Was ich¿ ich jetzt tue, das
sind alles Versuche, in jeder
Hinsicht Versuche: sowohl im
engern Sinn als poetische Un-
ternehmungen, wie auch im
weitern , dass meine ganze
– so geringe und schwer fliessen-
de geistige Tätigkeit –
Sinne geistiger Aktivität über-
haupt: es sind alles einzelne
Elemente da, die ich allmählich
sammle, die mir von man-
cher Seite her zukommen. //
Aber ich sehe sie noch nicht zu-
sammen. Sie bilden wohl schon
irgendwie eine Einheit, aber
eine völlig spontane, vorgeistige.
Es kommt darauf an, dass ich
sie vereinige zu einem System,
zu einer geistigen Welt.
Erst auf dieser Grundlage
kann meine Dichtung jene
Eindeutigkeit und jenen Reichtum,
jene vollkommene Durchbidl
Durchbildung eines Ganzen in
alle seine Aspekte und Glieder
erreichen, die sie erreichen muss.
Ich besitze vielleicht nummerier-
te¿ Blöcke, aber sie sind noch
kein Gebäude. Ich muss einen
Kosmos bilden, d. h. den erkannten
Ggestalten, den seit immer seienden
nachbilden. Das¿ mir an¿ erkennen //
und im Kunstwerk bilden. Das ist
die Sache geistiger Anstrengung,
steter geistiger Wachheit, unabläs-
siger Bemühung, eine unab-
sehbare, aber unbedingt not-
wendige Arbeit.
29.10.50