Nah liegst du im Dunkel, wo
deine Träume süsslich faulen
und dein Blut, das lang floss
mit den Schiffen, den schwarzsegligen,
05 den vielen, deiner Trauer, und den
wenigen hellen der Freuden,
durch die Städte, deren du keine
zu betreten vermochtest:
nah liegst du im Dunkel, wo schon
10 der Wurm an deine Kammer
pocht dem Ufer des
tiefen Sees, vor dessen
Schlamm und blumenlos
blinder Fläche du dich immer gefürchtet.
15 Gefürchtet, als du den
Bruder am Ausgang überraschtest // 098
und aufschrakst, weil er
dich ansah, ertappt auf einsam unheimlichem Weg.
Du sahst ihn verschwinden im Schilf
20 und zum ersten Mal, als ers mit Armen zerteilte,
das Wasser des Sees,
dem du jetzt nah liegst,
wo es schon leis pocht an deine Zelle.
Da steht still der Blutstrom, und vor
25 Anker liegen deine vielen schwarzsegligen
Schiffe und deine wenigen hellsegligen,
die es lang trieb durch die Städte,
deren du keine zu betreten vermochtest, wie sehr
du auch batest, dass man dir
30 hinunterlasse den Steg zur Landung. // 099
Sitzen auf dem roten Sofa im Turm
mit dem Ritter, der die
Windfahne hält;
mit den Schwestern sitzen
35 und von den Freundinnen plaudern.
Du sitzest unter den Schwestern im Zimmer
und schaust durch das Fenster
hinein auf den Blutstrom mit den
vielen schwarzsegligen Schiffen
40 und den wenigen weisssegligen .....
Du sassest unter den Schwestern im vom
Tüll gedämpften Plüschdunkel
und schautest hinein auf den Blutstrom
der mit den vielen schwarzsegligen Schiffen
05 und den wenigen weisssegligen trieb
an den Ufern entlang, deren du keins
zu betreten vermochtest.
Wenn dir winkte ein düsterer
Mann und du neugierig hinaus tratst
10 auf den Steg und er dich nahm an der Hand
da schriest du, immer ein Kind, „Nein“
und rissest zurück dich aufs Schiff
und rissest mit dir die Kinder,
die fahren mit Abstand dir nach
15 und hören nur noch verhallen die
Orgeln, die Hymnen, die man bei deiner
Vorbeifahrt gespielt und gesungen
an geöffneten Toren.
Fahren dir nach,
20 und du liegst im Dunkel, wo man
schon an deine Kammer
pocht, nahe dem Ufer des tiefen
Sees, vor dessen
Schlamm und blumenlosem // 01v
25 Ufer du dich als kleines Mädchen gefürchtet
und dich verstecktest hinter
den Tüll und den grossen
Flitterbaum an Weihnachten.
Gefürchtet wieder, als du
30 den Bruder, wie er hineinging ins seichte
trübe Wasser, überraschtest, und er dich
ansah, ertappt auf verbotenem Weg.
Dein schwarzsegliges Schiff,
das uns geleitet, fuhr nun
35 ein in das Haff, uns treibt
der Strom vorbei, und ist’s so, ists richtig,
dass man da hinter der Nehrung
dir nun aufzieht ein neues
Segel, ein weisses?
Du sassest mit den Schwestern in der
von Tüll ein wenig erhellten Plüschgrotte
und schautest hinaus auf den See
und sahst dich selbst auf dem
05 Dampfer mit dem schwarzen Schornstein zwischen den Ufern
pendeln: nirgends hast dus betreten.
Auch als dir winkte der dunkle
Mann und du neugierig hinaus auf den Steg tratst
und er dich nahm an der Hand, da
10 schriest du „Nein“ und rissest
die Kinder aufs Schiff zurück:
Jetzt sitzen sie auf dem Hinterdeck
und sehn den weissen Spitz, der wie immer
das Männchen machte, jetzt ermüdet
15 der dörflichen Prozession nach in die Kirche laufen, deren
Tür sich grad schliesst und wo
die Orgel verstummt.
Und du ruhst in der Kabine
und hörst uns nicht pochen und fürchtest dich vor dem // 02
20 Schlamm und dem steinigen
Ufer des Sees: seit du den Bruder,
wie er hineinging ins seichte Wasser und
den Sand aufrührte überraschtest und er dich ansah und wegsah,
So fährst du allein auf dem Dampfer,
25 tiefer ins Gebirge, und ists so, ists richtig, wenn
wir im Wenden sehn in der Lücke,
wo sich die beiden Felshänge beinah berühren,
dass sich übers Verdeck
spannt ein weisses
30 Zelt über die Sommergesellschaft?
Du sassest mit den Schwestern in der
von Tüll ein wenig erhellten Plüschgrotte
und schautest auf den See hinaus
und sahst dich selbst auf dem
05 Dampfer zwischen den Ufern pendeln:
nirgends hast dus betreten.
Auch nicht als dir einer eindringlich winkte
und du neugierig auf den Steg tratst
und er dich an der Hand fassen wollte: Du
10 schriest „Nein“ und rissest
die Kinder aufs Schiff zurück.
Jetzt sitzen sie auf dem Hinterverdeck, und der
weisse Spitz, der wie immer vor dir das Männchen machte,
lässt sich als man die Brücke wegzieht
ermüdet auf die Vorderbeine
15 fallen und läuft der dörflichen Prozession in die Kirche nach,
wo die Orgel grade verstummt.
Doch du ruhst schon in der Kabine
und hörst das Klopfen nicht
und schläftst lieber, weil du
20 vor dem Schlamm dich fürchtest und
vor den Steinen des Ufers: seit du den Bruder
überraschtest, wie er hineinging ins seichte
Wasser und den Sand aufrührte
und dich ansah und dann wegsah, wie ertappt. // 03v
25 Allein fährst du jetzt mit dem Dampfer
tiefer ins Gebirge, und wir sehn im Wenden
in der Lücke, wo sich die beiden Felshänge
beinah berühren, dass dir die Kellner
übers Verdeck ein weisses
30 Linnen spannen, da du
allein bliebst von der Sommergesellschaft.
Sie sass mit den Schwestern in der
von Tüll ein wenig erhellten Plüschgrotte
und schaute auf den See hinein
und sah sich selbst auf dem
05 Dampfer zwischen den Ufern kreuzen:
nirgends hat sies betreten.
Auch nicht als ihr einer eindringlich winkte
und sie neugierig auf den Steg trat
und der andre sie an der Hand fasste: „Nein“
10 schrie sie und riss
die Kinder zurück aufs Schiff.
Da setzten sie sich aufs Hinterverdeck,
und sahn zu, wie der weisse Spitz, der vor ihr,
(wie immer,<)> das Männchen machte,
15 sich ermüdet auf die Vorderbeine,
als man die Brücke wegzog, fallen
liess und der dörflichen Prozession in die Kirche nachlief,
wo die Orgel eben verstummte.
Nun ruht sie schon in der Kabine
20 und hört das Klopfen nicht
und schläft lieber, weil sie
vor dem Schlamm und vor den
Steinen am Ufer sich fürchtet:
seit sie den Bruder überraschte, // 04v
25 wie er hineinging ins seichte Wasser
und den Sand aufrührte
und sie ansah und dann, wie ertappt, wegsah.
Allein fährt sie jetzt mit dem Schiff
tiefer ins Gebirg, und die Kinder
30 sehn beim Zurückschaun im Wenden
in der Lücke, wo sich die beiden Felshänge
beinah berühren, dass die Kellner
ein weisses Linnen zur Teezeit
spannen übers Verdeck für die Dame, wo sie
35 allein von der Sommergesellschaft noch da ist.
Sie sitzt mit den Schwestern in der
mit Plüsch ausgeschlagenen Grotte und schiebt
den Tüll vom Fenster zurück und schaut
auf den See hinein und sieht
05 sich selbst auf dem Dampfer zwischen
den Ufern kreuzen: den
von ihr niemals betretnen.
Auch nicht, als einer ihr winkt
und sie neugierig auf den Steg tritt
10 und er sie an der Hand fasst: „Nein“
schreit sie und reisst
die Kinder zurück aufs Schiff.
Die setzen sich aufs Hinterverdeck,
während der weisse
15 Spitz, der vor ihr, wie immer<,>
das Männchen machte,
sich ermüdet auf die Vorderbeine,
da man die Brücke wegzog, fallen
lässt und dann der dörflichen
20 Prozession nachläuft // 05v
in die Kirche, wo eben
die Orgel das „Tantum ergo“ anstimmt.
Vorn in der Kabine
ruht sie sich aus und hört
25 das Klopfen nicht und schläft, auch
weil sie vor dem Schlamm und vor den
Steinen am Ufer sich fürchtet:
seit sie den Bruder
beim Hineingehn ins seichte
30 Wasser überraschte, als er den Sand
aufrührte und sie
ansah und dann wegsah, wie ertappt.
Allein fährt sie jetzt
tiefer ins Gebirge, und die
35 Kinder sehn beim Zurückschaun
in die Lücke, wo sich die beiden
Felsenhänge beinah berühren,
dass die Kellner ein helles
Sonnendach übers Verdeck // 06
40 spannen für die Dame, die
von der Sommergesellschaft allein noch da ist,
für den Fall, dass sie
zur Teezeit herauskommt.
Sie sitzt neben den Schwestern im roten
Fauteuil und schiebt den Tüll
vom Fenster zurück und
sieht sich selbst auf dem See zwischen den Ufern
05 kreuzen, die sie niemals betritt.
Auch nicht, als einer ihr winkt
und sie neugierig auf den Steg tritt
und er sie an der Hand fasst: „Nein“
schreit sie und reisst die Kinder
10 auf den Dampfer zurück.
Die setzen sich aufs Hinterdeck,
während der weisse
Spitz, der vor ihr, wie immer,
das Männchen machte,
15 sich ermüdet<,> da man die Brücke zurückzog,
fallen lässt und dann der
Dorfprozession nachläuft
in die Kirche, und der Orgel
in das „Tantum Ergo“ hineinbellt.
20 In der Kabine vorn ruht sie sich aus
und hört das Klopfen nicht und schläft // 08
auch weil sie den Schlamm und
das Geröll am Ufer nicht mag
seit sie den Bruder beim Hineingehn ins seichte
25 Wasser überraschte, als er den Sand
aufrührte und sie ansah und dann,
wie ertappt, schnell wieder wegsah.
Lieber fährt sie jetzt allein
tiefer ins Gebirge, und die Kinder
30 sehn beim Zurückschaun in die Lücke,
wo sich die Felsenhänge beinah berühren,
wie die Kellner ein helles Sonnendach
übers Verdeck spannen für die Dame,
die von der Sommergesellschaft einzig noch da ist,
35 für den Fall, dass sie zur Teezeit herauskommt.
Neben den Schwestern sitzt das Mädchen
auf dem Sofa und schiebt die Gardine
vom Fenster zurück und sieht das Schiff auf dem See,
das immer grösser wird und jetzt anlegt,
05 einer winkt der Frau, die heraus
auf den Steg tritt und fasst sie an der Hand:
„Nein“ sagt sie mit schmalen Lippen und reisst den
Knaben auf den Dampfer zurück; aber
der entläuft ihr verschüchtert ans Ufer,
10 während sie selber in die Kabine
flüchtet und nicht
hinschaut auf den Spitz, der vor ihr das Männchen
macht und sich enttäuscht, // 10
weil man die Brücke zurückzieht,
15 bevor sie ihm etwas hinwarf,
fallen lässt und der Dorfprozession in die Kirche
nachläuft und der Orgel ins „Tantum ergo“ hineinbellt.
Lieber fährt sie allein
tiefer ins Gebirg, und des Mädchens
20 Auge folgt dem des Knaben
ans Ufer zur Lücke,
wo sich die Felsen beinah
berühren, und wo die Kellner ein helles
Sonnendach übers Verdeck
25 spannen für die Dame, die von der
Sommergesellschaft einzig
noch da ist, für den Fall, dass
sie zur Teezeit herauskommt.
Das Mädchen sitzt neben den Schwestern
auf dem Sofa und schiebt die Gardinen
vom Fenster zurück und sieht
das Schiff auf dem See, das immer
05 wächst bis es an der Lände anlegt,
wo einer der Frau, die heraus
auf den Steg tritt, winkt
und sie hart an der Hand fasst:
„Nein“ schreit sie tonlos, lippenlosen
10 zusammengepressten Munds und risse den
Knaben mit sich aufs Schiff zurück
wenn er ihr nicht entrönne ans Land.
So flüchtet sie allein in die
Kabine und schaut
15 nicht hin auf den Spitz, der vor ihr
das Männchen macht und sich,
enttäuscht, weil man die Brücke // 12
zurückzieht, bevor sie
ihm etwas hinwirft, fallen
20 lässt und der Dorfprozession in die Kirche
nachläuft und der Orgel
ins „Tantum ergo“ hineinbellt.
Lieber fährt sie allein
tiefer ins Gebirg; und das Auge
25 des Mädchens im Fenster folgt mit
dem Auge des Knaben am Ufer
dem Dampfer zur Lücke, wo sich
die Felsen beinah berühren
und wo die Kellner ein helles
30 Sonnendach übers Verdeck
spannen für die Dame, die von der
Sommergesellschaft einzig
noch da ist, für den Fall, dass
sie zur Teezeit herauskommt.
Das Mädchen sitzt neben den Schwestern
auf dem Sofa und schiebt die Gardinen
vom Fenster zurück und sieht
das Schiff auf dem See, das immer
05 wächst, bis es an der Lände
anlegt, wo einer der Frau,
die heraus auf den Steg tritt,
winkt und sie hart an der Hand fasst:
„Nein“ schreit sie tonlos, lippenlosen
10 Mundes und risse den Knaben
mit sich aufs Schiff zurück, wenn er
ihr nicht ans Ufer entwischte.
So flüchtet sie allein in die
Kabine und schaut
15 nicht hin auf den Spitz, der vor ihr
das Männchen macht und sich,
weil man die Brücke zurückzieht, ohne
dass sie ihm ihr Lächeln zuwarf, verärgert
fallen lässt und der Dorfprozession
20 in die Kirche nachläuft und der Orgel
ins „Tantum ergo“ hineinbellt. // 14
Lieber fährt sie allein
tiefer ins Gebirg; und das Auge
des Mädchens im Fenster folgt mit
25 dem Auge des Knaben, der im Hin
und Her der Passanten immer noch
still steht, dem Dampfer
zur Lücke, wo sich die Felsen
beinah berühren und wo
30 die Kellner ein helles
Sonnendach übers Verdeck
spannen für die Dame,
die von der Sommergesellschaft
einzig noch da ist: Für den
35 Fall, dass sie zur Teezeit herauskommt.
Das Mädchen sitzt neben den Schwestern auf dem Sofa
und schiebt die Gardinen vom Fenster zurück
und sieht das Schiff auf dem See, das immer wächst,
bis es an der Lände anlegt, und sieht die Frau,
05 sich selbst, die heraus auf den Steg tritt, wo einer
ihr winkt und sie hart an der Hand fasst:
„Nein“ schreit sie lippenlos, tonlos
und risse den Knaben mit sich aufs Schiff zurück,
wenn er ihr nicht ans Ufer entwischte.
10 So flüchtet sie allein in die Kabine
und schaut nicht hin auf den Spitz,
der vor ihr das Männchen macht und sich,
weil man die Brücke zurückzieht,
ohne dass sie ihm ihr Lächeln zuwarf,
15 verärgert fallen lässt und der Prozession in die Kirche nachläuft
und der Orgel ins „Tantum ergo“ hineinbellt. // 16
Lieber fährt sie allein tiefer ins Gebirg;
und das Auge im Fenster folgt mit dem Knabenauge,
das aus dem Hin und Her des Kais
20 immer noch still blickt,
dem Dampfer zur Enge, wo sich die Felsen beinah berühren
und wo die Kellner ein helles Sonnendach übers Deck spannen
für die Dame, die von der Sommergesellschaft einzig noch da ist:
Für den Fall, dass sie zur Teezeit herauskommt.
Das Mädchen sitzt neben den Schwestern auf dem Sofa und schiebt
die Gardinen vom Fenster zurück
und sieht das Schiff auf dem See, das immer wächst, bis es (an der
Lände) anlegt,
und sieht die Frau, sich selbst, die auf den Steg heraustritt,
wo einer ihr winkt und sie hart an der Hand fasst:
05 „Nein“ schreit sie lippenlos, tonlos und risse den Knaben mit sich aufs
Schiff zurück,
wenn er ihr nicht ans Ufer entwischte.
So flüchtet sie allein in die Kabine und schaut nicht hin auf den Spitz,
der vor ihr das Männchen macht und sich, weil man die Brücke
zurückzieht, ohne dass sie ihm ihr Lächeln zuwarf,
verärgert fallen lässt und der Prozession in die Kirche nachläuft und
der Orgel ins „Tantum ergo“ hineinbellt.
10 Lieber fährt sie allein tiefer ins Gebirg;
und das Auge im Fenster folgt zugleich mit dem Auge des Knaben
dem Dampfer vom Gewimmel des Kais zur Enge, wo sich die Felsen
beinah berühren
und wo die Kellner ein Sonnendach übers Deck spannen für die Dame,
die von der Sommergesellschaft einzig noch da ist:
15 Für den Fall, dass sie zur Teezeit herauskommt.
Das Mädchen sitzt neben den Schwestern auf dem Sofa und schiebt
die Gardinen vom Fenster zurück
und sieht das Schiff auf dem See, das immer wächst, bis es anlegt,
und sieht sich selbst, die Frau, die auf den Steg tritt,
wo einer ihr winkt und sie hart an der Hand fasst:
05 "Nein" schreit sie lippenlos, tonlos und risse den Knaben mit
sich zurück,
wenn er ihr nicht ans Ufer entwischte.
So flüchtet sie allein in die Kabine und schaut nicht hin auf
den Spitz,
der vor ihr das Männchen macht und sich, weil man die Brücke
wegzieht, ohne dass sie ihm ihr Lächeln zuwarf,
verärgert fallen lässt und der Prozession in die Kirche nach-
läuft und der Orgel ins Tantum Ergo hineinbellt.
10 Lieber fährt sie allein tiefer ins Gebirg;
und das Auge im Fenster folgt dem Dampfer zugleich mit dem Auge
des Knaben
vom Getümmel des Kais zur Enge, wo sich die Felsen fast berühren
und wo die Kellner ein Sonnendach übers Deck spannen, für die Dame,
die einzig von der Sommergesellschaft noch da ist:
15 Für den Fall, dass sie zur Teezeit herauskommt.
Das Mädchen sitzt neben den Schwestern auf dem Sofa und schiebt die
Gardinen vom Fenster zurück
und sieht das Schiff auf dem See, das immer wächst, bis es anlegt,
und sieht sich selbst, die Frau, die auf den Steg tritt,
wo einer ihr winkt und sie an der Hand fasst:
05 "Nein" schreit sie lippenlos, tonlos und risse den Knaben mit sich
zurück,
wenn er ihr nicht ans Ufer entwischte.
So flüchtet sie allein in die Kabine und schaut nicht hin auf den
Spitz,
der vor ihr das Männchen macht und sich, weil man die Brücke weg-
zieht, ohne daß sie ihm sein Stück Zucker zuwarf,
verärgert fallen lässt und der Prozession in die Kirche nachläuft
und der Orgel ins Tantum Ergo hineinbellt.
10 Lieber fährt sie allein tiefer ins Gebirg;
und das Auge im Fenster folgt dem Dampfer zugleich mit dem Auge
des Knaben
vom Getümmel des Kais zur Enge, wo sich fast berühren die Felsen
und wo die Kellner ein Sonnendach spannen übers Deck, für die Dame,
die einzig noch da ist von der Sommergesellschaft:
15 Für den Fall, dass sie zur Teezeit herauskommt.
Das Mädchen sitzt neben den Schwestern auf dem Sofa und
schiebt die Gardinen vom Fenster zurück
und sieht das Schiff auf dem See, das immer wächst, bis es anlegt,
und sieht sich selbst, die Frau, die auf den Steg tritt,
wo einer ihr winkt und sie an der Hand faßt:
05 «Nein» schreit sie lippenlos, tonlos und risse den Knaben mit sich
zurück,
wenn er ihr nicht ans Ufer entwischte.
So flüchtet sie allein in die Kabine und schaut nicht hin auf den
Spitz,
der vor ihr das Männchen macht und sich, weil man die Brücke
wegzieht, ohne daß sie ihm sein Stück Zucker zuwarf,
verärgert fallen läßt und der Prozession in die Kirche nachläuft
und der Orgel ins Tantum Ergo hineinbellt.
10 Lieber fährt sie allein tiefer ins Gebirg;
und das Auge im Fenster folgt dem Dampfer zugleich mit dem
Auge des Knaben
vom Getümmel des Kais zur Enge, wo sich fast berühren die
Felsen
und wo die Kellner ein Sonnendach spannen übers Deck, für die
Dame,
die einzig noch da ist von der Sommergesellschaft:
15 Für den Fall, daß sie zur Teezeit herauskommt.