Entstanden: 24. Mai 1988

Wo wäre wie eine
grosse Offenbarung zwischen
den Welten hinter der Hecke
aus Dornen, hinter den stachligen
05 Büschen und hinter der
Grassteppe dahinter, den nach langer
Dürre holzig und farblos
gewordenen Kräutern, wo
wäre, wo läge das alte
10 zerfallende Haus wie eine
Höhle, wie eine Hütte
für Abfall und Unrat
und Gerümpel, das niemandem
mehr nützt, das niemand
15 mehr will, wo wäre, // 204
wo läge wie eine grosse
Offenbarung zwischen den
Welten und hinter
allen Gestalten und Bildern
20 und allen Metaphern in der
Wüste, mitten in der Wüste
die Hütte, das graue,
wie eine Höhle geduckte
Haus mit dem verstaubten
25 angelaufenen schwarzen
silbernen Teller, der Platte
mit dem Kopf darauf, dem ab-
geschnittenen Haupt mit den
aufgesperrten, mit den weit
30 offenen glasigen Augen
in einer Ecke unter Gerümpel, unter
alten, rostigen Gartengeräten
versteckt und halbwegs begraben, wo // 205
läge, wo wäre?

Infos
  • Details: V. 32 Emendation: altem → alten
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung, Letzte Fassung
  • Zyklus: ja
  • Schreibzeug: Tinte
  • Signatur: A-5-h/02
  • Seite / Blatt: 203 (101), 204, 205 (oben) (102)
  • Werke / Chronos: Dieses enorme Gedicht, 258