Synopse

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Montag, 04 Februar 1946    (    )

Der Morgen

Düstere Gitter,
Schatten werfen sie früh
auf lichte Fliesen des Zimmers.
Doch hell ragt draussen der Turm,
05 und Berge aus klarem Gestein
sind vom Abend geblieben,
auch silberstämmige Bäume
mit lautlosen Kronen.

Weiss schon schlägt
10 ein Vogel am Brunnen das Rad
im tauigen Garten.
Und dort hängt von der Brüstung
blau und golden der Teppich.

Flamme zittert im wiegenden Käfig,
15 kühler des Morgens,
da vor den letzten Sternen
flieht der Jüngling hinweg
vom Lager des Weibes:
Bitter ward die Umarmung.
20 Aber die Strasse
zu rötlichen Horizonten
duftet unendlich.

In: Typoskripte 1943-46
Montag, 04 Februar 1946    (    )

Der Morgen

Düstere Gitter,
Schatten werfen sie früh
auf lichte Fliesen des Zimmers.
Doch hell ragt draussen der Turm,
05 und Berge aus klarem Gestein
sind vom Abend geblieben,
auch silberstämmige Bäume
mit lautlosen Kronen.

Weiss schon schlägt
10 ein Vogel am Brunnen das Rad
im tauigen Garten.
Und dort hängt von der Brüstung
blau und golden der Teppich.

Flamme zittert im wiegenden Käfig,
15 kühler des Morgens,
da vor den letzten Sternen
flieht der Jüngling hinweg
vom Lager des Weibes:
Bitter ward die Umarmung.
20 Aber die Strasse
zu rötlichen Horizonten
duftet unendlich.

In: Typoskripte 1945-50
Typoskripte 1943-46 (alph.)
(Total: 22 )
Typoskripte 1943-46 (Datum)
(Total: 22 )
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