Ist das heutige nicht
schmerzlich entrissne Lied
jenen früheren gleich
Liedern der Jugend einst?
05 Jene Ströme nicht mehr
leuchten hinab in die Schlucht,
auch die finstere Kluft
füllend mit Silberstaub,
tönend, tönend hinein
10 in den geheimen Ort,
wo den künftigen Gott
schweigend die Nymphe stillt.
Doch der Weiher ist voll
hier unterm Bergeshang
15 reinen Wassers und auch
trübes Gewässer wird ||
rein im lauteren Schoss,
wo unterm Laub bewahrt
auch im heissen August
20 Schattenbesinnung bleibt.
Wipfellichtung gewährt
spiegelnden Einfall wohl
heller Wölbung: doch auf
flammt sie furchtbar im Herbst.
Identischer Text als Typoskript (Makulatur), gestrichen → Manuskript A-5-c/01_010, Bl. 04 (verso)
Inhalt: 430 Manuskripte zu 151 Gedichten (50 Endfassungen)
Datierung: Mai 1948 – 4. 3.1951
Textträger: 280 Einzelblätter (A4-Format)
Umfang: 174 Dossiers, 436 beschriebene Seiten
Publikation: Gesicht im Mittag (14 Gedichte), Verstreutes (6 Gedichte)
Signatur: A-5-b/02 (Schachteln 30/31) / pdf-Liste
Herkunft: Nr. 1-113: gräulich-grünliche Mappe EG 1 (1948/49/50); Nr. 114-174: grüne Mappe EG 2 (1951)
Kommentar: Willkürlich geordnete Konvolute, Zusammengehörendes oft in verschiedenen Dossiers
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen; diplomatische Umschriften nur bei Texten, die in Gesicht im Mittag publiziert wurden.