Hier geht wie ein Vogel die
Wolke und enteilt der Verfol-
gung durch reinen verfol-
genden Bläue. Da drängt
sich das Rote dazwischen
des Abends, Glanz, der die
Schwärze der Wolke verhüllt.
Wenn der Prinz mit dem
elfenbei Pferd aus Eben-
holz sich drängt aufhebt
und kommt und vor dem
Roten noch reitet, dann
ist das Blaue verzaubert
und vergisst die Verfolgung,
trachtet nur noch den Reiter
zu halten, den Reiter
zu ziehn in die reine
Wollust der Klarheit, der
immer grösseren am Abend, //
der ganz grossen, wenn al-
les schwand und nur
grün ist und am Rand
aus düsterem Gold
der Himmel, aus aug
ausgewalztem Gold:
darin schwebt das Pferd,
wiegt in der Glut und jauchzt
der Reiter, weiter hinein in
das Bett des sinkend ge-
kühlten Taggestirns hinter
dem goldenen Vorhang.
02 Wie einsam bleibt zurück
mit seinen spärlichen Lichtern
der Palast und auf den
Zinnen die verlassene
Braut, nimmer getröstet
von den Nachtsternen, die
heraufkommen nun einer
nach dem andern. Sie //
geleiten den Mond, stillen sil-
bernen Jüngling, der herüber-
kommt, auch er verlassen
entflohn ,dem jenseitigen
Reich. Und es er kommt
und nimmt die Verschmähte,
fährt sie weg von der Insel,
führt zurm Hochzei Kuss, zur
Hochzeit auf den Wogen des
Ozeans, wo Keiner im Boot,
das Keiner findet, in die
Grotte unsagbaren Glücks.
15.11.50