Entstanden: 03. April 1952

Dreht empor die Säule aus Porphyr
und endet in dem gipsernen Torso:  
unwürdig höhnt die Bekrönung
starken Tänzer, der immer bleibt 
05 am selben Ort und Räume besitzt 
an dem einen Punkt ohne Zahl, 
Grotten hineingedehnt in 
dies blaue Gebirge: schweres Gebirge 
gelockert, doch ein wenig erleichtert 
10 durch diese Grotten, deren tropfende 
Wände mancher noch nur ahnt. 
Und hier tanzt die Säule, bewegt 
sich immer am selben Ort, wunderbar // 023 
dreht sie sich nach der Musik 
15 der Mädchen am Quell, der Sän-
gerinnen dort hinten. 
Immer gehöhnt von dem Torso, der 
gipsernen Krönung. Hämisch bleibt 
er zuhöchst, weiss jeder Drehung 
20 schnell sich zu schmiegen und fängt 
vom Licht des Morgens, das 
durch eine winzige Luke fällt // 024 
überraschend herab, stets den ersten 
Strahl mit seiner schäbigen Blösse. 

Infos
  • Besonderes: Fortsetzung S. 23 unten und 24 (Verweiszeichen)
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/05
  • Seite / Blatt: 021 (unten), 022, 023, 024 (oben)