Inhalt: 68 Manuskripte und 14 Typoskripte zu 14 Gedichten (keine Endfassungen)
Datierung: 27.1.1956 – 7.11.1956
Textträger: 113 Einzelblätter (A4-Format); v.a. durchscheinende Makulatur von Dissertation und Gedichttyposkripten, Nov. 1956 bräunliche Blätter
Umfang: 15 Dossiers, 128 beschriebene Seiten
Publikation: Die verwandelten Schiffe (7 Gedichte), Verstreutes (2 Gedichte)
Signatur: A-5-c/13 (Schachtel 36)
Herkunft: Grüne Mappe EG 56
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften
Auf die von innen erhellte Säule
aus Likörflaschen mitten im Dreieck
des Bartischs stieg der Artist mit seinem Unrastbogen
und mit seinem Köcher voll frischgespitzter Gedanken
05 und schoss seinen ersten Pfeil zuhöchst in den Himmel hinauf
und dann den zweiten ihm nach,
sodass er sich einbiss in jenes bebende bunte Feder,
und dann den dritten und vierten:
alle Pfeile reihte er sicher zur Kette,
10 die vom Himmel schliesslich herabhing
und dann stand, als er den letzten verschossen hatte,
leicht schwankend auf der leuchtenden Säule
aus leergetrunkenen Flaschen.
Da kletterte er vor den Gästen,
15 – die, schläfrig und kaum mehr sich zu wundern imstande,
hingen in ihre Gläser, –
hinauf, geleitet, gereizt von den vielen bunten Gelenken<.> // 02
Bis dort, wo er erschrak vor dem Brüllen des Stiers
und mehr noch vor dem dumpfen Anprall der Hörner
20 an die Sternbälle: Jetzt wusste er, dass er
zu hoch geschossen. Doch schon
hob ihm der Stier ins Gesicht die Hörner.
Wie lang wohl warteten die letzten Leute am Bartisch,
wie lang wartete der Wirt auf seine Rückkehr?
25 Am andern Tag musste er sich einen anderen Artisten suchen,
am besten einen ohne Bogen und Köcher.
Einen Trompeter, der sein Tonseil geschickt in den Himmel
hinabwirft
und damit durchschlägt das Dach,
sodass der Mörtel und die Steine die Säule
30 aus leergetrunknen Likörflaschen zertrümmern,
und der sich dann hinablässt und mit den baumelnden Beinen
die Sternbälle wegschiebt.
Aber er ist noch schneller beim Stier und fällt
in die aufgehobenen Hörner;
35 und die Gäste warten diesmal weniger lange
und verlangen den Zuschlag heraus. // 03
Was für eine Attraktion soll jetzt der Wirt suchen?
Einen Jongleur mit Kugeln vielleicht?
Schon bald schwänge auch der über die immer grösser
geworfenen Ringe
40 seiner Kugeln sich zu weit hinaus und vermöchte
sie nicht mehr von den Sternbällen zu unterscheiden
und geriete noch schneller, noch sichrer
in die eifersüchtig erhobenen Hörner des Stiers.
Versuche, Wirt, es ohne Attraktionen zu machen:
45 heute sind die Artisten zu geschickt, sind wunderbar virtuos
Auf die von innen erleuchtete Säule aus Likörflaschen
mitten im Dreieck des Bartischs
stieg der Artist mit Bogen und Köcher
und schoss den ersten der frisch gespitzten Pfeile
zuhöchst in den Himmel hinauf.
05 Und dann den zweiten ihm nach,
sodass er sich einbiss in jenes bebende bunte Feder.
Und dann den dritten und vierten:
Alle Pfeile fügte er sicher zur Kette,
die vom Himmel schliesslich herabhing
10 und dann, als er den letzten verschossen hatte,
leicht schwankend dastand auf der leuchtenden Säule
aus leergetrunkenen Flaschen.
Nun kletterte er vor den Gästen,
– die, schläfrig und kaum noch sich zu wundern imstande,
15 hingen in ihre Gläser –
die Pfeilkette empor, gereizt von den vielen bunten Gelenken. // 05
Bis dorthin, wo er erschrak vor dem Brüllen des Stiers
und mehr noch vor dem dumpfen Aufprall der Hörner
auf die Sternbälle: Jetzt wusste er,
20 dass er zu hoch geschossen. Doch schon
hob ihm der Stier ins Gesicht die Hörner.
Wie lang wohl warteten die letzten Gäste am Bartisch,
wie lang wartete der Wirt auf seine Rückkehr?
Am anderen Tag musste er sich einen andern Artisten suchen,
25 einen ohne Bogen und Köcher.
Einen Trompeter fand er,
der sein Tonseil geschickt in den Himmel hinabwarf
und damit durchschlug das Dach,
sodass der Stuck und die Ziegel die leuchtende Säule
30 aus leergetrunknen Likörflaschen zerschlugen,
und sich dann hinabliess und mit den baumelnden Beinen
die Sternbälle wegschob.
Aber der war noch schneller beim Stier und fiel
grad in die aufgehobenen Hörner.
35 Und die Gäste warteten diesmal weniger lange am Bartisch
und verlangten den Zuschlag heraus. // 06
Was für eine Attraktion soll der Wirt jetzt noch suchen?
Einen Jongleur mit Kugeln vielleicht?
Schon bald schwänge auch der über die immer grösser
geworfenen Ringe
40 seiner Kugeln sich zu weit hinaus und vermöchte
sie nicht mehr von den Sternbällen zu unterscheiden
und geriete noch schneller und sichrer
in des Stiers eifersüchtig erhobene Hörner.
Versuche, Wirt, es ohne Attraktionen zu machen:
45 denn zu virtuos sind die Artisten heutzutage geworden.
Mitten im magischen Dreieck,
das der Bartisch beschwört,
stieg der Artist mit Bogen und Köcher
auf die von innen erleuchtete
05 Likörflaschensäule und schoss
den ersten Pfeil zuhöchst in den Himmel. // 08
Und gleich biss sich der zweite
ein in des ersten noch bebende Feder.
Alle Pfeile schoss er zur Kette,
10 die vom Himmel herabhing
und schliesslich leicht schwankend
dastand mit dem letzten auf der
leuchtenden Säule
aus leergetrunkenen Flaschen.
15 Nun kletterte er,
gereizt von den vielen bunten Gelenken,
die Pfeilkette empor,
bis er vor dem Brüllen des Stiers
und mehr noch vor dem dumpfen
20 Aufprall der Hörner auf die Sternbälle zurückschrak:
Doch schon ins Auge
hob ihm die Hörner der Stier.
Wie lange noch hingen die Gäste
am Bartisch wartend ins Glas,
25 wartete der Wirt, // 09
bis er, am anderen Tag, einen andern Artisten
ohne Bogen und Köcher sich suchte?
Einen Trompeter fand er,
der sich an seinem Tonseil geschickt in den Himmel hinabliess
30 und dann mit den baumelnden Beinen
die Sternbälle wegschob.
Doch er war noch schneller
beim Stier und fiel grad in die aufgehobenen Hörner.
Und die Gäste warteten nicht mehr am Bartisch
35 und verlangten den Zuschlag heraus.
Wen soll der Wirt jetzt noch suchen?
Einen Jongleur mit Kugeln?:
Der schwänge bald an seinen immer
grösser geworfenen Ringen sich zu weit hinaus
40 und könnte die Kugeln
von den Sternen nicht mehr unterscheiden,
geriete erst recht und noch schneller
in die erhobenen Hörner. // 10
Versuche, Wirt,
45 es ohne Artisten zu machen;
denn zu virtuos sind sie heutzutage geworden.
I
Im vom Bartisch beschworenen Dreieck stieg der Artist mit Bogen und Köcher auf die von innen leuchtende Likörflaschensäule und schoss den ersten Pfeil zuhöchst in den Himmel.
02 Und gleich biss sich der zweite ein in des ersten noch bebende Feder. Alle Pfeile schoss er zur Kette, die vom Himmel herabhing und schliesslich leicht schwankend dastand mit dem letzten auf der leuchtenden Säule aus leergetrunkenen Flaschen.
03 Nun kletterte er, gereizt von den vielen bunten Gelenken, die Pfeilkette empor, bis er vor dem Brüllen des Stiers und mehr noch vor dem dumpfen Aufprall der Hörner auf die Sternbälle zurückschrak: Doch schon ins Auge hob ihm die Hörner der Stier.
04 Und die Gäste hingen wartend ins Glas, bis der Wirt, am anderen Tag, einen andern Artisten ohne Bogen und Köcher gefunden.
II
01 Einen Trompeter fand er, der sich an seinem Tonseil geschickt in den Himmel hinabliess und dann mit den baumelnden Beinen die Sternbälle wegschob.
02 Doch er war noch schneller beim Stier und fiel grad in die aufgehobenen Hörner. Und die Gäste warteten nicht mehr am Bartisch und verlangten den Zuschlag heraus. // 12
03 Wen soll der Wirt jetzt noch suchen? Einen Jongleur mit Kugeln?: Der schwänge bald an seinen immer grösser geworfenen Ringen sich zu weit hinaus und könnte die Kugeln von den Sternen nicht mehr unterscheiden, geriete erst recht und noch schneller in die erhobenen Hörner.
04 Versuche, Wirt, es ohne Artisten zu machen; denn zu virtuos sind sie heutzutage geworden und kommen dir alle schon am ersten Abend abhanden.
I
Im vom Bartisch beschworenen Dreieck steigt der Artist mit Bogen und Köcher auf die lichte Likörflaschensäule und schiesst den ersten Pfeil zuhöchst in den Himmel.
02 Und gleich beisst sich der zweite ein in des ersten noch bebende Feder. Alle Pfeile schiesst er zur Kette, die vom Himmel herabhängt und schliesslich leicht schwankend dasteht mit dem letzten auf der lichten Säule aus leergetrunkenen Flaschen.
03 Nun klettert er, gereizt von den vielen bunten Gelenken, die Pfeilkette empor, bis er vor dem Brüllen des Stiers und mehr noch vor dem dumpfen Aufprall der Hörner auf die Sternbälle zurückschrickt: Doch schon ins Auge hebt ihm die Hörner der Stier.
04 Und die Gäste hangen wartend ins Glas, bis der Wirt, am anderen Tag, einen andern Artisten ohne Bogen und Köcher gefunden.
II
01 Einen Trompeter fand er, der sich an seinem Tonseil geschickt in den Himmel hinabliess und dann mit den baumelnden Beinen die Sternbälle wegschob.
02 Doch er war noch schneller beim Stier und fiel grad in die aufgehobenen Hörner. Und die Gäste warteten nicht mehr am Bartisch und verlangten den Zuschlag heraus
03 Wen soll der Wirt jetzt noch suchen? Einen Jongleur mit Kugeln?: Der schwänge bald an seinen immer grösser geworfenen Ringen sich zu weit hinaus und nähme die Sterne für Kugeln, geriete erst recht und noch schneller in die erhobenen Hörner. // 13v
04 Versuche, Wirt, es ohne Artisten zu machen; denn zu virtuos sind sie heutzutage geworden und kommen dir alle schon am ersten Abend abhanden.
Lianen, Etüden, Tonwurzeln klettern,
winden sich durch die Decken und Böden
vom Klavier, wo der Spieler sie aufwirft,
wo der Spieler sie aufzückt durch die Decken und Böden,
05 auf dass sie dem Alten am Tisch von unten her Füsse und Beine
umwinden.
Erst spät, zu spät erschrickt er,
weil ihn die Arbeit zu sehr beschäftigt,
die Scherben alle, die er vom Pflaster und aus der Gosse
aufgesammelt,
die Scherben des grossen Auges, das früher über der Stadt hing
10 und am Tag des Gewitters herabfiel,
zusammenzusetzen das Schild seines Optikerladens.
Nun schon den Leib, schon die Arme hat ihm die blasse, zähe
Wurzel der Tonleiter bläulich gewürgt und lässt ihn die Scherben
nicht fassen,
während der Spieler unten emsig und schonungslos eine Sonate
beginnt,
15 vom Metronom leise aufgehetzt zur Untat.
Etüdenlianen klettern, winden sich
durch Decken und Böden,
wenn vom Klavier sie aufzückte der Spieler,
auf dass sie dem Alten am Tisch Füsse und Beine umschlingen
05 Zu spät erst erschrickt er,
weil ihn zu sehr beschäftigt die Arbeit,
die Scherben alle, die er vom Pflaster und aus der Gosse gesammelt,
die Scherben des Auges, das über der Stadt hing
und im Gewitter herabfiel,
10 zusammenzusetzen, das Schild seines Optikerladens.
Nun schon den Leib, die Arme hat ihm die zähe
Liane umwunden und lässt ihn die Scherben nicht fassen,
während der Spieler unten emsig eine Sonate beginnt,
vom Metronom aufgehetzt, leise, eindringlich.
15 (vom Ticken des Metronoms leise eindringlich gehetzt).
Etüdenlianen
klettern durch Decken und Böden,
wenn vom Klavier sie aufzückt der Spieler,
auf dass sie den Alten am Tisch langsam umwinden.
05 Spät erst erschrickt er,
weil ihn zu sehr beschäftigt die Arbeit,
die Scherben, die er vom Pflaster und aus der Gosse gesammelt,
des Auges, das über der Stadt hing
und herabfiel im grossen Gewitter,
10 zusammenzusetzen,
das Schild seines Optikerladens.
Nun schon den Leib,
die Arme hat ihm die zähe
Liane umwunden
15 und lässt ihn die Scherben nicht fassen,
indes unten das Metronom den Spieler zur letzten Etüde
leise, eindringlich aufhetzt.
..............
Spät erst erschrickt er,
weil ihn zu sehr beschäftigt die Arbeit,
seines Ladenschilds Scherben
die er aus der Gosse gesammelt,
05 das Auge, das über der Stadt hing
und herabfiel im grossen Gewitter,
wieder zusammenzusetzen.
.............
Etüdenlianen
klettern durch Decken und Böden,
wenn vom Klavier der Schüler sie aufzückt,
auf dass sie dem Alten am Tisch die Glieder umwinden.
05 Spät erst erschrickt er,
weil ihn zu sehr beschäftigt die Mühe,
das Auge, das über der Stadt hing
und herabfiel im grossen Gewitter,
wieder zusammenzusetzen.
10 Nun schon den Leib,
die Arme hat ihm die zähe
Liane umwunden
und lässt ihn die Scherben nicht fassen,
indes unten den Schüler zur letzten Etüde
15 das Metronom leise, eindringlich aufhetzt.
Etüdenlianen
klettern durch Decken und Böden,
wenn vom Klavier der Schüler sie aufzückt,
damit sie dem Alten am Tisch die Glieder umwinden.
05 Spät erst erschrickt er,
weil ihn zu sehr beschäftigt die Mühe,
das Auge, das über der Stadt hing
und herabfiel im grossen Gewitter
wieder zusammenzusetzen.
10 Nun schon den Leib,
die Arme hat ihm die zähe
Liane umwunden
und lässt ihn die Scherben nicht fassen,
indes das Metronom unten den Schüler
15 zur letzten Etüde leise eindringlich aufhetzt.
Etüdenliane
klettert durch Decken und Böden,
wenn vom Klavier der Schüler sie aufzückt,
damit sie dem Alten am Tisch die Beine umwinde.
05 Spät erst erschrickt er,
weil ihn zu sehr beschäftigt die Mühe,
das Auge, das über der Stadt hing
und herabfiel im grossen Gewitter,
wieder zusammenzusetzen.
10 Nun schon den Leib,
die Arme hat ihm die zähe
Liane umwunden
und lässt ihn die Scherben nicht fassen,
indes das Metronom unten den Schüler
15 zur letzten Etüde leise eindringlich aufhetzt.
Wenn sich die Nymphe losmacht,
will zum Wasser nicht,
das sich durch Felsen windet,
hinab das Kind im Sommermittag nicht zum Wasser steigen.
05 Wenn Schnee hinabsinkt,
wird es fröstelnd steigen
hinab im Winter, wo durchs Eis das Wasser
sich windet und sicher keine Nymphe
im mittaglosen Tag sich losmacht aus dem Wasser
10 Da wird ins Bad es seine Puppe tauchen,
die neue Puppe mit der Schürze und der Spitzenhaube,
die in der Hand den kleinen Teppichklopfer hält.
Es wird, wenn Schnee fällt, seine Puppe tauchen
wenn sich mittaglos durchs Eis das Wasser windet.
15 Da wird die Nymphe, die sich nicht losmacht aus des Wassers
Windung
sich lösen aus dem Puppenlächeln und // 02
wird in Wassers Windung mit dem Wahn dann reissen,
mit Puppenlächelns Wahn, der mit der Schürze und dem Häubchen
in der Gummihand den Teppichklopfer hält:
20 Die Nymphe, weh, die sich im Sommer losmacht aus dem Wasser,
hat sich im Winter, weh, dem Wasser aus der Puppe zugewendet
Zum Wasser will, das sich durch Felsen windet,
das Kind im Sommermittag nicht,
wenn sich die Nymphe losmacht:
Zum Wasser will es, das durch Eis sich windet,
05 im Winter, wenn wohl keine Nymphe
im mittaglosen Wehn des Schnees sich losmacht.
Da wird ins Bad es seine Puppe tauchen,
die neue mit der Schürze und der steifen Haube,
die in der Hand den kleinen Teppichklopfer hält.
10 Es wird, wenn Schnee weht seine Puppe tauchen,
wo sich durchs Eis das Wasser windet,
und die Nymphe, weh, wird aus dem Puppenlächeln
zurück sich in des Wassers Windung wenden:
wird zu dem Wahn des Lächelns hin das Kind auch wenden
15 hin zu des Lächelns Wahn der Puppe mit der Schürze und
der Haube,
die in der Gummihand den Teppichklopfer hält:
Die Nymphe, weh, die sich im Sommer losmacht aus dem
Mittagswasser,
hat sich im Winter wieder aus der Puppe
mitsamt dem Kind dem Wasser zugewendet.
Das Kind will nicht zum Wasser hin, das sich durch Felsen windet,
im Sommermittag nicht, wenn sich die Nymphe losmacht.
Zum Wasser lieber will es, das durch Eis sich windet,
im Winter lieber, wenn sich keine Nymphe
05 im mittaglosen Wehn des Schnees losmacht.
Da will ins Bad es seine Puppe tauchen,
die neue mit der Schürze und der steifen Haube,
die in der Hand den Federwischer hält.
Es will, wenn Schnee weht, seine Puppe tauchen:
10 doch wehe, aus dem Puppenlächeln macht die Nymphe
sich los jetzt, will zurück sich zu des Wassers Windung wenden.
Die Nymphe, weh, die sich im Sommer losmacht aus dem Wasser,
wahnlächelnd aus der Puppe, weh, hat sie das Kind dem
Winterwasser zugewendet.
Das Kind will nicht zum Wasser hin, das sich durch Felsen windet,
wenn in den Sommermittag die Nymphe sich draus löst.
Zum Wasser will es hin, das durch das Eis sich windet,
wenn in den mittaglosen Schnee die Nymphe sich nicht löst.
05 Da will ins Bad es seine Puppe tauchen,
die neue mit der Schürze und der steifen Haube,
die in der Hand den Federwischer hält.
Es will, wenn Schnee weht, seine Puppe tauchen:
doch aus dem Puppenlächeln löst die Nymphe
10 sich jetzt und will zurück sich in das Wasser wenden.
Die Nymphe, die sich aus dem Sommerwasser löste,
aus der Puppe hat sie sich jetzt gelöst
und hat das Kind dem Winterwasser zugewendet.
Das Kind will nicht zum Wasser hin,
das sich durch Felsen windet,
wenn draus die Nymphe
sich in den Sommermittag löst.
05 Zum Wasser will es hin,
das durch das Eis sich windet,
wenn draus die Nymphe
sich in den mittaglosen Schnee nicht löst.
Es will, wenn Schnee weht,
10 seine Puppe baden:
Doch aus dem Puppengrinsen, weh,
löst jetzt die Nymphe sich und will
zurück sich in das Wasser wenden.
Die aus dem Sommerwasser sich gelöst,
15 die Nymphe löst sich aus der Puppe jetzt
und hat auch schon das Kind
mit sich dem Winterwasser zugewendet.
Das Kind will nicht zum Wasser hin,
das sich durch Felsen windet;
nicht, wenn daraus die Nymphe
sich in den Sommermittag löst.
05 Zum Wasser will es hin,
das durch das Eis sich windet;
hin, wenn daraus die Nymphe
sich in den mittaglosen Schnee nicht löst.
Es will, wenn Schnee weht,
10 seine Puppe baden:
Doch aus der Puppe Grinsen, weh,
löst jetzt die Nymphe sich und will
zurück sich in das Wasser wenden.
Die aus dem Sommerwasser sich gelöst,
15 jetzt löst die Nymphe aus der Puppe sich
und hat das Kind mit sich auch schon
dem Winterwasser zugewendet.
Das Kind will nicht zum Wasser hin,
das sich durch Felsen windet,
nicht, wenn daraus die Nymphe
sich in den Sommermittag löst.
05 Zum Wasser will es hin,
das durch das Eis sich windet,
hin, wenn daraus die Nymphe
sich in den mittaglosen Schnee nicht löst.
Es will, wenn Schnee weht, seine Puppe baden:
10 Doch aus der Puppe Grinsen, weh,
löst sich die Nymphe jetzt und will
zurück sich in das Wasser wenden.
Die aus dem Sommerwasser sich gelöst,
jetzt löst die Nymphe aus der Puppe sich
15 und hat das Kind mit sich auch schon
dem Winterwasser zugewendet.
Mir ist zwischen den Kerzen zu sitzen bestimmt,
und nachts nur darf ich die Apfelsinen und die Kuchen,
die ihr mir, ihr Frommen hinlegt, anrühren
und trinken den Tee, den ihr mir unter Gebeten bereitet.
05 Und es macht nichts, wenn einige noch auf der Treppe sitzen
und auf die Wunder warten, die ich zu wirken vergessen:
Denn euer Blick irrt zwischen den grossen Votivdrachen,
die an der Decke um die Wette, mit ihren riesigen Schatten
im Licht der Ewigen Lampe hin- und herschwanken,
10 und findet mich nicht.
Aber zuweilen, stummer Beter, muss ich dich ansehn.
Und wenn ich mit dir, wie der andere Pilger,
der bei dir sitzt und flüstert von den Beschwerden der Reise,
wenn ich also flüstern könnte mit dir auf der Treppe,
15 dann wäre ich dir der hilfreiche Gott, den du suchst.
Aber du wagst nicht, mich anzusehn oder nur mit schrägem
Schrecken im Auge,
und so kann ich dir zwischen meinen Kerzen nicht helfen // 02
und esse müssig die Apfelsinen, die du mir darbringst.
Und kaue zum Flackern der Ewigen Lampe,
20 das dich dort unten etwa wieder anfällt,
wenn die Votivdrachen wegwendet der Windzug,
verbannt auf den Altar, untätig, würdig zwischen den Kerzen.
Während der Weihrauch mir einwölkt die Bewegung des Mundes,
woran du sähest, sonst, dass ich nicht tot bin.
Mir ist zwischen den Kerzen zu sitzen bestimmt,
und nachts nur darf ich die Früchte,
die ihr mir, ihr Frommen, hinlegt, anrühren,
und trinken den Tee, den ihr mir unter Gebeten bereitet.
05 Aber auch dann sitzen noch einige auf der Treppe und warten auf
das Wunder,
das ich, wie ihr glaubt, zu wirken vergass.
Doch euer Blick irrt im Licht der Ewigen Lampe
mit den Schatten der Votivdrachen hin und her an der Decke
und findet mich nicht.
10 Und dann zuweilen, stummer Beter, muss ich dich ansehn:
Wenn ich, wie der andere Pilger,
der mit dir flüstert von den Beschwerden der Reise,
wenn ich auf der Treppe mit dir also flüstern könnte,
dann wäre ich dir der hilfreiche Gott, den du suchst. // 04
15 Aber nicht einmal aufzuschauen zu mir mit schrägem Schrecken
im Auge,
gelingt dir, und so kann ich dir zwischen meinen Kerzen nicht
helfen
und esse müssig die Apfelsine, die du mir darbringst.
Und schlürfe den Tee zum Flackern der Ewigen Lampe,
das dich dort unten etwa wieder anfällt,
20 wenn die Votivdrachen wegwendet der Windzug,
verbannt auf den Altar, würdig zwischen den Kerzen.
Während der Weihrauch mir einwölkt die Bewegung des Mundes,
woran du sähest, sonst, dass ich nicht tot bin.
Mir ist bestimmt,
zwischen den Kerzen zu sitzen;
und nachts nur darf ich die Früchte,
die ihr mir, ihr Frommen, hinlegt,
05 anrühren und trinken den Tee,
den ihr mir unter Gebeten bereitet.
Aber auch dann noch sitzen
einige auf der Treppe und warten
auf das Wunder, das ich, wie sie glauben,
10 zu wirken vergass.
Doch euer Blick irrt
im Licht der Ewigen Lampe
mit den Schatten der Votivdrachen
hin und her an der Decke
15 und findet mich nicht.
Und dann, stummer Beter,
muss ich dich ansehn:
Wenn ich, wie der andere Pilger,
der mit dir flüstert von den Beschwerden der Reise // 06
20 also auf der Treppe
flüstern könnte,
dann wäre ich der hilfreiche Gott,
den du suchst.
Aber nicht einmal
25 aufzuschauen zu mir
mit schrägem Schrecken im Auge,
gelingt dir, und so
kann ich dir zwischen meinen Kerzen nicht helfen
und esse müssig
30 die Apfelsine, die du mir darbringst.
Und schlürfe den Tee
zum Flackern der Ewigen Lampe,
das dich dort unten
etwa wieder anfällt,
35 wenn die Votivdrachen
wegwendet der Windzug, // 07
verbannt auf den Altar,
würdig zwischen den Kerzen.
Während der Weihrauch
40 mir einwölkt die Bewegung des Munds,
woran du sähest, sonst,
dass ich nicht tot bin.
Mir ist zwischen den Kerzen zu sitzen bestimmt;
und nachts nur darf ich die Früchte,
die ihr mir, ihr Frommen, hinlegt,
anrühren und trinken den Tee,
05 den ihr mir unter Gebeten bereitet.
Aber auch dann noch knien zwei da auf der Treppe
und warten auf das Wunder,
das ich, wie sie glauben, zu wirken vergass.
Doch ihr Blick irrt im Licht der Ewigen Lampe
10 mit den Schatten der Votivdrachen hin und her an der Decke
und findet mich nicht.
Und dann, dumpfer Beter, muss ich dich ansehn:
Wenn ich wie der andere Pilger,
der mit dir flüstert von den Beschwerden der Reise,
15 also flüstern könnte auf der Treppe,
dann wäre ich der hilfreiche Gott, den du suchst.
Aber nicht einmal aufzuschauen zu mir
mit schrägem Schrecken im Auge gelingt dir,
und so kann ich dir zwischen meinen Kerzen nicht helfen
20 und esse müssig die Apfelsinen, die du mir darbringst, // 09
und schlürfe den Tee zum Flackern der Ewigen Lampe,
das dich etwa wieder anfällt dort unten,
wenn die Votivdrachen wegwandte der Windzug:
Auf den Altar verbannt, würdig zwischen den Kerzen,
25 während der Weihrauch mir einwölkt die Bewegung des Munds,
woran du sonst sähest, dass ich nicht tot bin.
Mir ist zwischen den Kerzen zu sitzen bestimmt;
und nachts nur darf ich die Früchte,
die ihr mir, ihr Frommen, hinlegt,
essen und trinken den Tee,
05 den ihr mir unter Gebeten bereitet.
Aber auch dann noch knien zwei auf der Treppe
und warten auf das Wunder,
das ich, wie sie glauben, zu wirken vergass.
Doch ihr Blick irrt im Licht der Ewigen Lampe
10 mit den Schatten der Votivdrachen hin und her an der Decke
und findet mich nicht.
Und dann, dumpfer Beter, muss ich dich ansehn:
Wenn ich wie der andere Pilger,
der mit dir flüstert von den Beschwerden der Reise,
15 also flüstern könnte mit dir auf der Treppe,
dann wäre ich der hilfreiche Gott, den du suchst. // 11
Aber nicht einmal aufzuschauen zu mir
mit schrägem Schrecken im Auge gelingt dir,
und so kann ich dir zwischen meinen Kerzen nicht helfen
20 und esse müssig die Apfelsinen, die du mir darbringst,
und schlürfe den Tee zum Flackern der Ewigen Lampe dort unten,
wenn die Votivdrachen wegwandte der Windzug:
Auf den Altar verbannt, würdig zwischen den Kerzen,
während der Weihrauch mir einwölkt die Bewegung des Munds,
25 woran du sonst sähest, dass ich nicht tot bin.
Mir ist zwischen den Kerzen zu sitzen bestimmt;
und nachts nur darf ich die Früchte,
die ihr, Fromme, mir hinlegt,
essen und trinken den Tee,
05 den ihr mir unter Gebeten bereitet.
Aber auch dann noch knien zwei auf der Treppe
und warten auf das Wunder,
das ich, wie sie glauben, zu wirken vergass.
Doch ihr Blick irrt im Licht der Ewigen Lampe
10 mit den Schatten der Votivdrachen hin und her an der Decke
und findet mich nicht.
Und dann, dumpfer Beter, muss ich dich ansehn:
Wenn ich wie der andere Pilger,
der mit dir flüstert von den Beschwerden der Reise,
15 also flüstern könnte mit dir auf der Treppe,
dann wäre ich der hilfreiche Gott, den du suchst.
Aber nicht einmal aufzuschauen zu mir
mit schrägem Schrecken im Auge gelingt dir,
und so kann ich dir zwischen meinen Kerzen nicht helfen
20 und esse müssig die Apfelsinen, die du mir darbringst,
und schlürfe den Tee im Flackern der Ewigen Lampe,
wenn die Votivdrachen wegwandte der Windzug:
Auf den Altar verbannt, würdig zwischen den Kerzen, // 10v
während der Weihrauch mir einwölkt die Bewegung des Munds,
25 an der du sonst sähest, dass ich nicht tot bin.
Stumm, fremder Kaufmann, sprich mir zu auf der Treppe,
die abfällt die aufsteigt zum Dachpalmengarten,
die abfallend, die aufsteigend trägt die lachen und sich Vieles
erzählen.
Doch still du auf der Stufe im Fluten,
05 sprich mir zu, fremder Kaufmann, beredter,
der du die Sprache der Treppe nicht kennst,
sprich mir stumm von deiner Oase,
deren Worte dich umduften:
Datteln, Melonen.
10 Die gibt es nicht unter der Treppe.
Und auch die Dachgartenpalmen
stehn fruchtlos in Töpfen, oben nur für das Fest
und morgen versorgt man sie wieder im Treibhaus.
Doch du sitzest stumm mitten in Früchten,
15 die du übers Wasser herbeitrugst,
hilflos stumm auf der Treppe: // 02
Denn die, die steigen hinauf und hinab,
sind trunken von listig gemischten Säften,
sie brauchen nicht Datteln, nicht Melonen, nicht Mandeln.
20 Nur mir sprich davon, sprich von der Oase,
von den gelenkten Wasserbächen im Ölhain, im Palmhain,
den das Donnern des Flugzeugs nach Delhi
im Tiefschlaf zwar erzittern macht, doch nicht aufweckt.
Schon winken die Freunde dir,
25 dass du zum Schiff ihnen folgest;
tus und schüttle von der Sandale den Staub der unfreundlichen
Treppe,
hier macht man schlechte Geschäfte.
Doch zuvor, fremder Kaufmann,
zuvor, stumm sprich mir zu auf der Treppe.
Nur der Magd, sprich, fremder Kaufmann, von der Oase,
die mit dem Kleid dich streift auf der Treppe,
die aufsteigt zum Dachpalmengarten:
Stumm sprich ihr von deiner Oase, den Früchten,
05 die es nicht gibt im Dachpalmengarten.
Diese Palmen sind fruchtlos und stehen
oben nur für das Fest, und morgen
versorgt man sie wieder im Treibhaus.
Sprich nur der Magd inmitten der Früchte,
10 die du hertrugst aus der Oase,
stumm sprich nur ihr auf der Treppe.
Denn die andern, die steigen hinauf auf der Treppe,
haben sich mit listig gemischten Säften betrunken
und sind nicht mehr klar, deine Früchte zu kosten.
15 Drum sprich der Magd nur, die dich mit dem Kleid eben
gestreift hat,
von den gelenkten Wasserbächen in der Oase, // 04
die das tägliche Donnern des Flugzeugs nach Delhi,
im Mittag zwar zittern macht, doch nicht aufweckt.
Sprich stumm ihr, schnell,
20 dann schüttle den Staub von den Füssen:
hier machst du schlechte Geschäfte, und geh.
Doch zuvor, fremder Kaufmann,
sprich stumm zur Magd auf der Treppe.
Sprich, fremder Kaufmann, von der Oase der Magd nur,
die mit dem Kleid dich streift auf der Treppe zum Dachpalmengarten.
Stumm sprich ihr von deiner Oase, inmitten der Früchte,
die es nicht gibt im Dachpalmengarten:
05 Diese Palmen sind fruchtlos,
und morgen versorgt man sie wieder im Treibhaus.
Inmitten der Früchte,
die du hertrugst aus deiner Oase,
sprich stumm nur der Magd auf der Treppe
10 Denn die andern, die steigen hinauf,
haben sich mit listig gemischten Säften betrunken
und sind nicht mehr klar,
deine Früchte zu kosten.
Drum sprich der Magd nur,
15 die dich mit dem Kleid eben gestreift hat,
von den gelenkten Wasserbächen in der Oase,
die das mittägliche Donnern des Flugzeugs nach Delhi
zwar zittern macht, doch nicht aufhält. // 06
Sprich stumm ihr, schnell.
20 Dann schüttle den Staub von den Füssen:
hier machst du schlechte Geschäfte – und geh zurück in deine Oase.
Doch zuvor, fremder Kaufmann,
sprich stumm zur Magd auf der Treppe und schenk ihr die Früchte.
Sprich nur der Magd, fremder Kaufmann,
die auf der Treppe zum Dachpalmengarten dich mit dem Kleid streift.
Von deiner Oase sprich stumm ihr, inmitten der Früchte<,>
die es nicht gibt im Dachpalmengarten:
05 seine Palmen sind fruchtlos,
und abends versorgt man sie wieder im Treibhaus.
Inmitten der Früchte,
die du hertrugst aus deiner Oase,
sprich stumm nur der Magd auf der Treppe.
10 Denn die andern taumeln hinauf,
von listig gemischten Säften betrunken
und sind nicht mehr klar,
deine Früchte zu kosten.
Drum sprich nur die Magd,
15 die mit dem Kleid dich eben gestreift hat,
von den gelenkten Wasserbächen in deiner Oase,
die das mittägliche Donnern des Flugzeugs nach Delhi
zwar zittern macht, doch nicht aufhält. // 07v
Stumm sprich ihr schnell,
20 dann schüttle den Staub von den Füssen:
hier machst du keine Geschäfte –
und geh zurück in deine Oase.
Doch zuvor, fremder Kaufmann,
sprich stumm zur Magd auf der Treppe.
Sprich nur der Magd, fremder Kaufmann,
die auf der Treppe zum Dachpalmengarten dich mit dem Kleid streift.
Von deiner Oase sprich stumm ihr, inmitten der Datteln,
die es nicht gibt im Dachpalmengarten:
05 ohne Datteln sind seine Palmen,
und abends versorgt man sie wieder im Palmhaus.
Inmitten der Datteln,
die du hertrugst aus deiner Oase,
sprich stumm der Magd auf der Treppe.
10 Denn die andern taumeln hinauf
und sind nicht mehr klar,
deine Datteln zu kosten.
Drum sprich nur der Magd,
die auf der Treppe zum Dachpalmengarten dich mit dem Kleid streift,
15 von den Wasserbächen in deiner Oase,
die das mittägliche Donnern des Flugzeugs nach Delhi
zwar zittern macht, doch nicht aufhält.
Stumm sprich ihr schnell,
und geh zurück in deine Oase:
20 hier machst du keine Geschäfte –
Doch zuvor, fremder Kaufmann,
sprich stumm zur Magd auf der Treppe zum Dachpalmengarten.
Erst, nachdem mir das Fahrrad am Obelisk hingefallen,
erschreckt von dem Hündchen,
das zu den vorn um die Lenkstange gewundenen Blumen
emporsprang,
erst nachdem das Fahrrad mit verbogener Lenkstange dalag am
Obelisk,
05 nahm ich euch wahr, Fische, in den Stufen der gläsernen Treppe,
die ihr unentwegt blind schwimmt
und die vom Abend, der Gewitter droht,
traurigen Blumenhändlerinnen
über den geringen Ertrag des Tages klagen hört.
10 Aber dafür schwimmt ihr mir lang und jetzt noch durch die Stirn
in den Wassergewächsen der gläsernen Stufen,
wenn ich weg bin und aufreisse mein Zimmer,
hinschweifend über des Hofkartographen Iljin Karte des
Russischen Reiches:
da schwimmt ihr, Fische, von Westen nach Osten.
15 Am Ural steht der Obelisk, an seinem Sockel liegt das verbogene
Fahrrad,
die Blütenblätter aber sind verstreut von Kurland bis Sachalin.
Wenn ihrs nur sähet, blinde,
in den gläsernen Stufen der Treppe durch Wassergewächse
schwimmende Fische!
Erst, nachdem ich mit dem Fahrrad am Obelisk über der Treppe
gestürzt war,
erschreckt von dem Hündchen, das zu den Blumen<,> die ich um die
Lenkstange gewunden<,> emporsprang:
erst nachdem das Fahrrad verbogen am Obelisk lag,
nahm ich euch wahr, Fische, in den Stufen der gläsernen Treppe,
05 die ihr unentwegt blind schwimmt
und nur die vom Gewitter drohenden Abend
traurigen Blumenhändlerinnen
über den geringen Ertrag dieses Tages hört klagen.
Aber dafür schwimmt ihr mir jetzt noch durch die Stirn,
10 wenn ich, aufzureissen mein Zimmer,
hinschweife über des Hofkartographen Iljin Karte des Russischen
Reiches:
da schwimmt ihr, Fische, von Westen nach Osten.
Am Fuss des Kaukasusobelisks liegt das verbogene Fahrrad,
die Blumenblätter aber sind verstreut bis hinunter nach Kurland.
15 Wenn nur ihr es auch sähet, blinde,
in den gläsernen Stufen durch Wassergewächse schwimmende
Fische.
Erst als ich über der (Spanischen) Treppe gestürzt war,
erschreckt von dem Hündchen,
das zu den um die Lenkstange gewundenen Blumen emporsprang:
erst als das Fahrrad verbogen am Obelisk lag,
05 nahm ich euch wahr, Fische, in den gläsernen Stufen der Treppe,
die ihr blind unentwegt schwimmt
und nur die unterm schwülen Abend gebückten
Blumenhändlerinnen klagen hört
über den geringen Ertrag des vergangenen Tages.
10 Dafür schwimmt ihr mir jetzt noch durch die Stirn,
wenn ich, aufzureissen mein Zimmer,
hinschweife über des Hofkartographen Iljin Karte des Russischen
Reiches:
schwimmt ihr mir, Fische, von Westen nach Osten;
am Fusse des Kaukasusobelisks liegt das verbogene Fahrrad,
15 und die Blumenblätter sind verstreut bis hinab zum (Becken der
Ostsee) (See von Ladoga):
Wenn nur ihr es auch sähet, blinde,
in den gläsernen Stufen durch Wassergewächse schwimmende
Fische.
Erst als ich, erschreckt von dem Hündchen,
das zur blumenumwundenen Lenkstange emporsprang,
gestürzt war
und mein Fahrrad verbogen am Obelisk lag:
05 nahm ich euch wahr, Fische,
in den gläsernen Stufen der Treppe,
die ihr schwimmt unentwegt, blind,
und nur etwa die unterm schwülen Abend gebückten
Blumenhändlerinnen hört klagen
10 über den geringen Ertrag des geschmolzenen Tages.
Dafür schwimmt ihr mir noch jetzt durch die Stirne,
wenn ich aus meinem Zimmer hinschweife
über des Hofkartographen Iljin Karte des Russischen Reiches:
schwimmt ihr mir von Westen nach Osten.
15 Am Fusse des Kaukasusobelisks
liegt das verbogene Fahrrad,
und die Blumenblätter sind verstreut bis nach Finnland.
Schade, dass ihr es nicht seht, ihr blinden,
in den gläsernen Stufen unentwegt schwimmende Fische.
Erst als ich, erschreckt von dem Hündchen,
das zur blumenumwundenen Lenkstange emporsprang,
gestürzt war
und mein Fahrrad verbogen am Obelisk lag:
05 nahm ich, Fische, euch wahr,
die ihr blind schwimmt unentwegt
in den gläsernen Stufen der Treppe
und nur etwa die Blumenhändlerinnen hört klagen
über den geringen Ertrag des geschmolzenen Tages.
10 Dafür durch die Stirne schwimmt ihr mir jetzt noch,
wenn ich aus meinem Zimmer
über des Hofkartographen Karte des Russischen Reiches
ausschweife und wenn am Fuss des Kaukasusobelisks
mein Rad liegt verbogen
15 und die Blumenblätter bis nach Finnland verstreut sind:
schwimmt ihr mir blind unentwegt in den gläsernen Stufen.
Erst als ich, erschreckt von dem Hündchen,
das zur blumenumwundenen Lenkstange emporsprang,
gestürzt war,
und mein Fahrrad verbogen am Obelisk lag:
05 nahm ich, Fische, euch wahr,
die ihr blind schwimmt unentwegt
in den gläsernen Stufen der Treppe
und nur die Blumenhändlerinnen etwa hört klagen
über den geringen Ertrag des geschmolzenen Tages.
10 Dafür durch die Stirne schwimmt ihr mir jetzt noch,
wenn ich aus meinem Zimmer
über des Hofkartographen Iljin Karte des Russischen Reiches
ausschweife und wenn am Fuss des Kaukasusobelisks
mein Rad liegt verbogen
15 und die Blumenblätter bis nach Finnland verstreut sind:
schwimmt ihr mir blind unentwegt in den gläsernen Stufen.
Erst als ich, erschreckt von dem Hündchen,
das zur blumenumwundenen Lenkstange emporsprang,
gestürzt war,
und mein Rad verbogen am Obelisk lag,
05 nahm ich, Fische, euch wahr,
die ihr blind schwimmt unentwegt
in den gläsernen Stufen der Treppe
und nur die Blumenhändlerinnen etwa hört klagen
über den geringen Ertrag des weggeschmolzenen Tages.
10 Dafür durch die Stirne schwimmt ihr mir jetzt noch,
wenn ich aus meinem Zimmer
über des Hofkartographen Iljin Karte des Russischen Reiches
ausschweife und wenn am Fuss des Kaukasusobelisks
verbogen mein Rad liegt
15 und die Blumenblätter bis nach Finnland verstreut sind:
schwimmt ihr mir blind unentwegt in den gläsernen Stufen.
Ehe das Moos ihn wieder ganz überwuchert
und ehe der Efeu seinen Schrei schliesst,
tritt hinein in den offenen Mund,
wo über dem Andenkenstand die Glühlampe grell baumelt
05 und kaufe der Händlerin eine Postkarte ab,
die den Vulkan farbig zeigt, der rauchend am Himmel dahinfährt,
und vorn das steinerne Antlitz zeigt, wie es war,
bevor das Moos es das erste Mal überwuchert
und ehe der Efeu erstmals den Schrei schloss,
10 wovon man ihn seither befreit hat:
eine Gartengrotte, wohin seine Dame im Sommer
lockte der Kavalier und wo tief aus dem Rachen
bestellte Sänger schluchzten seine Begierde zwischen papiernen
Laternen.
Nicht ohne Gefahr führte er sie dann den Runzelweg der Nase
entlang
15 hinauf zur breiten Faltenterrasse unter dem Auge,
wo schon etwas Moos war zum Lager …
Geh hinein in den offenen Mund und kaufe die Karte, // 060
ehe Schweigen wieder den Mund überwuchert und Efeugedanke
ihn zuflicht,
auch ehe des Vulkanstiers Ausbruch und Brüllen dann herrollt übers
Wasser und nichts weckt:
20 mit seiner feinen Asche pudert ein Gesicht, das nicht mehr zum
Fest will,
sodass es selbst die grosse Strasse vergisst,
die, Suchens müde, mit Sand sich zudeckt.
Geh schnell, und kaufe die Karte.
Ehe das Moos ihn wieder ganz überwuchert
und ehe der Efeu seinen Schrei schliesst,
tritt hinein in den offenen Mund
und kaufe der Händlerin am Andenkenstand,
05 auf den vom Gaumen grell die Glühlampe herabhängt,
eine bunte Karte ab, die den Vulkan zeigt, wie er den Horizont mit
rosigem Rauch färbt,
und vorn das steinerne Antlitz, wie es war
ehe das Moos es das erste Mal überwuchert,
ehe der Efeu erstmals den Schrei schloss:
10 eine Gartengrotte, wohin der Kavalier seine Dame im Sommer
lockte und wo tief aus dem Mund gemietete Sänger
schluchzten seine Begierde zwischen papiernen Laternen.
Den nicht ungefährlichen Runzelweg der Nase entlang
führte er sie hinauf zur breiten Terrasse unter dem Auge,
15 wo Platz war fürs Lager … // 062
Geh hinein in den offenen Mund und kaufe die Karte,
bevor Moosschweigen wieder den Mund überwuchet
und Efeugedanke ihn zuflicht,
bevor des Vulkans Brüllen über den Golf herrollt und nichts weckt,
20 bevor die Asche pudert ein Gesicht, das doch nicht zum Fest will,
ein verwehtes Gesicht, das dann nicht einmal die grosse Strasse
mehr findet,
sodass sie sich, gleichfalls, Suchens müde, mit Sand deckt:
Schnell, geh hinein in den Mund, und kaufe die Karte!
Ehe das Moos des vom Efeu ganz Überwachsenen
Schrei schliesst,
tritt hinein in den offenen Steinmund
und kaufe der Händlerin am Andenkenstand
05 unter der vom Gaumen grell herabbaumelnden Lampe,
eine Karte ab, die den Vulkan zeigt,
wie er den Horizont mit rosigem Rauch färbt,
und vorn das steinerne Antlitz,
wie es war, ehe das Moos
10 des vom Efeu ganz Überwachsenen
Schrei das erste Mal schloss:
eine Gartengrotte, wohin
der Kavalier seine Dame im Sommer lockte
und wo als Stimme seiner Begierde gemietete
15 Sänger zwischen papiernen Laternen
die stumme Stimme des Munds übertönten: // 06
Den Runzelweg führte er sie
der Nase entlang hinauf zum breiten
Lid, wo Platz war fürs Lager …
20 Tritt hinein in den offenen Mund
und kaufe die Karte, bevor
Moosschweigen wieder den Mund überwuchert
und des Vulkans Brüllen, über den Golf
herrollend, den Tiefschläfer nicht aufweckt;
25 bevor die Asche ein Gesicht, das doch nicht zum Fest will,
neu pudert. Nicht einmal
die grosse Strasse findet es noch, sodass sie,
Suchens müde, sich gleichfalls mit Sand deckt.
Schnell, tritt hinein in den offenen Steinmund und kaufe die Karte!
Ehe das Moos den vom Efeu schon überwachsenen Schrei schliesst,
tritt hinein in den offenen Steinmund
und kaufe der Händlerin unter der grell
vom Gaumen baumelnden Lampe
05 eine Karte ab mit dem Vulkan,
der raucht und den Horizont überrötet,
und mit dem steinernen Antlitz,
wie es war, ehe erstmals das Moos
den vom Efeu schon überwachsenen Schrei schloss:
10 eine Gartengrotte, wohin
der Kavalier zog seine Dame
und wo, Rauschen des Bluts,
Sänger unter bunten Laternen
die stumme Stimme des Munds übertönten. // 07v
15 Den steilen Ohrweg klomm er mit ihr
zum Lid, wo Platz war zum Liegen …
Tritt hinein in den offenen Mund
und kaufe die Karte, ehe
Moosschweigen den Mund überwächst
20 und vergeblich über den Golf
der Vulkan den Tiefschläfer anruft,
Tritt hinein, ehe die Asche
frisch pudert die Wange, die doch nicht zum Fest will:
Nicht einmal die grosse Strasse findet dann her,
25 sodass sie, Suchens müde, sich gleichfalls mit Sand deckt.
Schnell, tritt hinein in den offenen Mund und kaufe die Karte!
Ehe das Moos den vom Efeu schon überwachsenen Schrei schliesst,
tritt hinein in den offenen Steinmund
und kaufe unter der vom Gaumen baumelnden Lampe
der Händlerin eine Karte mit dem Vulkan ab,
05 der raucht und den Horizont überrötet,
und mit dem steinernen Antlitz,
wie es war, ehe erstmals das Moos
den vom Efeu schon überwachsenen Schrei schloss:
eine Gartengrotte, wohin
10 der Kavalier seine Dame zog
und wo unter bunten Laternen
Geigen peitschten das Blut, das schrie,
indes er den steilen Ohrweg mit ihr
klomm zum Lid, wo Platz war zum Liegen … // 08v
15 Ehe Moosschweigen den Schrei überwächst
und vergeblich über den Golf
der Vulkan den Tiefschläfer anruft,
ehe die Asche die Wange pudert,
die doch nicht zum Fest will:
20 Tritt hinein in den offenen Mund und kaufe die Karte!
Ehe das Moos den vom Efeu schon überwachsenen Schrei schliesst,
tritt hinein in den offenen Steinmund.
Unter der Lampe, die vom Gaumen baumelt,
kaufe der Händlerin eine Karte mit dem Vulkan ab,
05 dessen Rauch den Horizont überrötet,
und mit dem steinernen Antlitz, wie es war,
ehe erstmals das Moos den vom Efeu schon überwachsenen Schrei schloss:
eine Gartengrotte, wohin der Kavalier seine Dame
zog und wo unter bunten Laternen Geigen
10 peitschten das Blut, das schrie, indes er mit ihr den steilen
Ohrweg hinan klomm zum Lid, wo Platz war zum Liegen … // 09v
Ehe Moosschweigen den Schrei überwächst
und der Vulkan vergeblich über den Golf den Tiefschläfer anruft,
ehe die Asche die Wange pudert,
15 die doch nicht zum Fest will:
Tritt hinein in den offenen Mund und kaufe die Karte.
Ehe das Moos den vom Efeu schon überwachsenen Schrei schliesst,
tritt hinein in den offenen Steinmund.
Unter der Lampe, die baumelt vom Gaumen,
kaufe der Händlerin eine Karte mit dem Vulkan ab,
05 dessen Rauch den Horizont überrötet,
und mit dem steinernen Mund, wie er war,
ehe erstmals das Moos den vom Efeu schon überwachsenen Schrei schloss:
eine Gartengrotte, wohin der Kavalier seine Dame
zog, weil unter den bunten Laternen Geigen
10 peitschten das Blut, das schrie,
bis er mit ihr den steilen
Ohrweg hinanklomm zum Lid, wo Platz war zum Liegen …
Ehe Moosschweigen den Schrei überwächst
und der Vulkan vergeblich über den Golf den Tiefschläfer anruft,
15 ehe die Asche die Wange pudert,
die doch nicht zum Fest will:
Tritt hinein in den offenen Mund und kaufe die Karte.
Ehe das Moos den vom Efeu schon überwachsenen Schrei schliesst,
tritt hinein in den offenen Steinmund.
Unter der Lampe, die baumelt vom Gaumen,
kaufe der Händlerin eine Karte mit dem Vulkan ab,
05 dessen Rauch den Horizont überrötet,
und mit dem steinernen Mund, wie er war,
ehe erstmals das Moos den vom Efeu schon überwachsenen
Schrei schloss:
eine Gartengrotte, wohin der Kavalier seine Dame
zog, weil unter den bunten Laternen die Geigen
10 peitschten das Blut, das schrie,
bis er mit ihr den steilen
Ohrweg hinanklomm zum Lid, wo Platz war zum Liegen …
Ehe Moosschweigen den Schrei schliesst
und der Vulkan vergeblich über den Golf den Tiefschläfer anruft,
15 ehe die Asche die Wange pudert,
die doch nicht zum Fest will:
Tritt hinein in den offenen Mund und kaufe die Karte.
Schon um zehn Uhr beginnt man im Weinhaus,
die Stühle auf die Tische zu setzen
und dich vor die Tür:
Du fährst dann durch die vom Eis leise klirrend erhellte
05 Nacht hin und findest
im ordinärsten Viertel noch ein offnes Lokal,
wo ein alter Mann in der Ecke Münzen säuberlich aufhäuft.
Aber jetzt stellt er das Radio lauter,
damit im Schlagrahm der Schlager deine harten,
10 deine scharfen Gedanken versinken.
Und wenn du von Rum trunken dann wegfliehst,
wirst du, wenn du gleitest und in das Eis schlägst,
wirst du durchschlagen und wirst mit den von den Scherben
der Schutzscheibe zerschnittenen Wangen
sogar durch Grönland schlagen, durch Sibirien selbst,
15 dein Blut wird den Nordpol wegtauen
und deine Augen, funkelnde Kiesel
werden im heissen Sand liegen dahinter, // 02
an Ostias warmer Meereswange liegen
wird dann erst recht deine Zärtlichkeit scheuende Wange,
20 nachdem du, Flüchtling, irrtest von Weinhaus zu Weinhaus.
Schon um zehn Uhr beginnt man im Weinhaus,
die Stühle auf den Tisch zu setzen:
Du fährst dann durch die vom Eis leise durchklirrte
Nacht hin und findest
05 im ordinärsten Viertel noch ein offnes Lokal,
wo ein alter Mann in der Ecke Münzen säuberlich aufhäuft.
Aber jetzt stellt er das Radio lauter,
damit im Schlagrahm der Schlager
deine harten Gedanken versinken.
10 Und wenn du auf der Flucht dann rumtrunken
gleitest und in das Eis schlägst,
schlägst du durch und schlägst mit den von den Scherben
der Schutzscheibe zerschnittenen Wangen
durch Sibirien und durch Grönland selbst:
15 dein Blut taut den Nordpol auf,
und deine Augen funkeln dahinter
unter den heissen Kieseln im Sand.
An Ostias warmer Meerwange ruht
deine Qualm scheuende Wange, // 04
20 nachdem du durch die Eisnacht
fiebertest von Weinhaus zu Weinhaus.
Da man im Weinhaus schon um zehn Uhr die Stühle
auf den Tisch zu setzen beginnt,
fährst du durch die vom Eis leise
durchklirrte Nacht hin und findest
05 im ordinärsten Viertel noch ein offnes Lokal,
wo ein alter Mann in der Ecke
Münzen säuberlich aufhäuft.
Aber jetzt stellt er das Radio lauter,
damit im Schlagrahm der Schlager
10 deine harten Gedanken versinken.
Und wenn du auf der neuen Flucht dann
rumtrunken gleitest und in das Eis schlägst,
schlägst du durch und schlägst mit den von den Scherben
der Schutzscheibe zerschnittenen Wangen
15 durch Sibirien und durch Grönland sogar:
Dein Blut taut den Nordpol auf,
und deine Augen funkeln dahinter
unter den heissen Kieseln im Sand. // 06
Deine sogar eines Blicks
20 heimliches Streicheln scheuende Wange
ruht an Ostias Meerwange nun,
nachdem du fiebertest durch die Eisnacht von Weinhaus zu
Weinhaus.
Da man im Weinhaus schon um zehn Uhr die Stühle
auf den Tisch zu setzen beginnt,
fährst du durch die vom Eis
durchklirrte Nacht hin und findest
05 im ordinärsten Viertel noch ein offnes Lokal,
wo ein alter Mann in der Ecke
Münzen säuberlich aufhäuft.
Aber jetzt stellt er das Radio lauter,
damit im Schlagrahm der Schlager
10 deine harten Gedanken versinken.
Und wenn auf der neuen Flucht dann
du rumtrunken gleitest und in das Eis schlägst,
schlägst du durch und schlägst mit den von den Scherben
der Schutzscheibe zerschnittenen Wangen
15 durch Grönland und durch Sibirien:
Dein Blut taut den Nordpol auf,
und deine Augen funkeln dahinter
in den heissen Kieseln im Sand. // 07v
Deine sogar eines Blicks
20 heimliches Streicheln scheuende Wange
ruht an Ostias Meerwange nun,
nachdem du von Weinhaus zu Weinhaus
fiebertest in der Eisnacht.
Da man im Weinhaus schon um zehn Uhr die Stühle
auf den Tisch zu setzen beginnt,
fährst du durch die vom Eis
durchklirrte Nacht hin und findest
05 im ordinärsten Viertel noch ein offnes Lokal,
wo ein alter Mann in der Ecke
Münzen säuberlich aufhäuft.
Aber jetzt stellt er das Radio lauter,
damit im Schlagrahm der Schlager
10 deine harten Gedanken versinken.
Und wenn auf der neuen Flucht dann
du rumtrunken gleitest und in das Eis schlägst,
schlägst du durch und schlägst mit den von den Splittern
der Schutzscheibe zerschnittenen Wangen
15 Grönland und Sibirien durch:
Dein Blut taut den Nordpol auf,
und deine Augen funkeln dahinter,
heisse Kiesel im Sand.
Nachdem du von Weinhaus zu Weinhaus
20 fiebertest in der Eisnacht,
ruht deine sogar eines Blicks
heimliches Streicheln scheuende Wange,
ruht an Ostias Meerwange nun.
Es schleift sein Spielzeug über die Fliesen
und gleitet und fällt dann hin, hin und wieder,
weil es zu schnell geglitten,
versucht von der Glätte des wohl gebohnerten Bodens
05 Dies bemerkt es als reizvoll am Tag erst,
wo man es aus der Mietwohnung wegführt
in die weite Weisse des Saales,
dessen Betreten ein livrierter Wächter, das Zeichen der Republik
auf der Mütze,
verbietet,
10 es sei denn man ziehe in der Eingangshalle Filzschuhe an,
unförmige: Damit zu gleiten,
vorsichtig, bedächtig, das hat eigentlich gar keinen Witz mehr.
Das Spielzeug darf es nicht mehr hinter sich herziehn,
es scheppert, und das schickt sich nicht im Saal verblichener
Fürsten.
15 Und so unternimmt es das Kind, es zumindest hineinzutragen
unter der Schürze,
und stellt es dann auf in der Mitte: und siehe, es klingt.
Sodass der Wächter unsicher, missgünstig herbeischleicht.
Doch ehe er ausholt und zuschlägt, zögert er:
ob er es nicht doch vielleicht vergessen, in der Inventarliste
übersehen hat. // 02
20 Einen Augenblick hält ihn dies auf,
bis er sich aufrafft und zuschlägt desto bestimmter.
Und schlimmer ist alles:
Scherben sind jetzt auf den Fliesen des silbernen Saales
und Tränen trüben und Schluchzer des Kindes zerkratzen die
Weisse.
25 Wenn es nur glitte, glitte und zöge hinter sich her das scheppernde
Spielzeug,
selbst ohne Filz an den Füssen<.>
Oft schleift das Kind sein Spielzeug über die Fliesen
und gleitet und fällt dann hin, hin und wieder,
weil es, versucht von der Glätte des gebohnerten Bodens,
zu schnell geglitten.
05 Dies bemerkt es so richtig als reizvoll am Tag erst,
wo man es wegführt in die weite Weisse des Saales,
dessen Betreten ein livrierter Wächter verbietet;
es sei denn, man ziehe in der Eingangshalle Filzschuhe über,
unförmige: Damit zu gleiten,
10 vorsichtig, bedächtig, hat eigentlich gar keinen Witz mehr.
Das Spielzeug darf man hier nicht hinter sich herziehn,
es scheppert, und das schickt sich nicht im Saal verblichener
Fürsten.
Und so unternimmt es das Kind,
es hineinzutragen unter der Schürze
15 und stellt es dann auf in der Mitte:
und siehe, es klingt.
Sodass der Wächter, missgünstig, herbeischleicht.
Doch ehe er ausholt und zuschlägt, zögert er:
ob er es nicht doch vielleicht vergessen, übersehen hat in der
Liste? // 04
20 Einen Augenblick hält ihn dies auf,
bis er sich pflichtbewusst aufrafft und zuschlägt desto bestimmter.
Und alles ist schlimmer:
Scherben sind jetzt auf den Fliesen (des Saales)
und Tränen trüben und des Kindes Schluchzer zerkratzen die
Weisse:
25 Wenn es nur glitte, glitte und zöge hinter sich her das scheppernde
Spielzeug,
selbst ohne Filz an den Füssen.
Oft schleift das Kind sein Spielzeug über die Fliesen
und gleitet und fällt dann hin, hin und wieder,
weil es, versucht von der Glätte des gebohnerten Bodens,
zu schnell geglitten.
05 Dies erkennt es so richtig als reizvoll am Tag erst,
wo man es wegführt in die weisse Weite des Saales,
dessen Betreten ein livrierter Wächter verbietet;
es sei denn, man ziehe in der Eingangshalle Filzschuhe über,
unförmige: Damit zu gleiten,
10 vorsichtig, bedächtig, hat eigentlich gar keinen Witz mehr.
Das Spielzeug darf man hier nicht hinter sich herziehn,
es scheppert, und das schickt sich nicht im Saal verblichener
Fürsten.
Und so unternimmt es das Kind,
es hineinzutragen unter der Schürze
15 und stellt es dann auf in der Mitte:
und siehe, es klingt;
sodass der Wächter, missgünstig, herbeischleicht.
Doch bevor er ausholt und zuschlägt, zögert er:
ob er es nicht vielleicht doch übersehen hat auf der Liste?
20 Bis er sich pflichtbewusst aufrafft und zuschlägt desto
bestimmter. // 06
Und alles ist schlimmer:
Scherben sind jetzt auf den Fliesen,
und Tränen trüben und Schluchzer des Kindes zerreissen die
Weisse:
Wenn es nur glitte, glitte und zöge hinter sich her das scheppernde
Spielzeug,
25 selbst ohne Filz an den Füssen.
Oft schleift das Kind sein Spielzeug über die Fliesen
und gleitet und fällt dann hin, hin und wieder,
weil es, versucht von der Glätte des gebohnerten Bodens,
zu schnell geglitten.
05 Dies erkennt es so richtig als reizvoll am Tag erst,
wo man es wegführt in die weisse Weite des Saales,
dessen Betreten ein livrierter Wächter verbietet,
es sei denn, man ziehe am Eingang Filzschuhe über,
unförmige: Damit zu gleiten,
10 vorsichtig, bedächtig, hat eigentlich gar keinen Witz mehr.
Das Spielzeug darf man hier nicht hinter sich herziehn,
es scheppert, und das schickt sich nicht im Saal verblichener Fürsten.
Und so unternimmt es das Kind,
es hineinzutragen unter der Schürze,
15 und stellt es dann auf in der Mitte:
und siehe, es klingt;
sodass der Wächter missgünstig herbeischleicht;
doch, bevor er ausholt und zuschlägt, noch zögert:
ob er es nicht vielleicht doch übersehen hat auf der Liste?
20 Bis er sich pflichtbewusst aufrafft und zuschlägt desto bestimmter.
Und alles ist schlimmer:
Scherben sind jetzt auf den Fliesen,
und Tränen trüben und Schluchzer des Kindes zerreissen die Weisse:
Wenn es nur glitte, glitte und zöge hinter sich her das scheppernde
Spielzeug,
25 selbst ohne Filz an den Füssen.
Der Flüsse Läufe sind aufs Meer hin,
doch dieser Wirbelschnee auf vieler Füsse Läufe
hin eingestellt.
Die kahlen Bäume sehn, aufatmend,
05 ermüden den Wirbelschnee und vieler Füsse Läufe
und sehn sich dann, erstaunt,
aufgrünen, blühn mit Gras und Strauch und Blume.
Der Flüsse Läufe aber, stur, sind peinlich aufs Meer aus,
denn das ist, so meinen sie, die Pflicht.
10 Und diese treibt sie, dass sie ganz gesammelt
und aller Zerstreuung abgeneigt und täglich abgeneigter,
sich bitterer graben ins alternde Gesicht.
Hie und da zwar gibt es noch einen,
der ist nicht achtsam, träumt und läuft dann über
15 und tut es gleich im Spiel dem See, dem Meer.
Doch rufen ihn die Flüssemeister schnell zur Ordnung,
weil er sonst bald, wer weiss, zurück und bergwärts liefe
und würfe sprühend Gischt an deren befremdet höflich stumme
Wand. // 02
wo es doch allein drauf ankommt, dass er präzise laufe
20 und zu halten, zu ermüden und zu ruhen überlasse
den immer unverlässlichen, dem Wirbelschnee,
der vielen Füsse Läufen,
den Bäumen, die mit Blätterpose stehn und dann,
weil sie glauben, dass ein Passant gekichert habe,
25 sich wieder einziehn in betonte lange Kahlheit.
Der Flüsse Läufe sind aufs Meer,
doch dieser Wirbelschnee auf vieler Füsse Läufe hingerichtet.
Die kahlen Bäume sehn, aufatmend,
ermüdenden Wirbelschnee und vieler Füsse Läufe
05 und sehn sich selber dann, erstaunt,
aufgrünen, blühn mit Gras und Blume.
Der Flüsse Läufe aber, stur, sind peinlich aufs Meer aus;
denn das ist, so meinen sie, die Pflicht.
Und diese treibt sie, dass sie ganz gesammelt
10 und aller Zerstreuung täglich abgeneigter
ins alternde Gesicht sich täglich bitterer graben.
Und gibt es da und dort noch einen,
der nicht achtsam ist und träumt und läuft dann über
und tut es gleich im Spiel dem See, dem Meer,
15 so rufen ihn die Flüssemeister schnell zur Ordnung,
weil er sonst bald, wer weiss, zurück und bergwärts liefe
und würfe tollend Gischt an die befremdet stummen Wände. // 04
Wo es doch allein drauf ankommt, dass man
gerichtet läuft und die Kaprizen lässt
20 den unverlässlichen, dem Wirbelschnee,
der vielen Füsse Läufen, den Bäumen,
die bald im Blätterbausch posieren und bald, weil sie glauben,
dass ein Passant gekichert habe,
sich wieder einziehn in betonte lange Kahlheit.
Der Flüsse Läufe sind aufs Meer,
doch dieser Wirbelschnee
auf vieler Flüsse Läufe hingerichtet.
Die kahlen Bäume atmen auf, zu sehn
05 ermüden den Wirbelschnee;
doch vieler Flüsse Läufe bleiben
dennoch aufs Meer gerichtet unbeirrbar.
Das Pflichtbewusstsein treibt sie,
dass sie ganz gesammelt und aller
10 Zerstreuung täglich abgeneigter
ins alternde Gesicht sich täglich bitterer graben.
Und gibt es da und dort noch einen,
der achtlos läuft und träumt und läuft dann über
und tut es gleich im Spiel dem See, dem Meer,
15 so rufen ihn die Flüssemeister schnell zur Ordnung,
weil er sonst bald, wer weiss, zurück und bergwärts liefe
und würfe an schockierte Stirnen plötzlich Gischt. // 06
Die Kaprizen sind für die unverlässlichen,
den Wirbelschnee, die Bäume,
20 die bald im Blütenbausch posieren, bald,
weil sie glauben, dass ein Passant gekichert habe,
sich wieder in betonte Kahlheit einziehn.
Der Flüsse Läufe sind aufs Meer,
doch ist der Wirbelschnee
auf vieler Flüsse Läufe hingerichtet.
Die leeren Bäume atmen auf, zu sehn
05 den Wirbelschnee ermüden;
doch vieler Flüsse Läufe bleiben
dennoch aufs Meer gerichtet unbeirrbar.
Das Pflichtbewusstsein treibt sie,
dass sie, ganz gesammelt und aller
10 Zerstreuung täglich abgeneigter
ins alternde Gesicht sich täglich bittrer graben.
Und gibt es da und dort noch einen,
der achtlos läuft und träumt und läuft dann über
und tut es gleich im Spiel dem Meer,
15 so rufen ihn die Flüssemeister schnell zur Ordnung,
weil er sonst bald, wer weiss, zurück und bergwärts liefe // 07v
und würfe an schockierte Stirnen plötzlich Gischt.
Kaprizen sind für die unverlässlichen,
den Wirbelschnee, die Bäume,
20 die bald im Blütenbausch posieren, bald,
weil sie meinen, dass ein Passant gekichert habe,
sich wieder in betonte Leerheit einziehn.
Der Flüsse Läufe sind aufs Meer,
doch ist der Wirbelschnee
auf vieler Flüsse Läufe hin gerichtet.
Die leeren Bäume atmen auf, zu sehn
05 den Wirbelschnee ermüden;
doch vieler Flüsse Läufe bleiben
dennoch aufs Meer gerichtet unbeirrbar.
Und gibt es da und dort noch einen,
der achtlos läuft und träumt und läuft dann über,
10 und tut es gleich im Spiel dem Meer,
so ruft der Flüssemeister ihn zur Ordnung,
weil er sonst bald, wer weiss, zurück und bergwärts liefe
und würfe an gekränkte Stirnen plötzlich Gischt.
Kaprizen sind für die unverlässlichen,
15 den Wirbelschnee, die Bäume,
die bald im Blütenbausch posieren, bald,
weil sie meinen, dass ein Passant gekichert habe,
sich wieder in betonte Leere einziehn.
Zwischen Russmauern hängt vom gefrornen Himmelslinnen,
das im sachten Luftzug knistert,
Erinnerungslinnens weicher Flanell ein wenig in die Strasse.
Des angestrengten Sinnens, gespannten Träumens Finger
05 zieht es an einem Zipfel geschickt durchs Fenster
und streift die Zimmerpalme, die unter der Zierlampe aufschreckt
aus der Erinnerung an die grosse Mutter,
die mit noch starkem Fächer im Sandwind stand unter der grossen,
aller Säfte Widerspruch verlangenden Lampe.
Der geschickte Finger zieht das Linnen zum Glastisch und ruhigen
Sinnens Hand breitet es auf der Platte aus:
Es zeigt gestickt[,] die Zypressen im Hof,
10 die des Brunnens Verschwendung tadeln und dann bald auch ihr
Wipfelflüstern lassen,
wenn der sonnenirre Faun jetzt aus dem Becken springt und torkelt,
sodass der Löwe, der im Wandbild schläfrig bröckelt,
neu aufbrüllt und den toten Büsser wütend einscharrt,
der ihm doch den Dorn gezogen und nur Gutes tat
Der Faun, der tanzt, des Brunnens Verschwendungsflut hat uns
alles umgekehrt.
Der Faun, der Verschwendungssprungflut austanzt,
hat uns alles umgekehrt.
20 – Da macht die Frau, die neben der Zimmerpalme eine Pastete
isst,
eine brüske Bewegung mit dem fetten Arm und reisst mir des
Linnens Zipfel,
von dem ich ganz vergessen hatte, dass ich ihn noch festhielt,
aus der Hand: Schon gleitet der letzte weiche Zipfel über die
Russwand weg
und lässt das Feld dem knisternden gefrornen Linnen.
In der Lücke zwischen den Russmauern hängt
ein Zipfel des Erinnerungslinnen herab;
Träumens Hand zieht ihn durchs Fenster,
geschickt, damit er die Zimmerpalme nicht streift
05 und ihr unter der Zierlampe zeigt nicht das Bild der Wüstenmutter,
die mit dem stärkeren Fächer im Wind stand
unter der grossen, alle Säfte kräftiger umtreibenden Lampe.
Die Hand zieht das Linnen herein auf den Tisch
und breitet die Stickerei aus:
10 Der Faun springt sonnenwirr in den Brunnen
und plantscht und spritzt durch den Kreuzgang (Hof),
sodass der Löwe, der im Wandbild verblasste,
farbig aufbrüllt und den toten
Büsser, der ihm einst freundlich den Dorn zog,
15 eifriger einscharrt. // 04
Da macht die Frau,
die neben der Zimmerpalme ihre Pastete zerschneidet,
mit dem Arm eine brüske Bewegung
und reisst, ins Essen vertieft,
20 aus der Hand mir den Zipfel.
Er entgleitet durchs Fenster,
und lässt zwischen den Russmauern leer eine Lücke.
Ein Zipfel des Erinnerungslinnens hängt in die Lücke zwischen den Russmauern herab. Träumens Hand zieht ihn durchs Fenster, schnell, bevor er entglitten, geschickt, damit er die Zimmerpalme nicht streift und ihr nicht, taktlos, unter der Zierlampe das Bild zeigt der Wüstenmutter, die noch mit stärkerem Fächer im Sandwind stand unter der grossen, alle Säfte kräftig umtreibenden Lampe.
02 Die Hand zieht das Linnen herein auf den Tisch und breitet die Stickerei aus: Der Faun springt sonnenwirr in den Brunnen und spritzt durch den Kreuzgang, sodass der Löwe, der im Wandbild verblasste, wieder farbig aufbrüllt und den toten Büsser, der ihm einst so freundlich den Dorn zog, eifriger einscharrt. –
03 Da macht die dicke Frau neben der Zimmerpalme, aufs Zerschneiden ihrer Pastete inbrünstig gesammelt, mit dem Arm eine brüske Bewegung und reisst mir den Zipfel aus der Hand: Er entgleitet schnell durchs Fenster und lässt zwischen den Russmauern leer eine Lücke.
Ein Zipfel des Linnens Erinnerung hängt in die Lücke zwischen den Russmauern herab; von wo ihn die Hand durchs Fenster zieht, schnell, bevor er entglitten, geschickt, damit er die Zimmerpalme nicht streift und ihr nicht, unter der Zierlampe, taktlos das Bild der Wüstenmutter zeigt, die mit stärkerem Fächer steht unter der grossen, alle Säfte kräftig umtreibenden Lampe.
02 Die Hand zieht das Linnen herein auf den Tisch und breitet die Stickerei aus: Der Faun springt von der Sonne verwirrt in den Brunnen und spritzt durch den Kreuzgang, sodass der im Wandbild verblasste Löwe wieder farbig aufbrüllt und den toten Büsser, der ihm einst so freundlich den Dorn zog, eifriger einscharrt. –
03 Da macht die dicke Frau, neben der Zimmerpalme aufs Zerschneiden ihrer Pastete brünstig gesammelt, mit dem Arm eine brüske Bewegung und reisst den Zipfel der Hand weg:
04 Schon ist er durchs Fenster und fort und lässt zwischen den Russmauern leer einen breiten Winter als Lücke.
Ein Zipfel des Linnens Erinnerung hängt in die Lücke zwischen den Russmauern herab; von wo ihn die Hand durchs Fenster zieht, schnell, bevor er entglitten, geschickt, damit er die Zimmerpalme nicht streift und ihr nicht, unter der Zierlampe, taktlos das Bild der Wüstenmutter zeigt, die mit starkem Fächer steht unter der grossen, alle Säfte umtreibenden Lampe.
02 Die Hand zieht das Linnen herein auf den Tisch und breitet die Stickerei aus: Der Faun springt, von der Sonne verwirrt, in den Brunnen und spritzt durch den Kreuzgang, sodass der im Wandbild verblasste Löwe neu farbig aufbrüllt und den toten Büsser, der ihm einst den Dorn zog, wieder eifriger einscharrt. –
03 Da macht die dicke Frau, neben der Zimmerpalme aufs Zerschneiden ihrer Pastete brünstig gesammelt, mit dem Arm eine brüske Bewegung und reisst den Zipfel der Hand weg.
04 Schon ist er durchs Fenster und fort und lässt zwischen den Russmauern einen breiten Winter als Lücke.
Ball, du fällst, achtlos gestossen,
in den Schacht und triffst auf des Grundes Schwarzschlamm vielleicht
und verwirrst ihn, erhellst ihn,
indes er dich hinstösst ein wenig und herstösst zum Wandnass.
05 Aber vielleicht triffst du nicht auf den Schwarzschlamm des Grundes;
denn lang ist der Schacht,
und man weiss drin nicht mehr, wo unten ist und wo oben,
der Schwarzschlamm des Grunds ist unten, ist oben.
So bleib denn still, Ball, in der Mitte:
10 schon, merkst du’s?, dreht sich langsam um seine Achse der Schacht,
warte mit Fallen,
und gewinnst du so nicht das Lachen der Augen dort,
– vielleicht sind es die abgespiegelten nur –
so verlierst du auch nicht das Lachen der Augen hier:
15 stehst im Schwarzschlamm zwischen der Augen straff gespanntem
Verlangen
still nach oben und
unbeweglich nach unten verheissend.
Ball, du fällst aus dem Spiel in den Schacht
und triffst auf des Grundes Schwarzschlamm bald,
verwirrst ihn, erhellst ihn,
indes er dich hinwiegt ein wenig
05 und herwiegt zum Wandnass.
Aber ehe du triffst auf den Schwarzschlamm des Grundes,
erwäge: tief ist der Schacht,
und drin weiss man nicht mehr,
wo unten ist und wo oben;
10 der Schwarzschlamm des Grundes ist unten, ist oben.
So bleib denn still, Ball, in der Mitte:
schon, merkst du’s?, dreht sich
langsam um seine Achse der Schacht.
Warte mit Fallen. –
15 Gewinnst du nicht den Lachdank der Augen
dort – vielleicht sind es die gespiegelten nur –
so verlierst du auch nicht den Lachdank der Augen
hier und stehst zwischen der Augen im Schwarzschlamm
straff gespanntem Verlangen,
20 nach oben, nach unten,
unbeweglich verheissend.
Ball, du fällst aus dem Spiel in den Schacht
und triffst auf des Grundes Schwarzschlamm, bald,
verwirrst ihn, erhellst ihn,
indes er dich hinwiegt ein wenig
05 und herwiegt zum Wandnass.
Aber ehe du triffst auf des Grundes Schwarzschlamm, erwäge:
tief ist der Schacht,
und drin weiss man nicht mehr,
wo unten ist und wo oben;
10 des Grundes Schwarzschlamm ist unten, ist oben.
So bleib denn still, Ball, in der Mitte:
schon – merkst du's? – dreht sich
langsam um seine Achse der Schacht.
Warte mit Fallen. –
15 Gewinnst du nicht den Lachdank der Augen
dort – vielleicht sind es die gespiegelten nur –
so verlierst du auch nicht den Lachdank der Augen
hier und stehst im gespannten
Zug der Augen im Schwarzschlamm,
20 nach oben nach unten gleiche gerechte Verheissung.
Ball, du fällst aus dem Spiel in den Schacht
und triffst auf des Grundes Schwarzschlamm, bald,
verwirrst ihn, erhellst ihn,
indes er dich hinwiegt ein wenig
05 und herwiegt zum Wandnass.
Aber ehe du triffst auf des Grundes Schwarzschlamm, erwäge:
tief ist der Schacht,
und drin weiss man nicht mehr,
wo unten, wo oben;
10 des Grundes Schwarzschlamm ist unten, ist oben.
So bleib denn still, Ball, in der Mitte:
schon – merkst du's? – dreht sich
langsam um seine Achse der Schacht.
Warte mit Fallen!
15 Gewinnst du nicht den Lachdank der Augen
dort, so verlierst du auch nicht den Lachdank der Augen
hier und stehst im gespannten
Zug der Augen im Schwarzschlamm,
gleiche Verwirrung, Erhellung nach unten, nach oben.
Die Wandleuchten zittern noch
in der Februarmorgensülze,
von der Bewegung, mit der sie hereinquoll ins Zimmer
und es jetzt ganz anfüllt.
05Vor dem Fenster der Garten,
dem es bis heute gelingt, die Pose des Sommers zu halten,
ist mir jetzt peinlich.
Und am Klirren merke ich,
dass ich, im Aufstehen offenbar,
10 mit dem Ellenbogen das Glas vom Tisch wischte.
Doch beim genaueren Hinsehn
sind auf dem Teppich die Scherben
jenes Augustnachmittags an der Küste der Provence,
wo der Felsenriegel schmolz im Ausgang der Bucht
15 und im Strandsand schmolzen die furchtbaren Küsse.
Eh jemand kommt und sie aufkehrt,
will ich festhalten dies immerhin noch heile Gefäss,
zur einen Hälfte voll Morgensülze, februargekühlt,
voll Sommer posierenden Gartens zur andern.
Die Wandleuchter zittern noch
von der trägen Bewegung, mit der
die Februarmorgensülze,
die jetzt das Zimmer ganz anfüllt, hereinquoll.
05 Vor dem Fenster der Garten,
dem es bis heute gelingt, die Pose des Sommers zu halten,
ist mir jetzt peinlich.
Und am Klirren merke ich, dass ich,
im Aufstehen offenbar,
10 mit dem Arm das Glas vom Tisch wischte.
Doch beim genaueren Hinsehn
sind auf dem Teppich die Scherben
jenes Augustnachmittags an der Küste der Provence,
wo der Felsenriegel schmolz am Ausgang der Bucht
15 und im Strandsand schmolzen die (furchtbaren) Küsse.
Wenigstens dieses Morgens eben noch heiles Gefäss,
– zur einen Hälfte gefüllt mit Februarsülze,
zur andern mit Sommer posierendem Garten, –
will ich festhalten, bis jemand kommt und sie aufkehrt.
Der Wandleuchter zittert
noch von der trägen Bewegung, mit der
die Februarmorgensülze,
die jetzt das Zimmer anfüllt, hereinquoll.
05 Vor dem Fenster der Garten,
dem es bis heute gelingt,
die Pose des Sommers zu halten,
ist mir jetzt peinlich.
Und am Klirren merke ich, dass ich,
10 im Aufstehen, scheint es,
mit dem Arm das Glas vom Tisch wischte.
Doch beim genaueren Hinsehn
sind auf dem Teppich die Scherben
jenes Augustnachmittags an der Küste der Provence,
15 wo der Felsriegel am Ausgang der Bucht schmolz
und im Strandsand schmolzen die Küsse.
Wenigstens dieser Frühe eben noch ganze Schüssel
– halb mit Februarsülze gefüllt,
halb mit Sommer posierendem Garten – // 04
20 will ich festhalten, bis jemand
kommt und aufkehrt die Scherben.
Der Wandleuchter zittert noch
von der trägen Bewegung, mit der
die Februarmorgensülze,
die das Zimmer jetzt ausfüllt, hereinquoll.
05 Vor dem Fenster der Garten,
dem es bis heute gelingt,
die Pose des Sommers zu halten,
ärgert mich jetzt.
Und am Klirren merke ich, dass ich,
10 im Aufstehn, scheint es,
mit dem Arm das Glas vom Tisch wischte.
Doch beim genaueren Hinsehn
sind auf dem Teppich die Scherben
jenes Augustnachmittags an der Küste der Provence,
15 wo der Felsriegel am Ausgang der Bucht schmolz
und im Strandsand schmolzen die Küsse. // 05v
Dieses Zimmers Schüssel zumindest
will ich nicht hinwerfen, bevor
jemand kommt und aufkehrt die Scherben.
Die Lampe zittert noch
von der trägen Bewegung,
mit der die Februarmorgensülze,
die das Zimmer jetzt anfüllt, hereinquoll.
05 Vor dem Fenster der Garten,
dem es bis heute gelingt,
die Pose des Sommers zu halten,
ärgert mich jetzt.
Und am Klirren merke ich, dass ich,
10 im Aufstehen, scheint es,
mit dem Arm das Glas vom Tisch wischte.
Doch beim genaueren Hinsehn
sind auf dem Teppich die Scherben
jenes Augustnachmittags an der Küste der Provence,
15 wo der Felsriegel am Ausgang der Bucht schmolz
und im Strandsand schmolzen die Küsse.
Diese Schüssel Zimmer zumindest
will ich nicht hinwerfen, bevor
jemand kommt und aufkehrt die Scherben.
Die Kirche von San Clemente in Rom hat eine Apsis mit Mosaiken des Hochmittelalters; in der Unterkirche befinden sich sehr alte Fresken mit Szenen aus der Clemens-Legende, so auch die Darstellung der Auffindung eies Kindes in der Grabkapelle des Heiligen: die Kapelle lag im Meer und wurde jedes Jahr nur am Gedächtnistag des Heiligen von den Wogen freigegeben. Eine Mutter, die ihr Kind am Altar vergessen hatte, fand es nach einem Jahr gesund dort wieder. Ein drittes, unterstes Stockwerk wurde erst in diesem Jahrhundert entdeckt, ein höhlenartiges Gewölbe, das ein Mithrastempel gewesen war: ein Standbild des Gottes, der, die Phrygische Mütze auf dem Haupt, den Stier mit dem Messer durchbohrt, ist noch da.
"RAUPE UND SCHMETTERLING"
Es gibt einen orientalischen Glauben, wonach die Raupe durch Betrachten des Schmetterligs selbst zum Schmetterling wird. Hier ist die Rede von der Sitte mancher Nonnen in Rom, bei Feiern in der Peterskirche das Bild des Papstes in einem Handspiegel aufzufangen, damit sie ihn so im Gedränge besser sehen. – Ueber der Via del Tritone befindet sich eie riesige Lichtreklame der Mailänder Süsswarenfabrik Motta.
"AUF DEN TOD DES SCHAUSPIELERS JAMES DEAN":
Die Nachricht vom tödlichen Unfall des James Dean mit einem Rennwagen bei Paso Robles las ich am Tag, nachdem ich den Film "Jenseits von Eden" gesehen hatte. Hier wird auf die Szene angespielt, wo er in einer Gondel des Riesenrads sitzt. – Vom Dean-Rummel, der in Amerika wohl schon begonnen hatte, wusste ich damals noch nichts; sonst hätte ich das Gedicht kaum geschrieben.
Dass du dich wunderst über die Mosaiken der Apsis,
weil es ihnen gelingt, Blumengewinde und Tauben und Brunnen der
frühen
vorzutäuschen und so das halbe Jahrtausend,
das deine Gelehrsamkeit dazwischengeschoben,
05 einfach zu überspringen:
Dass dich, Ahnungslosen, das wundert,
schon das ist gefährlich.
Es ist gefährlich, dass du die vielen Stufen
mit den Füssen hinabsteigst,
10 doch sonst oben bleibst gänzlich:
Denn wenn du in des Heiligen Grabhaus das Kind auf der Stufe
des Altars gefunden,
kommst du vielleicht noch heilen Auges aus der am Abend des Festes
zurückflutenden Woge.
Aber nochmals tiefer,
in der neulich erschlossenen Höhle,
15 entkommst du der Woge so nicht mehr:
jetzt ist es Blut, darin du aufbrüllst mit dem Stier
unter dem Messer des gleichmütigen Knaben, // 02
Blut, das dich umwogt und dir schnell steigt bis zum Scheitel,
wohin deine Hand im Reflex greift.
20 Dann wundert es dich, zu spät, seit wann du sie trägst,
– das ist dein letzter Gedanke –; seit wann trag ich die phrygische
Mütze?
Dass du dich wunderst oben über die Mosaiken der Apsis,
weil es ihnen gelingt, Blumengewinde und Tauben und Brunnen der frühen
vorzutäuschen und so das halbe Jahrtausend,
das deine Gelehrsamkeit dazwischengeschoben,
05 einfach zu überspringen:
Dass dich, Ahnungslosen, das wundert,
schon das ist gefährlich.
Es ist gefährlicher, dass du <die> vielen
Stufen zwar mit den Füssen hinabsteigst,
10 doch sonst oben bleibst:
Denn wenn du in des Heiligen Grabhaus das Kind auf der Stufe
des Altars gefunden,
kommst du vielleicht noch heilen Auges aus der am Abend
des Festes zurückflutenden Woge.
Aber nochmals tiefer,
15 in der erst neulich erschlossenen unteren Höhle,
entkommst du der Woge so nicht mehr:
jetzt ist es Blut, darin du, Stier,
aufbrüllst unter dem Messer des gleichmütigen Knaben,
Blut, das dich umwogt und dir schnell steigt bis zum Scheitel,
20 wohin deine Hand im Reflex greift. // 04
Dann fragst du dich, zu spät, seit wann du
sie trägst – das ist dein letzter Gedanke –;
seit wann trag' ich die phrygische Mütze?
01 Dass du dich wunderst, oben, über die späten Mosaiken der Apsis, weil es ihnen gelingt, Blumengewinde und Tauben und Brunnen der frühen vorzutäuschen und so das halbe Jahrtausend, das deine Gelehrsamkeit dazwischengeschoben, einfach zurückzuspringen: Dass dich, Ahnungsloser, das wundert, schon das ist gefährlich.
02 Es ist gefährlicher, dass du die vielen Stufen zur Unterkirche hinabsteigst und in des Heiligen Grabhaus findest das Kind auf der Stufe des Altars: denn wer weiss, ob du entkommst der am Abend des Festes plötzlich zurückflutenden Woge?
03 Aber nochmals tiefer in der erst neulich erschlossenen untersten Höhle, entkommst du sicher nicht mehr der Woge: jetzt ist es Blut, darin du, Stier, aufbrüllst unter dem Messer des gleichmütigen Knaben, Blut, das dich umwogt und dir schnell steigt bis zum Scheitel, wohin deine Hand im Reflex greift. Dann fragst du dich, freilich zu spät, seit wann du sie trägst – das ist dein letzter Gedanke –: seit wann trag' ich die phrygische Mütze?
Aber nochmals tiefer in der zuletzt erschlossenen untersten Höhle
entkommst du der Woge sicher nicht mehr:
dem Blut, das steigt und in Gurgeln
erstickt das Aufbrüllen des Stiers
05 unterm Messer des gleichmütigen Gottes,
dir schnell steigt bis zum Scheitel,
wohin deine Hand im Reflex greift.
Dann fragst du dich noch, seit wann du sie trägst:
seit wann trag’ ich die phrygische Mütze?
Dass du dich wunderst, oben,
über die späten Mosaiken der Apsis,
weil es ihnen gelingt,
Blumengewinde und Tauben und Brunnen der frühen
05 vorzutäuschen und so das halbe Jahrtausend,
das deine Gelehrsamkeit dazwischenschob,
einfach zurückzuspringen:
Dass dich, Ahnungslosen, das wundert,
schon das ist gefährlich.
10 Es ist gefährlicher, dass du die vielen
Stufen zur Unterkirche hinabsteigst
und in des Heiligen Grabhaus findest
vor dem Altar das Kind:
denn wer weiss, ob du entkommst
15 der am Abend zurückflutenden Woge?
Aber nochmals tiefer,
in der zuletzt erschlossenen untersten Höhle,
entkommst du sicher nicht mehr der Woge: // 08
dem Blut, das steigt und in Gurgeln
20 erstickt das Aufbrüllen des Stiers
unterm Messer des gleichmütigen Gottes;
dir schnell steigt bis zum Scheitel,
wohin deine Hand im Reflex greift:
Und du wunderst dich nur noch,
25 seit wann du sie trägst:
„Seit wann trag' ich die phrygische Mütze?“
Dass du dich wunderst oben
über die Mosaiken der Apsis,
weil die späten Blumengewinde und Tauben und Brunnen
Zwillinge der frühen sind
05 und löschen ein halbes Jahrtausend
.............
Dass du dich wunderst, oben, über die Mosaiken der Apsis, weil die späten Blumengewinde und Tauben und Brunnen Zwillinge der frühen sind und löschen ein halbes Jahrtausend: Dass dich, gelehrten Ahnungslosen das wundert, schon das ist gefährlich.
02 Gefährlicher ist, dass du die vielen Stufen zur Unterkirche hinabsteigst und in des Heiligen Grabhaus vor dem Altar findest das Kind: denn wer weiss, ob du der am Abend zurückflutenden Woge entkommst?
03 Aber nochmals tiefer, in der zuletzt erbrochenen untersten Grotte, entkommst du sicher nicht mehr der Woge des Bluts, die steigt und das Aufbrüllen des Stiers unterm Messer des gleichmütigen Gottes in Gurgeln erstickt; die dir schnell steigt bis zum Scheitel, wohin deine Hand im Reflex greift. – Und du wunderst dich nur noch, seit wann du sie trägst: "Seit wann trag' ich die phrygische Mütze?"
Dass du dich wunderst, oben, über die Mosaiken der Apsis, weil die späten Blumengewinde und Tauben und Brunnen Zwillinge der frühen sind und löschen ein halbes Jahrtausend: Dass dich, Ahnungslosen, das wundert, schon das ist gefährlich.
02 Gefährlicher ist, dass du die vielen Stufen zur Unterkirche hinabsteigst und das Kind vor dem Altar im Grabhaus des Heiligen findest; denn wer weiss, ob du der schon zurückflutenden Woge entkommst?
03 Aber nochmals tiefer, in der zuletzt erbrochenen untersten Grotte, entkommst du sicher nicht mehr der Woge des Bluts, die steigt und das Aufbrüllen des Stiers unterm Messer des gleichmütigen Gottes in Gurgeln erstickt; die dir schnell steigt bist zum Scheitel, wohin deine Hand im Reflex greift. – Und du wunderst dich nur noch, seit wann du sie trägst: „seit wann trag' ich die phrygische Mütze?“
Dass du dich wunderst, oben, über die Mosaiken der Apsis, weil die späten Blumengewinde und Tauben und Brunnen Zwillinge der frühen sind und löschen ein halbes Jahrtausend: Dass dich, Ahnungslosen, das wundert, schon das ist gefährlich.
02 Gefährlicher ist, dass du die vielen Stufen zur Unterkirche hinabsteigst und das Kind vor dem Altar im Grabhaus des Heiligen findest: denn wer weiss, ob du der Woge entkommst, wenn sie am Abend zurückkehrt?
03 Aber nochmals tiefer, in der zuletzt erbrochenen untersten Grotte, entkommst du sicher nicht mehr der Woge des Bluts, die steigt und das Aufbrüllen des Stiers unterm Messer des gleichmütigen Gottes in Gurgeln erstickt; die dir schnell steigt bis zum Scheitel, wohin deine Hand im Reflex greift. – Und du wunderst dich nur noch, seit wann du sie trägst: "seit wann trag' ich die phrygische Mütze?"