

Aus dem Gebirge stürzen donnernd
Bäche heraus unbändig wirren Lichtes
in die gelassnen Täler. Immer
wieder jedoch fahren – bedeutend ewiges
05 Licht, jenseits leuchtend und innen
(denn uns allen ist das Jenseitige innen:
welches Wissen, dass uns schon
fast verliess das eigene Herz, nie uns
zugehörte, dem Ursprung, der ewigen
10 Sonne anhängt!) – fährt der Strahl vom Gebirge
dort zur heimischen Höhe herüber,
von den Donnern gefolgt, die wahrlich erschüttern
Land und Gewässer – wie verstummen
Bäche, lichtlos sind sie vor diesem Licht, // 05v
15 vor diesem Donner stumm.
Widerschein nur glänzt in ihrem Stieben
fern und zu innerst gewussten Strahls,
der dem Licht entstürzt: O wie wirklich ist,
was das Auge nimmer geschaut:
20 Stillung der Seele unerwartet gewährt.
Fortsetzung 12.1.1951
Inhalt: 430 Manuskripte zu 151 Gedichten (50 Endfassungen)
Datierung: Mai 1948 – 4. 3.1951
Textträger: 280 Einzelblätter (A4-Format)
Umfang: 174 Dossiers, 436 beschriebene Seiten
Publikation: Gesicht im Mittag (14 Gedichte), Verstreutes (6 Gedichte)
Signatur: A-5-b/02 (Schachteln 30/31) / pdf-Liste
Herkunft: Nr. 1-113: gräulich-grünliche Mappe EG 1 (1948/49/50); Nr. 114-174: grüne Mappe EG 2 (1951)
Kommentar: Willkürlich geordnete Konvolute, Zusammengehörendes oft in verschiedenen Dossiers
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen; diplomatische Umschriften nur bei Texten, die in Gesicht im Mittag publiziert wurden.