Samstag, 15 Januar 1955

Der Schnabel ist nun begraben …*

Der Schnabel ist nun begraben
und voll von Erde, immer gesättigt,
während die von Sonnenwachheit gequälten
Augen nun tröstet der Erdschlaf.
05 Die Flügel stehn, an den alten Flug
von den Winden zitternd erinnert,
allein noch im Himmel.
Des Umarmung aber hindert jetzt
das Laub für eine Weile.


Seite 069 (A-5-c_07_087.jpg)

[ Belaubt stehn nun die Flügel

und der Schnabel ist satt von der Erde,

die vorher er nie fand,

wenn er fuhr durch die Luft,

voll der saftigen Erde ]


Der Schnabel steht nun ist nun begraben

und voll von Erde, immer gesättigt,

während auf den die schweren von

Sonnenwachheit gequälten

Augen nun tröstet der Erdschlaf.

Die Flügel stehn, vom¿
05 Die Flügel stehn, dem Flug nachzitternd,
Die Flügel stehn, an den alten Flug

Die Flügel stehn, von den Winden zitternd

Die Flügel stehn, von den Winden erinnert,

allein noch im Himmel.

Des Umarmung aber hindert jetzt

für eine Weile das Laub für eine Weile.

15.1.55

  • Besonderes:

    Zwischen Disposition und Entwurf von Der Engel im Busch eingeschoben
    Zum Motiv vgl. S. 52f. Der tote Vogel

  • Letzter Druck: Die verwandelten Schiffe 1957
  • Textart: Verse
  • Datierung: Vollständiges Datum
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/07
  • Seite / Blatt: 069

Inhalt: 57 Entwürfe zu 42 Gedichten, Notate zu szenischen Texten, Motiv-Notizen
Datierung: 14.1.1954 – 3.10.1955
Textträger: Hellbraunes Notizbuch, liniert, Bleistift
Umfang: 130 beschriebene Seiten (S. 94-114 fetter schwarzer Bleistift)
Publikation: Die verwandelten Schiffe (19 Gedichte), GEDICHTE (1 Gedicht), Verstreutes (4 Gedichte)
Signatur: A-5-c/07 (Schachtel 29)

Bilder: Ganzes Buch (pdf)
Spätere Stufen: Manuskripte 1954, 1955, Typoskripte 1954, 1955
Kommentar: S. 120-122 Motive zu Gedichten
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften (keine Umschriften bei Prosanotaten)

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