Synopse

(13)
Samstag, 13 Juni 1953    (    )

Die Bäume

Hängen die Kränze [nicht] hoch in den Wipfeln der schönen, 
der schattigen Bäume<,> so künden sie 
dieser Zweige Entspriessen aus den beiden auf der Stufe des Hauses 
– Vergangnes bedeutenden – Greisen: 
05 Geschenk der Geister, Verwandlung der Hütte 
ins marmorne Haus, dann den Wunsch 
nach gemeinsamem Ende: so wuchsen 
die Beine, die Arme 
in Äste, in Äste die Finger, und ihr 
10 Sinn und Geruch für die Lüfte und 
Lichter[,] wiegt und duftet in Blättern. // 127 
Und wie jeher nehmen sie die Gäste auf, 
unters Dach heute nur ihrer Blätter: 
wo die Kränze nun hängen hoch in den 
15 Kronen, der schönen, der schattigen Bäume.

In: Notizbuch 1952-54
Dienstag, 16 Juni 1953    (    )

Die Bäume (A)

Hangen die Kränze hoch in den Zweigen der beiden Bäume,
so künden sie die jähe Verwandlung der beiden 
auf der Stufe des Hauses – Vergangnes bedenkenden – Greise: 
die Gäste schufen die Hütte um ins marmorne Haus, 
05 und gewährten nach langem das gemeinsame Ende, 
als die Beine verwuchsen, die Arme zu Ästen, 
ihr Sinn und Geruch für die Düfte des Gartens, für die Steine,
wiegt nun und duftet in Blättern. 
Dort nehmen [sie] Gäste, beschattend, sie auf wie von jeher, 
10 wo die Kränze hoch in den Zweigen der Bäume 
künden die jähe Verwandlung der beiden 
auf der Stufe des Hauses – Vergangnes bedenkenden – Greise.

In: Manuskripte 1953
Dienstag, 16 Juni 1953    (    )

Die Bäume: Philemon und Baucis (B)

Hangen die Kränze herab aus den Kronen der Bäume,
künden sie jähe Verwandlung der beiden 
auf der Stufe des Hauses Vergangnes bedenkenden Greise: 
wie die Fremdlinge, dankbar für Schatten und Trank, 
05 schufen um in Marmor die Hütte, 
vollendeten spät das Geschenk sie, gewährten gemeinsames Ende, 
als die Beine verwachsen, die Arme zu Ästen, 
ihr Geruch für die Düfte des Gartens wiegt nun und duftet in Blättern, 
womit sie Schatten schenken den Gästen wie jeher, 
10 dort, wo die Kränze herab aus den Kronen der Bäume 
künden die späte Verwandlung der beiden 
auf der Stufe des Hauses – Vergangnes bedenkenden – Greise.

In: Manuskripte 1953
Donnerstag, 18 Juni 1953    (    )

Die Bäume (C)

Hangen die Kränze herab aus den Kronen der Bäume,
künden sie der beiden Greise Verwandlung, 
als sie vor der Stufe des Hauses Vergangnes bedachten: 
wie die Fremdlinge, dankbar für Schatten und Trank, 
05 schufen um in Marmor vor Jahren die Hütte, 
spät jetzt vollendeten sie das Geschenk und gewährten 
beiden das Ende zugleich, als die Arme zu Ästen, 
als die Beine verwuchsen, und der Geruch 
für die Düfte des Gartens wiegt nun in Blättern, 
10 Schatten den Gästen zu geben wie jemals für immer, 
dort wo die Kränze herab aus den Kronen der Bäume 
künden der beiden Greise späte Verwandlung, 
als sie vor dem Haus das Vergangne bedachten.

In: Manuskripte 1953
Donnerstag, 18 Juni 1953    (    )

Die Bäume: Philemon und Baucis (C')

Kränze der Pilger in den Kronen der Bäume
künden der beiden Greise späte Verwandlung, 
als sie vor der Stufe des Hauses Vergangnes bedachten: 
wie die Fremdlinge, dankbar für Schatten und Trank, 
05 schufen um in Marmor vor Jahren die Hütte, 
spät jetzt vollendeten sie das Geschenk und beiden 
liessen zugleich sie die Beine verwachsen in Wurzeln, 
beiden in Äste die Arme, und den Geruch 
für die Düfte des Gartens in atmende Blätter, 
10 Schatten zu geben den Pilgern wie jemals für immer, 
dort wo der beiden Greise späte Verwandlung, 
– als sie vor dem Haus das Vergangne bedachten – 
künden die Kränze herab aus den Kronen der Bäume.

In: Manuskripte 1953
Freitag, 19 Juni 1953    (    )

Die beiden Bäume: Philemon und Baucis (D)

Kränze der Pilger in den Kronen der Bäume
künden der beiden Greise späte Verwandlung, 
als sie vor dem Haus Vergangnes bedachten: 
wie die Fremdlinge, dankbar für Schatten und Lager, 
05 wandelten um in Marmor vor Jahren die Hütte; 
spät erst vollendeten sie das Geschenk und beiden 
liessen zugleich sie die Beine verwachsen in Wurzeln, 
beiden in Äste die Arme, und den Geruch 
für die Düfte des Gartens in atmende Blätter: 
10 Schatten zu geben den Pilgern wie jemals für immer, 
dort wo der beiden Greise späte Verwandlung 
– als sie vor dem Haus das Vergangne bedachten – 
künden die Kränze herab aus den Kronen der Bäume.

In: Manuskripte 1953
Samstag, 27 Juni 1953    (    )

Die beiden Bäume: Philemon und Baucis (E)

Kränze der Pilger in den Kronen der Bäume
künden der beiden Greise spät vollendeten Lohn 
als vor dem Haus sie das Vergangne bedachten: 
– wie die Fremdlinge, dankbar für Schatten und Lager, 
05 wandelten um in Marmor vor Jahren die Hütte, – 
liessen beiden zugleich sie die Beine verwachsen in Wurzeln, 
beiden in Äste die Arme, und den Geruch 
für die Düfte des Gartens in atmende Blätter: 
Schatten den Pilgern zu geben für immer wie jemals, 
10 dort wo der beiden Greise spät vollendeten Lohn 
künden die Kränze herab aus den Kronen der Bäume.

In: Manuskripte 1953
Montag, 29 Juni 1953    (    )

Die beiden Bäume: Philemon und Baucis (F)

Kränze der Pilger in den Kronen der Bäume
künden der beiden Greise spät vollendeten Lohn: 
als vor dem Haus sie das Vergangne bedachten, 
wie die Fremdlinge, dankbar für Schatten und Lager, 
05 wandelten um in Marmor vor Jahren die Hütte – 
liessen beiden zugleich sie die Füsse verwachsen in Wurzeln, 
beiden in Äste die Hände, und den Geruch 
für die Düfte des Gartens in atmende Blätter: 
Schatten den Pilgern zu geben für immer wie bisher, 
10 dort wo der beiden Greise spät vollendeten Lohn 
künden die Kränze herab aus den Kronen der Bäume.

In: Manuskripte 1953
Dienstag, 04 August 1953    (    )

Die beiden Bäume: Philemon und Baucis (G)

Kränze der Pilger in den Kronen der Bäume 
preisen der Fremdlinge abends vollendete Gabe: 
als in der Kühle die Greise den Mittag bedachten – 
wie die Fremdlinge auf dem Wege sich wendend 
05 rückwärts, wandelten um in Marmor die Hütte, – 
griffen beider Füsse knorrig die Erde, 
griffen die Hände verholzt und belaubt in den Himmel, 
Schatten zu geben den Pilgern für immer wie bisher, 
dort, wo der Fremdlinge abends vollendete Gabe 
10 preisen die Kränze herab aus den Kronen der Bäume.

In: Manuskripte 1953
Mittwoch, 05 August 1953    (    )

Die beiden Bäume: Philemon und Baucis (H)

Kränze der Pilger in den Kronen der Bäume
preisen des Fremdlings abends vollendete Gabe: 
als in der Kühle die Greise den Mittag bedachten – 
wie der Fremdling, auf der Strasse sich wendend 
05 nochmals rückwärts, wandelt in Marmor die Hütte – 
griffen beider Füsse knorrig die Erde, 
griffen die Hände verholzt und belaubt in den Himmel, 
Schatten zu geben den Pilgern für immer wie bisher, 
dort, wo des Fremdlings abends vollendete Gabe 
10 preisen die Kränze herab aus den Kronen der Bäume.

In: Manuskripte 1953
26.10.1953 * (nicht datiert)    (    )

Die beiden Bäume

Kränze der Pilger in den Kronen der Bäume
preisen des Fremdlings abends vollendete Gabe:
Als in der Kühle die Greise den Mittag bedachten –
wie der Fremdling, von der Strasse sich wendend
05 nochmals zurück, wandelt zum Tempel die Hütte –
griffen beider Füsse knorrig die Krume,
griffen die Hände verholzt und belaubt in den Himmel,
Schatten zu geben den Pilgern für immer wie bisher,
dort, wo des Fremdlings abends vollendete Gabe
10 preisen die Kränze herab aus den Kronen der Bäume.

In: Typoskripte Thomas Raeber
26.10.1953 * (nicht datiert)    (    )

Die beiden Bäume

Kränze der Pilger in den Kronen der Bäume
preisen des Fremdlings abends vollendete Gabe:
Als in der Kühle die Greise den Mittag bedachten –
wie der Fremdling, von der Strasse sich wendend
05 nochmals zurück, wandelt zum Tempel die Hütte –
griffen beider Füsse knorrig die Krume,
griffen die Hände verholzt und belaubt in den Himmel,
Schatten zu geben den Pilgern für immer wie bisher,
dort, wo des Fremdlings abends vollendete Gabe
10 preisen die Kränze herab aus den Kronen der Bäume.

In: Typoskripte Kutter
Datiert: 1953    (    )

Die beiden Bäume

Kränze der Pilger in den Kronen der Bäume
preisen des Fremdlings abends vollendete Gabe:
Als in der Kühle die Greise den Mittag bedachten –
wie der Fremdling, von der Strasse sich wendend
05 nochmals zurück, wandelt zum Tempel die Hütte –
griffen beider Füsse knorrig die Krume,
griffen die Hände verholzt und belaubt in den Himmel,
Schatten zu geben den Pilgern für immer wie bisher,
dort, wo des Fremdlings abends vollendete Gabe
10 preisen die Kränze herab aus den Kronen der Bäume.

In: Typoskripte 1953
Typoskripte Kutter (alph.)
(Total: 122 )
Typoskripte Kutter (Datum)
(Total: 122 )
Suchen: Typoskripte Kutter