Weiss Weiss ist an dem unge-
bärdigen Himmel die Sonne
der Mitternacht, an dem
Himmel wogend im Föhn-
wind wind des März, wie doch
bläht sich die blaue Seide:
und daraufhin rollt hin
und her dieser flimmernde
Ball. Da die Kinder erwa-
chen alle, da sie stehn auf
den Dächern, zu haschen
den Ball. Sie komm
hüpfen und springen hin-
ab in den Himmel,
der sie emporwirft und wie-
der auffängt. Wie sie jauch-
zen, selber Gestirne, Ge-
stirne der Märznacht
über all den Grabmälern //
an der dunklen Strasse, die
durch die öden Hügel führt
mit den wenigen Zypressen.
Die Toten der Jahrtausende
auch stehn auf ihren Zin-
nen und lächeln schweigend
den Kindern, den Geschwi-
stern. Die Toten und
Kinder sind eins in der Nacht,
Kastor und Pollux gehn
in der Höhe, Knaben und
grüssen die Mutter, die
auf ihrem attischen Grab-
mal steht im wehenden
Schleier und lächelt, lächelt,
die Tote den Kindern.
14.3.51