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Klappentext

Für Kuno Raeber war die· Welt des Sichtbaren eine dünne Haut, hinter der er Sirenengesänge vernahm: Sagen, Mythen, Legenden und Träume. Während Odys­seus vor diesen unheimlichen Musen die Ohren verschloß, schärfte Raeber sein Gehör – nicht im· Weg-, sondern. im Zuhören erschloß sich ihm die Wett. In der Wortmusik seiner Gedichte, in den Bildersälen seiner Romane suchte er nach Modellen, um das, was er im Lauschen erfahren hatte, weiterzugeben und die Gegenwart und sich selbst zu verstehen. Alle Bücher des «sprachbesessenen Poly­histors» (NZZ) näherten sich diesem «enormen Gedicht, einem Wortgebirge».

Kein Wunder also, wenn Ägypten, diese so nah an den Tod gebaute Wiege· der Menschheit, sein Sehnsuchtsland wurde. Und tatsächlich entstand sein letzter abgeschlossener, aus dem Nachlaß edierter Roman Bilder Bilder nach einer Reise dorthin: «Ich hätte mein Leben nicht ganz gelebt, ich wäre nie an seine Ziel- und Wendesäule gestoßen, wenn ich Ägypten nicht gesehen hätte.» Die Wendesäule, an der sich Leben und Tod begegnen, wo die Sagen und Mythen auf die Gegenwart unseres Lebens treffen – sie ist das geheime Ziel des letzten Ro­mans Kuno Raebers, einer Reise in.die Bilder, rnit denen er seinen Eindrücken und Erfahrungen, seinem Wissen und seiner Sinnenlust ein letztes Mal Gestalt verlieh.

Bilder Bilder

Aus dem Nachlass herausgegeben und mit einer editorischen Notiz versehen von Jörg Trobitius

Zürich: Ammann 1994

auch in:
Werke in 7 Bänden (WA), Bd. 4