Montag, 09 Juli 1951

Aber Jagd der Wolken …*

Aber Jagd der Wolken über das sammelnde¿ Tal ist ihm das einzige Leben, wenn er harrt in der Felsen Tiefe und das Gewand zerriss, dass ihn nichts trenne von den heiligen Lüften, nichts sei zwischen ihm und den wechselnden Fluten des Himmels.

02 Erst aber wenn in den Spalten der Wolken der Glanz erlischt und der dunkle Vogel, obgleich mit leise glänzenden Federn, herabkommt, bricht die Blume des Trostlichts auf ganz in der Mitte und silberne Samen fallen auf seiner Nacktheit bereiten // 102 Acker: wie er sich aufhebt da und geht mit Schmetterlingsflügeln ohne Schwere durch den Stille läutenden Raum, zu trinken den Honig im Grunde der Blume, vom ermunternden Vogel geleitet, der ihn dunkel umschwebt, mit leis Licht sprühenden Federn.


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Aber die Jagd der Wolken über das 

Tal sammelnde¿ Tal ist ihm das 

einzige Leben, wenn er hier harrt 

in der Felsenhöhle Tiefe und al-

les hier die ganze das Gewand 

zerriss, dass ihn nichts trenne 

von den heiligen Lüften, nichts 

hindre das wechselnde Licht 

des Himmels, ihn zu baden 

sei zwischen ihm und den wechsel-

nden Fluten des Himmels. 

02 Erst in aber wenn in den Spalten 

der Wolken die der Glanz erlischt 

und der dunkle Vogel, mit obgleich 

mit leise glänzenden Federn, 

herabkommt, bricht die Blume 

des Trostlichts auf ganz in der 

Mitte und silberne Samen fallen 

leise auf seiner Nacktheit bereiten // 

Seite 102 (C-2-b_04_102.jpg)


Acker: wie er sich wandelt un 

und sich aufhebt da und geht

mit Schmetterlingsflügeln ohne 

Schwere durch den Stille läuten-

den Raum, zu trinken den Ho-

nig im Grunde der Blume, 

vom ermunternden Vogel begleitet 

geleitet, der ihn dunkel um-

schwebt, mit leis lichtsprühenden

Federn. 

9.7.51

 

  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: Vollständiges Datum
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/04
  • Seite / Blatt: 101, 102 (oben)

Inhalt: Prosanotate, Briefe, 88 Entwürfe zu 75 Gedichten (15 Endfassungen)
Datierung: 12.11.1950 – 14.12.1951
Textträger: Rotes Notizbuch, liniert, Bleistift
Umfang: 144 beschriebene Seiten
Publikation: Verstreutes (3 Gedichte)
Signatur: C-2-b/04 (Schachtel 79)

Bilder: Ganzes Buch (pdf)
Spätere Stufen: Manuskripte 1948-51, Typoskripte 1948-50, Kutter
Kommentar: 29 Texte rhythmische Prosa, 20 gereimte Gedichte, 14 reine Prosanotate und Briefentwürfe
Deckblatt oben: Kuno Räber, Mitte: Begonnen am 12.11.50
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften

Weitere Fassungen

Notizbuch 1950-51 (alph.)
(Total: 102 )
Notizbuch 1950-51 (Folge)
(Total: 102 )
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