a
Wogen die Reinen herauf, die sich in der Tiefe gehalten,
die klaren Götter des Meeres, von welchem Beben vertrieben, von
welcher Empörung? Was denn bleibt noch uns, noch uns
in den oberen Ländern, wenn das Tiefste erbebt und die
Säulen wanken der Welt. Der Getöteten Söhne sind
wir, der Vertriebenen Kinder. Blüte und Frucht unsrer
Gaue ist von ihrem Segen genährt, weil sie uns duldeten
hier an der oberen Sonne. Was droht denn herauf
für neue gefährliche Macht, Macht, die tobend schon brach
in die Paläste der Tiefe, in die reichen Felder der Nym-
phen? Wird sie der unseren schonen, unsrer getrübteren
Würde, da sie die reine zerschlug, die gebietende klare-
rer Götter?
02 Erwartungsinsel, heraufgeschwemmt aus Tiefe des Klan-
ges, Tiefe der tönenden Bänke. O wehendes Dasein,
Dasein der Fische, der leuchtenden Schleier, die aus der Nacht,
dem Abgrund, wehen und wehen herauf. Ist nicht Ge-
sang von der Insel, den Töchtern der Tiefe gebracht?
Die Kinder sind einsam, die Wartenden an den Hängen.
Noch ist still die See, auf die lang sie schauen: noch
kommt nicht das Schiff, das die Verlorenen bringt:
Und sie singen stets noch allein: O, wenn sie wüssten, wie
schwarz das Segel und dass es nur trägt Tote, vom letzten
Fahrer gesteuert, der bleich ist und das Schreckliche
ewig zeigt in den wirren Augen.
27.6.49