Herbst segne mit Pilzen.
Auch unter der Mauer am Goldenen
Horn, unter den Brombeersträuchern und unter den wilden,
struppigen Rosen hast du, heiliger Vitus,
Pilze gefunden. Den andern
05 fielen Stachelbeeren und trockne
Duftgräser zu. Du fandest die Pilze. Auch jetzt [,]
erspähte dich die Taschenlampe der Gendarmen des Kaisers,
als du aus dem Sarkophag krochst, dessen Boden[,]
Pilze, ein feuchtes Polster, bedeckten. Die Gendarmen
10 fesselten dich und führten dich ab, nachdem dir die langen
Regen im Herbst, die langen
Regen im Winter immer nur Pilze gebracht, immer die weichen, // 03
würzigen Pilze, auch hier am Fuss der thrakischen Mauer
Die Gendarmen des Kaisers fesselten dich und
führten dich ab, nachdem dir die langen
Winterregen nur immer
Pilze gebracht. Den andern
05 fielen struppige Rosen und feuchte
Duftgräser zu. Dir immer nur Pilze. Auch jetzt
erspähten die Gendarmen des Kaisers, als sie den Deckel
des Sarkophags unter der thrakischen Mauer
aufhoben, dich auf einem Polster aus Pilzen.
10 Du fandest nur Pilze. Die langen
Winterregen am Goldenen Horn brachten dir immer nur Pilze
Unter der heraklischen Mauer fesselten dich und
führten dich ab die Gendarmen, nachdem die langen
Winterregen nur Pilze
gebracht. Sonst wuchsen
05 struppige Rosen und scharfe
Duftgräser. Doch jetzt
als die Gendarmen den Deckel
des Sarkophags unter der heraklischen Mauer
aufhoben und dich erspähten,
10 krochst du von einem Polster aus Pilzen. Die langen
Winterregen am Goldnen
Horn brachten nur Pilze.
Die Gendarmen hoben den Deckel
vom Sarkophag, nachdem die langen
Winterregen nur Pilze
gebracht. Sonst wuchern dort
05 struppige Rosen und scharfe
Duftgräser. Doch jetzt,
als die Gendarmen den Deckel
vom Sarkophag aufhoben und dich, heiliger Vitus, erspähten,
krochst du von einem Polster aus Pilzen. Die langen
10 Winterregen brachten diesjahr nur Pilze.
Die Gendarmen hoben den Deckel
vom Sarkophag, nachdem die langen
Winterregen nur Pilze
gebracht. Sonst wuchern
05 dort struppige Rosen und scharfe
Duftgräser. Doch jetzt,
als die Gendarmen den Deckel
vom Sarkophag aufhoben und dich erspähten,
krochst du von einem Polster aus Pilzen. Die langen
10 Winterregen, heiliger Vitus, brachten heuer nur Pilze.
Die Adler streiten sich um das Brot, und die Krümel
fallen von der Zinne der thrakischen Mauer
auf die Köpfe der Wachen.
Indessen treibt mit knurrendem Magen
05 übers Marmarameer der heilige Vitus:
Unverlässlich sind selbst vorher verkündete Adler,
unwürdig ihrer mythischen Rolle,
zanken sich um ein Stück Brot auf der Zinne
der thrakischen Mauer,
10 des heiligen Vitus vergessend.
Von der Zinne der thrakischen Mauer
fallen
die Krümel auf die Köpfe der Wachen.
Der heilige Vitus treibt
05 draussen im Marmarameer mit knurrendem Magen.
Unverlässlich sind selbst vorher verkündete Adler,
unwürdig ihrer mythischen Rolle. Sie zanken // 03
sich auf der Zinne der thrakischen Mauer
um ein Stück Brot und vergessen
10 den Hunger des heiligen Vitus.
Indes sich auf der Zinne der thrakischen Mauer die Adler
ums Brot streiten und es zerreissen,
treibt auf dem Marmarameer mit
knurrendem Magen der heilige Vitus.
05 Wenn er nur wüsste, wie wenig die Adler
würdig sind ihrer Rolle, dass sie, statt ihm zu bringen
das Brot,
indes der Schiffbrüchige hungert, die Krümel
fallen lassen hinab auf die Köpfe der Wachen unter der thrakischen Mauer.
Indes auf der Zinne der thrakischen Mauer die Adler
das Brot zerreissen und zerren und zanken,
treibt auf dem Marmarameer der heilige Vitus und weiss nicht,
dass ihn die Adler im Stich
05 lassen, schiffbrüchig und mit knurrendem Magen,
und dass die Krümel
auf die Köpfe der Wachen unter der thrakischen Mauer fallen:
Und weiss nicht ....
Indes auf der Zinne der thrakischen Mauer die Adler
sich reissen ums Brot und zerren und zanken,
treibt auf dem Marmarameer der heilige
Vitus und weiss nichts davon, dass ihn die Adler
05 im Stich lassen, schiffbrüchig und mit knurrendem. Magen, und dass die Krümel
auf die Köpfe der Wachen unter der thrakischen Mauer
fallen: Und weiss nichts davon ….
Indes auf der Zinne der thrakischen Mauer die Adler
ums Brot sich reissen und zerren und zanken,
treibt im Marmarameer schiffbrüchig und mit
knurrendem Magen der heilige Vitus und weiss
05 nichts davon, dass die Adler mit den Krümeln die Wächter
unter der thrakischen Mauer aufwecken. Und weiss nichts davon.
Indes auf der Zinne der thrakischen Mauer die Adler
ums Brot sich reissen und zerren und zanken,
treibt im Marmarameer schiffbrüchig und mit
knurrendem Magen der heilige Vitus und weiss nicht,
05 dass die Adler, wenn sie die Krümel von der Zinne der thrakischen Mauer
fallen lassen, aufwecken die Wächter am Westtor. Und weiss nicht.
Indes auf der Zinne der thrakischen Mauer die Adler
ums Brot sich reissen und zerren und zanken,
treibt im Marmarameer schiffbrüchig und mit
hungrigem Magen der heilige Vitus und sieht nicht,
dass die Adler die Krümel
05 von der Zinne der thrakischen Mauer hinab
werfen und wecken die Wächter am Westtor.
Und sieht nicht.
Alle, die sich zurückwandten, stürzten
unter den stürzenden Tempeln, den stürzenden Bildern.
Nur jenen, die schnell genug flohen, gelang es,
der Stadt zu entkommen, den Engeln
05 zu folgen, ans Ufer des Flusses. Dort fanden
sie dich, nach allen Foltern unverletzt,
bereit zum Begräbnis im Schilf.
Nur wenige warens, die flohen, entrannen,
wenige, die es erfuhren, die s wussten, die es für immer bewahrten.
Nur dich fanden sie unverletzt im Schilf
am Ufer des Flusses, bereit zum Begräbnis. Die andern,
da sie den Engeln nicht schnell genug folgten,
zermalmte der Sturz
05 der Tempel.
Die andern, da sie den wartenden Engeln
nicht schnell genug folgten, zermalmte
der Sturz der Tempel. Nur dich
fanden sie draussen am Ufer des Flusses im Schilf,
05 unverletzt und bereit zum Begräbnis.
Die andern, da sie dem Ruf und der
Flügelwarnung des Engels
nicht schnell genug folgten, zermalmte
der Sturz der Tempel und Bilder. Nur dich
05 fanden sie draussen am Ufer des Flusses im Schilf,
unverletzt und bereit zum Begräbnis,
von Wasservögeln bewacht.
Die andern, da sie dem Ruf und der
Flügelwarnung des Engels
nicht schnell genug folgten, zermalmte
der Sturz der Mauern,
05 verschluckte der Erdschlund.
Nur dich fanden sie später
unverletzt und bereit zum Begräbnis,
von verdurstenden
Wasservögeln bewacht, draussen im Schilf am
10 ausgetrockneten Flussbett.
Der Leichnam des heiligen Vitus wird am Ufer eines Flusses gefunden, wohin er,
nachdem ihn ein Erdbeben von der Folter gelöst hatte, geflohen war.
Die andern,
da sie der Flügelwarnung des Engels
nicht schnell genug folgten, zermalmte
der Sturz der Mauern, verschluckte
05 das Erdmaul. Nur dich
fanden sie später unverletzt und zum Begräbnis
bereit, von verdurstenden
Wasservögeln bewacht, draussen im Schilf am
ausgetrockneten Flussbett.
Der Leichnam des heiligen Vitus wird am Ufer eines Flusses gefunden, wohin er, nachdem ihn ein Erdbeben von der Folter befreit hatte, geflohen war.
Die andern,
da sie der Flügelwarnung des Engels
nicht schnell genug folgten, zermalmten
die stürzenden Mauern, verschluckte
05 das Erdmaul. Nur dich
fanden sie später unverletzt und von verdurstenden
Wasservögeln bewacht, draussen im Schilf am
ausgetrockneten Flussbett.
Der heilige Vitus wird am Ufer eines Flusses, wohin er, nachdem ihn ein Erdbeben von der Folter befreit hatte, geflohen war, tot aufgefunden.
Die andern
trotzten der Flügelwarnung des Engels, sodass sie
der Sturz der Mauern zermalmte, sodass sie
das Erdmaul verschluckte. Nur du
05 wurdest später gefunden:
draussen im Schilf, von verdurstenden
Wasservögeln bewacht,
unverletzt am ausgetrockneten Flussbett.
Ich teile die Zweige nicht mit Geweihen,
mein Schritt knackt nicht und bricht nicht.
Mein Ohr
beugt sich unter dem kleinsten Ästchen.
05 Ich bin nur ein Knistern, ein Rascheln,
ich bin nur ein Zittern im Gras,
ein Wippen der Zweige, ich bin
nicht hier, nicht dort bin ich, ich bin überall.
Ich teile die Zweige nicht mit Geweihen, mein Schritt
knackt nicht und bricht nicht, mein Ohr
beugt sich dem kleinsten
Ästchen, ich komme nicht, ich gehe nicht, ich bin
05 nur ein Knistern ein Rascheln, ich bin
nur ein Zittern im Gras, ein Wippen der Zweige,
ich komm nicht, ich geh nicht, nicht hier,
nicht dort bin ich, ich bin überall.
Kein Geweih wächst mir, die Zweige
zu teilen, mein Schritt
knackt nicht und bricht nicht, mein Ohr
beugt sich dem kleinsten
05 Ästchen, ich komm nicht, ich geh nicht, ich bin
nur ein Knistern, ich bin
nur ein Zittern im Gras, in den Zweigen
ein Wippen, ich komm nicht, ich geh nicht,
nicht hier, nicht dort bin ich,
10 ich bin überall.
Kein Geweih wächst mir, die Zweige
zu teilen, mein Schritt
knackt nicht und bricht nicht, mein Ohr
beugt sich dem kleinsten
05 Ästchen, ich komm nicht, ich geh nicht, ich bin
nur ein Knistern, ich bin
nur ein Zittern im Gras, in den Zweigen
ein Wippen, ich komm nicht, ich geh nicht, nicht dort,
nicht hier bin ich, ich bin überall.
Kein Geweih wächst mir, die Zweige
zu teilen, mein Schritt
knackt nicht und bricht nicht, mein Ohr
beugt sich dem kleinsten
05 Ästchen, ich geh nicht, ich komm nicht, ich bin
nur ein Knistern, ich bin
nur ein Zittern im Gras, in den Zweigen
ein Wippen, ich geh nicht, ich komm nicht, nicht hier,
nicht dort bin ich, ich bin überall.
Ich warte im Schnee, bis du kommst,
bis du mir entgegen
hüpfst
Häsin,
05 du frierst ja schon lang, und ich habe
ein Haus in den kahlen, bereiften
Weinbergen gerichtet, ein Nest<,>
darin zu liegen. – Woher
weisst dus? – Ich sah
10 deine Ohren sich leise, liebewinkend bewegen.
Ich warte im Schnee, dass du kommst,
dass du mir entgegen
hüpfst, Häsin:
Du frierst ja schon lang, und ich habe im kahlen, bereiften
05 Weinberg ein Nest uns gerichtet. – Woher
weisst du, was ich ersehne? – Ich sah
deine Ohren sich leise, liebewinkend bewegen.
Ich warte im Schnee, dass du kommst,
dass du mir entgegen
hüpfst, Häsin:
Du frierst ja schon lang, ich habe im kahlen, bereiften
05 Weinberg ein Nest uns gerichtet. – Woher
weisst du, was ich mir wünsche? – Ich sah
deine Ohren sich leise, liebewinkend, bewegen.
Man trägt mich Hasen, zwischen Federfächern
und Sphinxen links und rechts, zum Grab,
die Weihe zu empfangen von dem Pharao.
Der Priester flüstert: Halte
05 die Ohren steif, du bist
am Anfang erst, o Herrscher-Hase -Hase-Pharao.
Ich habe die Ohren aufgestellt, die Augen
gesenkt. Du weisst nicht, Priester,
dass ich auf dem Tragthron zwischen Federfächern,
10 indes man die Mumie eröffnet, immer // 02
von Gras und Klee noch träume, von den Raschelbüschen,
den Reben des Schläferwinkels zwischen den drei Ländern.
Auf dem Tragthron zwischen Federfächern, Sphinxe
links und rechts vergisst
15 der Hase nicht den ersten sauren Wein.
Ihr tragt mich, Hasen, zwischen Federfächern
und Sphinxen links und rechts, zum Grab,
die Weihe zu empfangen von Osiris.
Der Priester flüstert: Halte
05 die Ohren steif, du bist
am Anfang erst, o Herrscher Hase, Hase Pharao! –
Du weisst nicht, Priester,
dass ich auf dem Tragthron zwischen Federfächern,
indes ihr die Mumie eröffnet, immer
10 von Gras und Blatt noch träume, von den Raschelbüschen,
den Reben des Schläferwinkels zwischen den drei Ländern.
Auf dem Tragthron zwischen Federfächern, Sphinxe
links und rechts, vergisst
der Hase nicht den ersten, sauren Klee.
Ihr tragt mich, Hasen, zwischen Federfächern
und Sphinxen links und rechts, zum Grab,
die Weihe von Osiris zu empfangen.
Der Priester flüstert: Halte
05 die Ohren steif, du stehst
am Anfang erst, o Herrscher Hase, Hase Pharao! –
Du weisst nicht, Priester, dass ich,
wenn ihr die Mumie öffnet, immer
von Gras und Blatt noch träume, von den Raschelbüschen,
10 den Reben des Schläferwinkels zwischen den drei Ländern.
Auf dem Tragthron zwischen Federfächern, Sphinxe
links und rechts, vergisst
der Hase nicht den ersten sauren Klee.
Streunt nicht, böse,
verwerfliche Häschen,
hier in den Büschen, hier im Gehölz.
gappt nicht und scharrt nicht:
05 Hier sind die neun alten
Hasen begraben,
die aus den wilden
Zeiten, bevor es die Reben,
hevor es das Haus
10 gab.
Streunt nicht, böse,
verwerfliche Häschen,
hier in den Büschen, hier im Gehölz,
gappt nicht und scharrt nicht, // 02
15 Lasst sie ruhen in Ruhe die neun,
nur den Brombeeren ist es gestattet,
schwarz auf die versteckten
Gräber zu tropfen, nur den Schleppern
ist es gestattet, vom Strom durch den Nebel
20 herüberzututen:
die Hasen zu stören,
dass sie stöhnen, dass sie gähnen,
dass sie sich drehen und wälzen im Grab.
Streunt nicht, böse, verwerfliche Häschen,
25 gappt nicht und scharrt nicht,
wühlt nicht im Wasen,
lasst ruhn in den Büschen
lasst ruhen die neun
Hasen, die alten, still in den Büschen,
30 still im Gehölz.
Streunt nicht, böse,
vorwitzige Häschen,
hier in den Büschen, hier im Gehölz.
Gappt nicht und scharrt nicht:
05 Hier sind die neun alten
Hasen begraben,
die aus den wilden
Zeiten, bevor es die Reben,
hevor es das Haus gab.
10 Streunt nicht, böse,
vorwitzige Häschen,
hier in den Büschen, hier im Gehölz.
Gappt nicht und scharrt nicht:
Nur den Brombeeren ist es gestattet,
15 schwarz auf die versteckten
Gräber zu tropfen. Nur den Schleppern // 02
ist es gestattet, vom Strom durch den Nebel
herüberzututen:
Die Hasen zu stören,
20 dass sie stöhnen und gähnen,
dass sie sich strecken und wälzen im Grab.
Streunt nicht, böse,
vorwitzige Häschen,
gappt nicht und scharrt nicht,
25 wühlt nicht im Wasen,
lasst ruhn in den Reben,
lasst ruhen die neun
Hasen, die alten, still im Gehölz.
Streunt nicht, böse,
vorwitzige Häschen,
hier in den Büschen, hier im Gehölz.
Gappt nicht und scharrt nicht:
05 Hier sind die neun alten
Hasen begraben, die aus den wilden
Zeiten, bevor es die Reben,
hevor es das Haus gab.
Streunt nicht, böse,
10 vorwitzige Häschen,
hier in den Büschen, hier im Gehölz.
Gappt nicht und scharrt nicht.
Nur den Brombeeren ist es erlaubt,
schwarz auf die versteckten
15 Gräber zu tropfen. Nur den Schleppern // 02
ist es erlaubt, vom Strom durch den Nebel
herüberzututen:
Die Hasen zu stören,
dass sie stöhnen und gähnen,
20 dass sie sich strecken und wälzen im Grab.
Streunt nicht, böse,
vorwitzige Häschen,
gappt nicht und scharrt nicht,
wühlt nicht im Wasen,
25 lasst ruhn in den Reben,
lasst ruhen die neun
Hasen, die alten, still im Gehölz.
Wippt nur, ihr weissen, ihr kleinen
Häschen, springt,
Akrobaten, von einem
Zweig zum andern: Hinunter
05 springt und hinauf,
sodass der Schnee von der Rinde
fällt und ihr allein
weiss dasitzt mit hoch
aufgerichteten Ohren.
10 Denn über den Weg hoppelt herüber und naht
der, den ihr fürchtet, und schaut euch
an der grosse und braune
uralte heilige Hase. Seid still!
Wippt nur, ihr weissen, ihr kleinen
Häschen, springt, Akrobaten, von einem
Zweig zum andern: Hinunter
springt und hinauf,
05 sodass der Schnee von der Rinde
fällt und ihr allein
weiss dasitzt mit hoch
aufgerichteten Ohren.
Denn über den Weg hoppelt herüber und naht
10 der, den ihr fürchtet, und schaut euch
an der grosse und braune
uralte heilige Hase. Seid still!
Wippt nur, ihr weissen, ihr kleinen
Häschen, springt nur von einem
Zweig zum andern: Hinunter
hüpft und hinauf,
05 bis der Schnee von der Rinde
fällt und ihr allein
weiss dasitzt mit steil
aufgerichteten Ohren.
Denn über den Weg hoppelt herüber und naht
10 der, den ihr fürchtet, der grosse
und braune, uralte heilige Hase:
Seid still!
Du musst mir gestatten, nicht zu dir in den Fluss
hinabzusteigen, nicht zu wohnen,
Flusshase, zwischen den Steinen, mit dir,
nicht auf- und abzuschweben im Wasser, die Ohren
05 als Flossen benutzend.
Du musst mir gestatten, Landhase zu bleiben wie bisher,
zwischen den Reben und zwischen den Hecken
dem Gedächtnis der neun hier begrabnen
uralten heiligen Hasen Wache zu halten.
10 Verzeih, du musst mir gestatten.
Du musst mir gestatten, nicht zu dir in den Fluss
hinab, Flusshase, zu steigen,
nicht zu wohnen zwischen den Steinen mit dir,
nicht auf und ab zu schweben im Wasser, die Ohren
05 als Flossen bewegend.
Du musst mir gestatten, Landhase zwischen den Reben
und zwischen den Hecken zu bleiben,
dem Gedächtnis der neun hier begrabnen
uralten heiligen Hasen Wache zu halten.
10 Verzeih, du musst mirs gestatten.
Du musst mir gestatten, nicht zu dir in den Fluss
hinab, Flusshase, zu steigen,
nicht zu wohnen zwischen den Steinen mit dir,
nicht auf- und abzuschweben im Wasser, die Ohren
05 als Flossen bewegend.
Du musst mir gestatten, Landhase zwischen den Reben
und zwischen den Hecken zu bleiben,
dem Gedächtnis der neun hier begrabnen,
uralten heiligen Hasen Wache zu halten.
10 Verzeih, du musst mir gestatten.
Hasenherzen seid ihr nicht, ihr Kleinen,
ihr hüpft mit euren flinken Beinen
über den Wasen,
obgleich ihr wisst genau,
05 jetzt, da die Tage grau,
da schleichen die Jäger aus der Stadt heran
mit den reissenden Hunden.
Nun, wenn es einem mal nicht glückt
und er, geduckt, gebückt
10 unter federndes Geäst,
der Häscherschnauze todesknapp entrinnt
und ganz zuletzt und haargenau
das Retterdach gewinnt,
da kost ihm fort bis auf den letzten Rest
15 die atemschnelle Angst der Hasen liebe Frau.
Hasenherzen seid ihr nicht, ihr Hasen,
ihr hüpft über den Wasen,
obgleich ihr wisst genau,
jetzt, da die Tage grau,
05 schleichen die Jäger aus der Stadt heran
mit den bösen Hunden.
Doch wenn es einem einmal nicht ganz glückt
und er geduckt, gebückt
unters federnde Geäst
10 der Häscherschnauze todesknapp entrinnt,
nur ganz zuletzt und haargenau
das Retterdach gewinnt,
dann kost ihm fort bis auf den letzten Rest
die atemschnelle Angst der Hasen liebe Frau.
Hasenherzen seid ihr nicht, ihr Hasen,
ihr hüpft über den Wasen,
obgleich ihr wisst genau,
jetzt, da die Tage grau,
05 schleichen die Jäger aus der Stadt heran
mit den bösen Hunden.
Doch wenn es einem einmal nicht geglückt
und er, verschreckt, gebückt
unters federnde Geäst
10 der Häscherschnauze todesknapp entrinnt,
wenn er zuguterletzt und haargenau
das Retterdach gewinnt,
dann kost die atemschnelle Angst bis auf den letzten Rest
ihm fort der Hasen liebe Frau.
Hasenherzen seid ihr nicht, ihr Hasen,
ihr hüpft über den Wasen,
obgleich ihr wisst,
jetzt, da die Tage trist,
05 schleichen die Jäger aus der Stadt heran
mit den bösen Hunden.
Doch wenn es einem einmal grade noch geglückt
und er verschreckt, gebückt
unters federnde Geäst,
10 der Häscherschnauze todesknapp entrinnt,
wenn er zuguterletzt und haargenau
das Retterdach gewinnt,
dann kost die atemschnelle Angst bis auf den kleinsten Rest
ihm fort der Hasen liebe Frau.
Hoch auf dem Elefanten Nacht, Schneewittchen,
schwankt dein Glashaus, und Musik
fliesst blau herunter in den Graben, netzt
meine Läufe, steht mir um die Ohren:
05 Wenn du wüsstest, dass dein Hase
im Feuchten unten wartet, lauscht und wacht,
vielleicht lenktest du dann deinen Elefanten
her und gäbest
acht, dass er deine Hasen nicht zertritt, befählest
10 ihm vielmehr, dass er den Rüssel
höbe und, blau trompetend, gösse aus Musik.
Aus deinem Glashaus, das, Schneewittchen, hoch
auf dem Elefanten Schlaf schwankt, fliesst Musik
und netzt blau meine Läufe,
blau schon meine Ohren. Wenn du wüsstest,
05 dass dein Hase im Feuchten unten wartet, lauscht
und wacht, dann hieltest
du den Elefanten vielleicht an und hiessest,
ihn aufzuheben seinen Rüssel und blaue
Musik hinauszustreuen ins Gehölz und gäbest
acht, dass er den Lauschehasen nicht zertritt.
Der Elefant Schlaf trägt dein Glashaus
durchs Gehölz, Schneewittchen.
Halt ihn an und heiss ihn
aufheben seinen Rüssel, ausstreuen Schlafmusik.
05 Gib aber acht, ich bitte dich, Schneewittchen,
dass er, sachte
die Säulen setzt und deinen
Lauschhasen im feuchten Graben unten, trompetend, nicht zertritt.
Der Elefant Schlaf trägt dein Glashaus
durchs Gehölz, Schneewittchen.
Halt ihn an und heiss ihn
aufheben seinen Rüssel, ausstreuen Schlafmusik.
05 Gib aber acht, ich bitte dich, Schneewittchen,
dass er, trompetend, sachte
die Säulen setzt und deinen
Lauschhasen im nassen Graben unten nicht zertritt.
Der Elefant Schlaf trägt, Schneewittchen,
dein Glashaus durchs Gehölz. Heiss ihn
aufheben seinen Rüssel, ausstreuen Traummusik.
Gib aber acht, ich bitte dich, Schneewittchen,
05 dass der Bläser sachte
die Säulen setzt und deinen
Lauschhasen im nassen Graben unten nicht zertritt.
Von mir zu dir ists heut ein Hasensprung:
Ich warte, bis die Strasse frei wird und ich komme
in die Brombeerhecke, bringe
dir Kohl, den ich auf meiner
05 Seite fand. Wir äsen, wenn vom Rhein
die Nebelhörner tönen, dösen,
als ob noch alles Busch und Gras und Reben,
ein Rascheln, Hüpfen, Zweigebrechen wäre
von dir zu mir. Doch leider
10 ists heut von mir zu dir ein grosser Hasensprung.
Von mir zu dir ists heut ein Hasensprung. Ich warte
bis die Strasse frei wird und ich komme
in die Brombeerhecke, bringe
dir Kohl, den ich auf meiner Seite
05 fand. Wir äsen, wenn vom Rhein
die Schiffsirenen tönen, dösen,
als ob noch alles Busch und Gras und Reben,
ein Rascheln, Hüpfen, Zweigebrechen wäre
von dir zu mir. Doch leider
10 ists heut von mir zu dir ein grosser Hasensprung.
Von mir zu dir ists heut ein Hasensprung. Ich warte,
bis die Strasse frei wird und ich komme
in die Brombeerhecke, bringe
dir Kohl, den ich auf meiner Seite
05 fand. Wir äsen, wenn vom Rhein
die Schiffsirenen tönen, dösen,
als ob noch alles Busch und Gras und Reben,
ein Rascheln, Hüpfen, Zweigebrechen wäre
von dir zu mir. Doch leider
10 ists heut von mir zu dir ein grosser Hasensprung.
Die gesprenkelten Vögel halten
Wache an unserer Tür von Morgen bis Abend.
Sie zögern und rucken, sie flattern
und kreischen um unsere Füsse,
05 eh sie die Stunden
picken aus unsern Mündern.
An unserer Tür
lauern die gesprenkelten Vögel
bis der Abend sie öffnet,
Dann zögern sie, kreischen und flattern
05 um unsere Füsse, eh sie aus unseren Mündern
picken die Stunden.
Bis es dunkel wird, lauern
an unserer Tür die gesprenkelten Vögel.
Dann flattern sie auf und kreischen
uns um die Füsse,
05 eh sie aus unseren Mündern
picken die Stunden.
Die Vögel kreischen im Leeren.
Und wenn sie im Sturz
unten anlangen, dann sind sie
schon zur Hälfte verwest.
05 Längst sind die Früchte vom Baum in die Räder
der Maschine gefallen. Wir hätten
sie gepflückt, wenn das Meer, seine Messer[,]
hin und her wendend,
uns nicht geblendet.
10 Und dann das Kreischen im Leeren …
Die Vögel kreischen im Leeren.
Und wenn sie im Sturz
unten anlangen, dann sind sie
schon zur Hälfte verwest.
05 Wir hätten
sie eher gepflückt, wenn das Meer, seine Messer
hin und her wendend,
uns nicht geblendet.
Und dann das Kreischen im Leeren …
Die Zweige wippen und trügen die Vögel,
wenn die nicht verschmähten, zu sitzen,
nicht kreisten in weissen
Höhen und würfen ihr Trillern
05 dort hinab, wo mit den Händen
die Schlenderer es fingen:
Wie diese Kugel verwirrlich
schimmert. Du wirfst sie
weg. Erbrochen liegt sie, die Zweige
10 wippen.
Die Zweige trügen die Vögel,
wenn die nicht verschmähten, zu sitzen,
nicht kreisten und würfen
Kugeln, dich zu verwirren
05 herab. Du zertrittst sie,
warum nur wippen die Zweige
über den Scherben?
Die Zweige trügen die Vögel,
wenn die nicht zu sitzen verschmähten,
nicht oben kreisten und würfen
Kugeln, dich zu verwirren,
05 herab. Du zertrittst sie.
Warum nur wippen die Zweige
über den Scherben?
Die Zweige trügen,
wenn die nicht zu sitzen verschmähten,
die Vögel, wenn die nicht oben
kreisten und um dich zu verwirren dir Kugeln
05 würfen zwischen die Füsse. Die Zweige
wippen über den Scherben.
Die Grubenlampe fiel uns aus den Händen, erlosch,
sodass nichts mehr die Finsternis stört,
es sei denn, ein Schiff
fährt oben vorüber, erschüttert mit der Drehung der Schrauben
05 das Bergwerk, reisst es auf und schickt durch die Spalten
Wasser herunter.
Dann bleiben wir unten unter dem Meer,
wo uns in dem schlüpfrigen schwarzen // 02
Gang die Grubenlampe
10 entfiel und erlosch, als wir auf den Archeopteryx
trafen. Im finsteren Bergwerk
sind wir mit ihm allein.
Die Grubenlampe fiel uns aus den Händen, und erlosch,
sodass nichts mehr die Finsternis stört,
es sei denn ein Schiff
fährt oben vorüber, reisst mit der Drehung der Schrauben
05 das Bergwerk auf und drückt durch die Spalten
Wasser herunter. Dann bleiben
wir unten unter dem Meer in den schlüpfrigen schwarzen
Gängen des Bergwerks
mit dem Archeopteryx allein.
Hätten die Fledermäuse im Keller den Winter
überstanden, wir sässen
jetzt nicht im Staub der Kadaver,
die in der Hitze zerfielen. Wir rissen
05 uns nicht die Hemden in Fetzen,
die Luft, die nur das Hupen
der Piratenschiffe durchdringt,
zu bewegen.
Hätten die Fledermäuse im Keller den Winter
10 überstanden, das Flattern
ihrer kralligen Flügel
bewegte die Hitze und schreckte uns nicht wie
die Piratenschiffe uns schrecken,
die draussen hupend vorbeiziehn.
Hätten die Fledermäuse im Keller den Winter
überstanden, wir sässen
jetzt nicht im Staub der Kadaver,
die in der Hitze zerfielen. Wir rissen
05 uns nicht die Hemden in Fetzen, die Luft
die nur das Hupen
der Piratenschiffe durchdringt,
zu bewegen.
Hätten die Fledermäuse im Keller den Winter
10 überstanden, das Flattern
ihrer kralligen Flügel schreckte uns nicht wie
die Piratenschiffe uns schrecken,
die draussen hupend vorbeiziehn.
Wenn die Schaukel vom Abendstern und vom
Schnitz der Orange, der noch eben
zögert zu glänzen<,>
niederfährt ins Gebüsch, wo sie die unerlösten
05 Lichter empfangen:
willst du noch schwingen von einem
Zweifel zum andern?
Willst du nicht lieber
loslassen und in den nassen
10 Gräsern warten, bis man das Linnen
gleichmässig ausspannt?
Wenn die Schaukel vom Schnitz der Orange,
die noch eben zögert zu glänzen,
niederfährt ins Gebüsch,
wo sie die irrenden Lichter empfangen,
05 willst du da noch von einem
Zweifel zum andern schwingen? Willst du nicht lieber
loslassen und in die nassen
Gräser fallen und warten, bis man das Linnen
gleichmässig ausspannt?