Du hast die letzte Mahlzeit genossen,
bevor die Väter dich hüllten ins Linnen
des makellosen Gewandes:
Brot ihrer umsorgten Äcker,
05 Wein von ihren umsorgten Reben.
Nun gehst du wie immer am Morgen hinaus,
doch ohne die Herde wie sonst.
Heute trägst du ein einzelnes Lamm
auf der Schulter
10 und langsam steigst du empor
auf die Klippe nah vor dem Tor,
wo der Sturzbach herauf zürnt gegen die Wurzeln der Stadt. // 111
Schon fasst dich, willigen, ernsten,
flammenden Auges der Greis
15 und stösst dich schnell
hinab in die Schlucht,
die von weitem, weitem emporbraust:
das Lamm empfängt in die würdige Hürde,
und dich, Hirt, in die Trift,
20 wo du weidest über den Winden.
Inhalt: 131 Entwürfe zu 121 Gedichten (17 Endfassungen), Motiv-Notizen, 4 Briefe
Datierung: 16.12.1951 – 13.1.1954
Textträger: Rotbraunes Notizbuch, liniert, Bleistift
Umfang: 193 beschriebene Seiten
Publikation: Die verwandelten Schiffe (20 Gedichte), Verstreutes (3 Gedichte)
Signatur: C-2-b/05 (Schachtel 79)
Bilder: Ganzes Buch (pdf)
Spätere Stufen: Manuskripte 1952, 1953, 1954, Typoskripte 1952, 1953, 1954
Kommentar: S. 184-195 Motiv-Notizen, von hinten her eingetragen
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften