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Freitag, 19 November 1943

Der Morgen.

Westwärts zieht die Nacht der dunkeln Schleppe Gepränge;
zaudernd hebt sich und scheu über den Wäldern der Tag,
spähend, ob wirklich die finstre das Haupt für immer gewendet.
Aus dem kristallenen Meer trägt er behutsam herauf
05 blaues glimmendes Licht und fürchtet ein vorschnell Erlöschen,
wenn sich erhöbe jäh nochmals zürnend die Nacht.
Doch es schwingen empor die Lieder erwachender Vögel,
bald als Boten des Lands fliegen sie selber nach Ost.
Ostwärts reiten dem Tag entgegen die silbergezäumten
10 Flüsse, auch unser Herz öffnet sich staunend dem Glück.
Er aber sieht es mit Lust. Ersteigend kühner den Himmel,
steckt er im blauenden Kreis Fackel für Fackel in Brand.

  • Besonderes:

    Durchschlag

  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: Vollständiges Datum
  • Fassung: Erste Fassung, Letzte Fassung
  • Schreibzeug: Schreibmaschine
  • Signatur: A-5-b/01_002
  • Seite / Blatt: 01
  • Werke / Chronos: Bd.7, 14

Inhalt: 22 Typoskripte zu 21 Gedichten (17 Endfassungen)
Datierung: 16.7.1943 – 24.5.1946
Textträger: Einzelblätter (A4-Format)
Umfang: 43 Bll
Publikation: Verstreutes (1)
Signatur: A-5-b/01 (Schachtel 30)
Herkunft: gräulich-grüne Mappe: (Gedichte 1944/45)

Wiedergabe: Edierte Texte