Entstanden: 19. Mai 1988

Eingefügt und geglättet die
Spolien, die Reste der alten
Leidenschaften in diese
Mauer. Wo noch
05 ist der Sturm, der // 195
Geisthauch, der Rausch, der die Brocken
fortriss und mit sich
spülte und mitten im Strom zu
Hindernissen auftürmte, zu von den
10 Fluten und Wassern
unüberwindlichen
Halden und Wällen,
schwer, nur auf grossen
Umwegen, in die Schluchtwand
15 gefressenen Gängen
zu umgehen, kaum, nur auf ins
Geröll gefressenen Rinnen
und Löchern zu durchdringen?
Aber das Ende
20 kommt dem Anfang
als Stauung entgegen.
Hinter den Halden
wächst, hinter den Wällen // 196
die Masse des Wassers, der
25 Spiegel steigt, und davor
und dahinter wird die Begierde
nach Vereinigung immer
grösser. Über dem Kamm
findet es sich zusammen.
30 O, diese Ödnis
ohne Wandel am Anfang,
tot und ohne Bewegung
und Wandel am Ende.

Infos
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung, Letzte Fassung
  • Zyklus: ja
  • Schreibzeug: Tinte
  • Signatur: A-5-h/02
  • Seite / Blatt: 194 (unten), 195 (97), 196
  • Werke / Chronos: Dieses enorme Gedicht, 256