Flügelschlag
der in die Wälder leuchtet
Schlaf zerbricht
und Weite voller Schnee
05 spurenlos im klaren Licht
Bäume bebend bebend
im Flügelschlag des reinen Windes:
unerbittlich ist das Antlitz
des der da kommt
10 und alles ganz will ungesondert
der das Schlafzerstreute sammelt
in das lichte Werk
des frühen Morgens.
Flügelschlag
15 hellschattend Leuchten
wirft er in das Dickicht
wo die Tiere ruhen:
klar klar auf einmal ist es.
Der Bauherr steht
20 auf dem Gesims
und richtet die Gerüste:
zu wölben die neue Kuppel
– von weitem sichtbar
über allen Wäldern
25 aus dem Röhricht am Ufer des Flusses
darauf die weissen Schollen treiben –
alles rein zu wölben
was zuvor zerstreut
in die lichte Kuppel:
30 vor die leere Bläue
vors Auge das tödlich blickende
des grossen Stiers
Geistes Schild.
V. 05 Licht] Glanz (Alternativ-Variante)
Zusammen mit (D*)
Inhalt: 430 Manuskripte zu 151 Gedichten (50 Endfassungen)
Datierung: Mai 1948 – 4. 3.1951
Textträger: 280 Einzelblätter (A4-Format)
Umfang: 174 Dossiers, 436 beschriebene Seiten
Publikation: Gesicht im Mittag (14 Gedichte), Verstreutes (6 Gedichte)
Signatur: A-5-b/02 (Schachteln 30/31) / pdf-Liste
Herkunft: Nr. 1-113: gräulich-grünliche Mappe EG 1 (1948/49/50); Nr. 114-174: grüne Mappe EG 2 (1951)
Kommentar: Willkürlich geordnete Konvolute, Zusammengehörendes oft in verschiedenen Dossiers
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen; diplomatische Umschriften nur bei Texten, die in Gesicht im Mittag publiziert wurden.