Ond ds’ Pfengschte träged sie all das Züg os de
Hofchele use, die selbrige Chöpf ond die
goldige Chöpf ond die gläsige
Chäschte met de Chnoche voll Edelschtei
05 träged si use ond om d’ Hofchele ome ond es
Wäsmäli ufe. Ond met de silbrige Chöpf ond de
goldige Chöpf ond de gläsige Chäschte
träged si riesig grossi // 005
Ampele us Pergament, fascht we a de Basler
10 Fasnacht. Nor send of dene Ampele ned we z’ Basel
loschtige Gschechte abbeldet. Nei, of dene
Pfengschtampele gsed mer Gschecht
vom heilige Moretz, wener met de
ganze thebäische Legion köpft werd oder
abegheit vomene Felse. Das weissi
15 nömme genau. Of jede Fall esches // 006
eini vo dene grusige Gschechte,
we sie hufewis of dene alte
Altarbeldere em Konschthus
abbeldet send. Ond de gets au no Ampele met de
Gschecht vom heilige Leodegar, wene
böse König em lod lo
20 d’Auge usstäche.
Die Ampele träget sie ond die
silbrige ond die goldige Chöpf träget sie // 007
ond die Glaschäschte mit dene Chnoche dren trägedsi
alles metenand us de Hofchele use ond om
d’Hofchele ome ond of dere gschlänglete
25 Stross es Wesmäli ufe. Und au vo witem gsed das
wonderwie schön us, bsonders au, wel alli
Lüt be dere Prozässion Cherze // 008
hend i de Händ. Ond die Chärze
zäme met de Ampele ond met de
30 goldige Chöpf ond met de
selbrige Chöpf ond met de
gläsige Chäschte, das isch scho
schön amene Obig, wes donkel esch ond sogar
au no wenns rägnet. Aber am Ändi chond mer
35 weder vom Wäsmäli zrogg ond
dor d’ Hofschtäge uf ond god
dor d’ Halle dore weder // 009
ond dor d’Hofstäge uf e d Hofchele ine:
verbi am Grab vo de Grosstante Marie, wo Präsidäntin
40 vo de Jumpferebruederschaft gsi esch.
Si hed eigentlich emene andere Grab denäbe
welle legge, aber e anderi Jumpfere
eschere zvor cho. E dem
andere Grab het sie e erem Teschtamänt gmeint,
hät sie chönne öbere luege zom Pilatis. Ned nor, // 010
45 we jetz, ofene Mur. Jo no so de ome Pilatis
wärs jo net schad, das esch jo nor
e grusige Steihufe. Aber si häts
Seenachtsfäscht chönne gseh
met dene vele, vele rote ond blaue
50 ond grüene Ragete, ond metem
Schlossbouqet zgueterletscht no.
Om das esches schad. Das hätsi // 011
chönne gseh osem andere Grab.
Ond wemmer verbi cho send met de
Pfengschtprozässion hämmer a das alles
55 dänkt ond händ es Vatterunser ond es
Gegrüsst seist du Maria
bätet för d’ Grosstante Marie. Nor wenn sie emene sone
gläsige Chnochechaschte ene gsi wär, de hätt mer
das chönne lo si, de hätt mer secher
gwösst: D’Grosstante Marie esch em Hemel.
Lozärn* / 3
- Details
- Konvolut: Notizbuch 1979-82
- Letzter Druck: Abgewandt Zugewandt 1985
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Erste Fassung
- Mundart: ja
- Zyklus: ja
- Schreibzeug: Tinte
- Signatur: A-5-h/01
- Seite / Blatt: 004, 005, 006, 007, 008, 009, 010, 011
- Werke / Chronos: Dieses enorme Gedicht, 273-274

23
Ond ds’ Pfengschte träged sie
all das Züg os de
Hofchele use, die selbrige Chöpf
ond die
goldige Chöpf ond die gläsige
Chäschte miet de Chnoche voll Edel-
schtei
05 träged si use ond om d' Hofchele
ome ond es
Wäsmäli ufe. Ond met de
silbrige Chöpf ond de
goldige Chöpf ond de gläsige Chäschte
träged siei riesig grossei Lampe //

Ampele us Pergament, fascht wie ade
a de Basler Fasnach a de Basler
10 Fasnacht. Nor send of dene LAm-
pele ned we z’ Basel
loschtige Gschechte abbieldet. Of dene Nei,
of dene
Pfiengschtampele send gsetd mer Gschecht
vom heilige Moretz, wener
met de
ganze thebäische Legion köpft werd
oder abegheit
abegheit vomene Felse. Das weissi
15 nömme genau. Of jede Fall esches //

eini vo dene grusige Gschechte,
we sie hufewis of dene
alte
Altarbieldere em Konschthus
abbeldet siend. UOnd de gehts au-
au no Ampele met de
Gschecht vom heilige Leodegar, wene
böse König iem lod lo
20 d’Auge usstäche.
Die Ampele träget sie ond
die
silbrige ond die ond die goldige
goldige Chöpf träget sie //

ond die Glaschäschte mit dene
Chnoche dren
Chnoche dren trägedsi
om d’
alles metenand us de Hofchele use
ond om
d ’Hofchele ome ond die gwondni
Stross
of dere gwond gschlänleglete
25 Stross es Wesmäli ufe. Und au vo witem
gsed das schön us wonderwie-
wonderwie schön us, bsonders au, wiel
alli
alli Lüt bie dere Prozässion
Lüt be dere Prozässion Cherze trägi //

hend i de Händ. Ond die Chärze
zäme met de Ampele ond met de
30 goldige Chöpf ond met de
selbrige Chöpf ond met de
gläsige Chäschte, das isch scho
schön amene Obig, wes donkel
esch x ond sogar
au wno wenns rägnet.
Aber am Ändi chond mer
35 weder vom Wäsmäli zrogg ond
duor d’ Hofstchtäge uf ond
gotd
duor d’ Halle dore weder //

om¿ond dor d’ Hofstäge uf e d Hof-
chele ine:
verbi am Grab vo de Grosstante Marie,
wo Präsidäntin
40 vo de Jumpferebruederschaft gsi esch.
Si hed eigentlich emene andere Grab
denäbe
welle legge, aber e anderi Jumpfere
eschere zvor cho. E dem
andere Grab het sie gmeint e erem
Teschtamänt gmeint,
hät siei chönne öbere luge¿ luege zom
Pitallatis. Ned nor //

45 , we jetz, ofene Mur. Jo no so de
ome Pilatis
wärs jo al¿net schad, das iesch
jo nor
e grusige Steihufe. Aber si häts
Seenachtsfäscht chönne gseh
met dene vele, vele rote
ond blaue
50 ond grüene Ragete, ond metem
Schlossbouqet xzgueterletscht
no.
Om das esches schad. Das hätsi //

chönne gseh osem andere Grab.
Ond wemmer verbi cho sen met de
Ond wemmer verbi cho send a d
Pfengschtprozässion hämmer a das alles
55 dänkt ond händ es Vatterunser ond es
Gegrüsst seist du Maria
bätet för d' Grosstante Marie. Nor wenn sie
bätet för d’ Grosstante Marie. Wenn sie
emene sone
gläsige Chnochechaschte ene gsiesi¿ wär,
de hätt mer
das chönne lo si, de hätt mer secher
gwüösst: GD’Grosstante Marie esch em
Hemel.
21.8.79
Inhalt: 49 Entwürfe zu 47 Mundartgedichten (1 Endfassung)
Datierung: 21.8.1979 – 13.10.1982
Textträger: Blaues Notizbuch, grau-schwarze Tinte
Umfang: 102 beschriebene Seiten (+ U2/U3), hinterer Teil leer
Publikation: Abgewandt Zugewandt: Alemannische Gedichte (35 Gedichte)
Signatur: A-5-h/01 (Schachtel 29)
Spätere Stufen: Manuskripte 1979-83, Typoskripte 1983
Kommentar: Enthält alle Mundartgedichte von Abgewandt Zugewandt außer Lozärn 1
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften