Dienstag, 09 November 1965

Die Scheibe

Strassenbahnwagen und Autos und
Kaffeehausstühle, alles Kadaver
kleben an der dunstigen Scheibe,
stecken, gestrandet, im Eis, das
05 immer dicker, alles einschliesst. Wenn jetzt die
Lötlampe Föhn kommt und die Wand schmilzt, dann fallen
Strassenbahnwagen und Autos und
Kaffeehausstühle hinaus und
treiben frei durch den Himmel Ich sehe
10 genau auch die kleinsten gelben // 010 
Blätter am Baum über der Strasse,
ich laufe zwischen all dem Treibgut
durch das himmlische Meer, und wenn ich
mit dem Fuss an die mächtige
15 Walwolke stosse, so sinkt sie, so weicht sie
langsam und schwankend ins Blaue.

  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: Vollständiges Datum
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-4-a/06
  • Seite / Blatt: 009, 010

Inhalt: Aufsätze, Essays, Tagebuchnotate, 7 Gedichte (3 Endfassungen)
Datierung: 26.10.1965 – 10.9.1980
Textträger: Braunes Notizbuch, Bleistift und schwarze Tinte
Publikation: unpubliziert
Signatur: A-4-a/06 (Schachtel 18)

Spätere Stufen: Manuskripte 1964-65, Typoskripte 1965
KommentarBeschreibung
Wiedergabe: Edierte Texte der Gedichte

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