Bald ist er geschlossen, der schöne, der noch verständliche Himmel,
und jene Schale von neuem darüber gefügt, die ihn
einstmals verdeckte.
Speise wird Erinnerung sein an die gnädige Öffnung,
leuchtenden Blick aus der Bläue herab,
05 Flutung des Hellen herab in die Ödnis.
Jener Augen, die nicht schliefen zumitten der Nacht,
sinnend ruhten im Staub, wie aufging die Freudenerscheinung:
immer dringt aus ihnen auf die anderen ein
Wissen um die Gestirne, die Lenker, herzerschütternde
Freude des Anblicks.
10 Hinter der Hülle verborgen, dem ehernen Helm,
bleiben sie nun, und jene andern
wissen nichts von dem Himmel, da sie schliefen,
Nahrung der Steppe musste ihnen genügen zuvor
und genügt ihnen heute.
Käme ihnen der Hunger nicht nach reiner Speise, //
15 nach der Labung des Himmels, nach der Schau
des enthüllten höchsten Gewölbes,
käme ihnen nicht dieser unbezwingliche Hunger,
Kenntnis vergessner Verwandtschaft,
aus jener Augen, aus jener Seelenworte, die sahen,
kosteten Glück und des ungeschwächt Wirklichen Dasein.
V. 14 Emendation: Kähme → Käme
Inhalt: 430 Manuskripte zu 151 Gedichten (50 Endfassungen)
Datierung: Mai 1948 – 4. 3.1951
Textträger: 280 Einzelblätter (A4-Format)
Umfang: 174 Dossiers, 436 beschriebene Seiten
Publikation: Gesicht im Mittag (14 Gedichte), Verstreutes (6 Gedichte)
Signatur: A-5-b/02 (Schachteln 30/31) / pdf-Liste
Herkunft: Nr. 1-113: gräulich-grünliche Mappe EG 1 (1948/49/50); Nr. 114-174: grüne Mappe EG 2 (1951)
Kommentar: Willkürlich geordnete Konvolute, Zusammengehörendes oft in verschiedenen Dossiers
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen; diplomatische Umschriften nur bei Texten, die in Gesicht im Mittag publiziert wurden.