Montag, 16 April 1951

Von Robert Konrad, 16.4.1951 (Essence)

Herrn Kuno Räber
Basel / 16. 4. 51

Sehr geehrter Herr Räber,

01 Vielen Dank für Ihre Manus; ich habe sie inzwischen "grob" gesichtet und folgende m.E. schlackenreinsten zurückbehalten:

Wo denn anders ist dieser Strauch
O dieses Tages schnell geschmolzne Zeit
Das heraufstieg in den Wald
Auf der Insel gehn die gestrandeten Schiffer
Obgleich die Tore dröhnen
999999999999999999999

02 Diese sind sozusagen frei von lyrischen Clichébegriffen und allem zuviel. Das Zuviel und die abstrakt philosophischen Begriffe im Sinn der unausstehlichen Niet<z>sche"lyrik" (Scheinsteg und Scheinfluss!) tun einigen Abbruch.

03 Ich habe ein paar feine Bleistiftstriche unter die betreffenden Stellen gesetzt, nicht in dem Sinn, dass ich Sie korrigieren möchte, sondern immer im Gedanken, dass man sich gegenseitig helfen sollte und zwar vorneherum.

Mit freundlichen Grüssen
Ihr
R Konrad

Beilage: Rest des Manuskripts

  • Besonderes:

    Typoskript, mit vielen Mängeln (z.B. der Notbehelf für die Unterstreichung); Briefkopf: ESSENCE * witikoner handpresse buchzelg 10 zürich 53 / telefon 343097 postcheck konrad VIII 43290

  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Brief
  • Datierung: Vollständiges Datum
  • Signatur: B-4-c-GEDI_002 (Schachtel 71)

Inhalt: Briefstellen zur Gedichtproduktion
Signatur: Vgl. Angabe bei den einzelnen Texten

Kommentar: Die Auswahl ist beschränkt auf einige wenige Briefe, v. a. aus der Verlagskorrespondenz;
vgl. auch einige Briefentwürfe Raebers in den Notizbüchern
Wiedergabe: Textkonstitution ohne Verzeichnung der Korrekturen

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