Aus dem Gebirg
stürzen donnernd heraus
Bäche unbändig
wirren Lichtes
05 in die gelassenen Täler
Immer wieder jedoch
fahren – bedeutend
ewiges Licht jenseits
leuchtend und innen –
10 (denn uns allen ist
das Jenseitige innen: O
welches Wissen, dass uns schon
fast verliess das eigene Herz,
nie uns gehörte, dem Ursprung
15 anhängt, der ewigen Sonne!)
fahren die Blitze
von dem Gebirge dort
her zu der hiesigen Höhe;
von den Donnern gefolgt,
20 die erschüttern, wahrlich, // 02
Land und Gewässer:
wie verstummen die Bäche,
lichtlos sind sie
vor diesem Licht,
25 vor diesem Donner
stumm: nur Widerschein
glänzt in ihrem Stieben
fern und zu innerst gewussten
Licht entfallenen Blitzes:
30 o, wie wirklich ist,
was das Auge nimmer geschaut,
nur die Seele gewusst:
Wahrheit der gestillten verkündigt.
Verso Bl. 1 durchgestrichenes Typoskript (Weh ist dieser hohe Steg gedehnt …; 19.5.1949)
Inhalt: 430 Manuskripte zu 151 Gedichten (50 Endfassungen)
Datierung: Mai 1948 – 4. 3.1951
Textträger: 280 Einzelblätter (A4-Format)
Umfang: 174 Dossiers, 436 beschriebene Seiten
Publikation: Gesicht im Mittag (14 Gedichte), Verstreutes (6 Gedichte)
Signatur: A-5-b/02 (Schachteln 30/31) / pdf-Liste
Herkunft: Nr. 1-113: gräulich-grünliche Mappe EG 1 (1948/49/50); Nr. 114-174: grüne Mappe EG 2 (1951)
Kommentar: Willkürlich geordnete Konvolute, Zusammengehörendes oft in verschiedenen Dossiers
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen; diplomatische Umschriften nur bei Texten, die in Gesicht im Mittag publiziert wurden.