Freitag, 17 November 1950

Gegründet ist die Stadt am Berge …*

Gegründet ist die Stadt am Berge und ihre Bürger gesammelt, doch ist sie öde und nicht Stadt noch, solange sie bleibt ohne das Haus für // 014 den rettenden Gott, dem alle brennen, dem ihre Seelen gehören seit dem Augenblick, der hellen Stunde, die sie auf einmal erleuchtet. Und als der Wüstensiedler, heiliger Schauer des Ewigen vorbeigeht an ihren Gemarken, fassen sie ihn, der sich weigert, und führen ihn auf den Platz am Fusse des Bergs: hier am Hang über den Häusern der Bürger[n] sei uns das Haus, der Tempel des Gottes. Sei uns Hirte, segne den Bau. 

02 Der heilige Mann hebt die Arme und sieht gen Himmel, wo ihm Licht bricht herab, und alle hören das Dröhnen // 015 der Erde: der Berg ist nicht mehr da, ist in die Ferne entrückt und begrenzt den Horizont jenseits der Ebne: hier baut eure Kirche spricht er und mich lasset frei. Spricht und wendet sich, durchschreitet die Menge, eilt fort in die Wüste.


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Gegründet ist 
Gegründet war die Stadt 

am H Berge und ihre Bürger 

gesammelt, doch ist sie öde 

und nicht Stadt noch, solange 

sie bleibt ohne das Haus für // 

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den rettenden Gott, dem alle 

brennen, dem ihre Seelen 

gehören seit dem Augenblick, 

der hellen Stunde, die sie auf 

einmal erleuchtet. Und wie 

als der Wüstensiedler, heiliger Schau-

er des Ewigen vorbeigeht an ihren 

Gemarken, fassen sie ihn, der 

sich weigert, und führen 

ihn auf den Platz am Fusse 

des Bergs: hier auf dem Berg 

am Hang über den Häusern 

der Bürgern sei uns das Haus, 

der Tempel des Gottes. Sei uns 

Hirte, segne den Bau. 


Der heilige Mann hob¿ebt die Arme 

und sah¿ieht mit den gen Himmel, 

wo ihm Licht bricht herab, 

und alle hören das Dröhnen //

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der Erde: der Berg ist nicht 

mehr da, hat ist in die Ferne 

entrückt und begrenzt den 

Horizont jenset jenseits der 

Ebne: hier baut eure Kirche 

spricht er und mich lasset 

frei. Spricht und wendet 

sich, durchschreitet die Menge, 

eilt fort in die Wüste. 

17.11.50

 

  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: Vollständiges Datum
  • Fassung: Erste Fassung, Letzte Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/04
  • Seite / Blatt: 013 (unten), 014, 015 (oben)

Inhalt: Prosanotate, Briefe, 88 Entwürfe zu 75 Gedichten (15 Endfassungen)
Datierung: 12.11.1950 – 14.12.1951
Textträger: Rotes Notizbuch, liniert, Bleistift
Umfang: 144 beschriebene Seiten
Publikation: Verstreutes (3 Gedichte)
Signatur: C-2-b/04 (Schachtel 79)

Bilder: Ganzes Buch (pdf)
Spätere Stufen: Manuskripte 1948-51, Typoskripte 1948-50, Kutter
Kommentar: 29 Texte rhythmische Prosa, 20 gereimte Gedichte, 14 reine Prosanotate und Briefentwürfe
Deckblatt oben: Kuno Räber, Mitte: Begonnen am 12.11.50
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften

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