Sonntag, 30 April 1944

Sonett. / Dem Bruder

Warum hast du den Weg so schnell gefunden,
Der heimlich her in diese Lichtung führt?
Schon hat dich, Dunklen, hell der Strahl berührt
Des Mittags. Und, vom Rausche überwunden,

05 Gehst tanzend du, in Zauberzwang gebunden.
Wer hätte die Gefährdung je gespürt,
Bevor des Taumels Wut, zu hoch geschürt,
Der Seele reines Antlitz ihm zerschunden?

Doch unser lang schon angefangner Reigen
10 Soll heischend dich in seine Wirbel ziehn,
Ob du auch eines klar beschränkten Ganges 

Entbehren musst: im schwindenden Verneigen
Des grössern Rings, des immer höher hin
Gehobnen Lieds und strengeren Gesanges.
 

  • Besonderes:

    Sonett

  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: Vollständiges Datum
  • Fassung: Erste Fassung
  • gereimt: ja
  • Strophen: ja
  • Schreibzeug: Schreibmaschine
  • Signatur: E-01-A-02/a
  • Seite / Blatt: 02

Inhalt: Typoskript-Durchschläge zu 114 Gedichten (2 Endfassungen)
Datierung: 1943/44-1954
Textträger: Einzelblätter (A4-Format)
Publikation: Die verwandelten Schiffe (20 Gedichte), Verstreutes (10 Gedichte)
Signatur: E-01-A-02 (Schachtel 110)
Herkunft: Sammlung Thomas Raeber (Bruder)

Kommentar: Beschreibung
Wiedergabe: Edierte Texte

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