Nah sind die Götter die im Stillen kämpfen
in unsern Schlaf droht schon ihr weh Geklirr:
dass sie an unsern reinen Stunden zehren
das ist’s allein warum wir sie zu schelten
05 warum wir wagen bitter sie zu hassen.
Denn reine Stunden sind uns Sündern selten
da wir im Reich der Liebe gehn und unser
Umarmung glänzend harrt an jedem Kreuzweg.
<Das liess sich also leicht in seltne Nacht verbannen
10 was euer höchstes ist und euer Adel?
In jenem nur im Schlaf betretnen Tal
liesst ihr was euch dem Anfang ähnlich macht?
Ihr seid die Sklaven eines dunklen Gottes
des hellsten Gottes vielgeliebte Söhne. >
15 Erinnre nicht uns an den Abstieg den
der Vater aus dem Lichte streng uns wies.
Wir waren Kinder und doch schon Befleckte,
eh wir es wussten, war das Glück verscherzt
war unser Heimatrecht im Einen nichtig
20 in bunte Vielfalt wir hinausgesperrt.
< Der Tod entzückte euch und ihr wagt nicht
den Abstieg in die letzte bittre Schlucht?
Dort wartet stets das Reine noch auf euch,
der heilige Herd dass ihr die Glut entfacht
25 am dunklen Ort wo ihr es nicht vermutet
entzückt auf einmal euch das grosse Licht. >
Dialogisches Gedicht; zusammen mit (a2*); Datierung entsprechen (a2*)
Verso: durchgestrichenes Typoskript (Reine Wälder …, 2.4.1949)
Inhalt: 430 Manuskripte zu 151 Gedichten (50 Endfassungen)
Datierung: Mai 1948 – 4. 3.1951
Textträger: 280 Einzelblätter (A4-Format)
Umfang: 174 Dossiers, 436 beschriebene Seiten
Publikation: Gesicht im Mittag (14 Gedichte), Verstreutes (6 Gedichte)
Signatur: A-5-b/02 (Schachteln 30/31) / pdf-Liste
Herkunft: Nr. 1-113: gräulich-grünliche Mappe EG 1 (1948/49/50); Nr. 114-174: grüne Mappe EG 2 (1951)
Kommentar: Willkürlich geordnete Konvolute, Zusammengehörendes oft in verschiedenen Dossiers
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen; diplomatische Umschriften nur bei Texten, die in Gesicht im Mittag publiziert wurden.