Samstag, 28 Mai 1983

An Franz Josef Görtz, 28.5.1983 (FAZ)

Kuno Raeber
Ainmillerstrasse 1
8000 München 40
28.5.1983

Sehr geehrter Herr Görtz,

01 es freut mich ebenso sehr, dass Sie meine Gedichte mit "grossem Interesse" gelesen haben, wie es mich betrübt, Sie mit keinem einzigen davon in dem Masse, das einen Abdruck in der FAZ rechtfertigen würde, überzeugt zu haben. Ich hoffe, Sie empfinden es nicht als allzu grosse Belästigung, wenn ich Ihnen noch einige weitere Stücke aus dem Manuskript unterbreite: vielleicht findet sich doch noch das eine oder andere dabei, das Ihren Ansprüchen genügt.

02 Ich glaube, es ist angebracht, dass ich Ihnen meine vielleicht befremdliche Hartnäckigkeit kurz erkläre: Die FAZ ist nun einmal das für die literarischen Entwicklungen im deutschen Sprachraum repräsentative Organ. Kein Autor, der Anspruch darauf erhebt, von den Zeitgenossen zur Kenntnis genommen zu werden, kommt um diese Tatsache herum. Wenn ich Ihnen also immer wieder Muster aus meinen neuen Arbeiten zuschicke und mich in dieser Übung auch durch regelmässige Ablehnung nicht beirren lasse, hat das seinen Grund einfach in meiner Meinung von der Bedeutung Ihres Feu<i>lletons und natürlich auch – das bitte ich Sie, mir nachzusehen – in meiner Meinung vom Wert meiner Arbeit.

Mit freundlichen Grüssen

  • Besonderes:

    Vgl. Tagebuch, 28.5.1983

  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Brief
  • Datierung: Vollständiges Datum
  • Schreibzeug: Schreibmaschine
  • Signatur: B-1-FAZ 2

Inhalt: Briefstellen zur Gedichtproduktion
Signatur: Vgl. Angabe bei den einzelnen Texten

Kommentar: Die Auswahl ist beschränkt auf einige wenige Briefe, v. a. aus der Verlagskorrespondenz;
vgl. auch einige Briefentwürfe Raebers in den Notizbüchern
Wiedergabe: Textkonstitution ohne Verzeichnung der Korrekturen

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