Entstanden: 02. Januar 1950

Traumtag, Entfernung aus dem Wirklichen, das nicht wirklich ist. Wirklich nur ist die Weide am winterlichen Wasser. Die Urweide und das Urwasser. Gibt es das? Jenen Ort, wo die Dinge eins sind im Eigentlichen und zugleich unterschieden. Die Möwen und der Rauch. O das ist einsam, das ist die Entfernung des Traumtags des Traumtags von dem Wirklichen, das nur Schein ist. Aber schöner Schein. Darin alles Wahre erscheint. In der Weide am Wasser die Urweide. Und im Winter dieser Winter, der am Anfang steht, der in der Mitte ist. Wo immer Winter ist. Der Winter ist das Reine Die Enthüllung //  040 und die Starre der Enthüllung. Dass da ist nichts mehr, das ablenkt, das einen Zweifel liesse, wie unwichtig alles ist, was wir sehen. Denn das Unsichtbare wird ahnbar in der ödesten Landschaft. Denn das Unsichtbare wird ahnbar, wo wenig mehr ist. Was hilft es reden von Bäumen und Früchten, von den silbernen Bergen, von den Flüssen: wenn das alles nicht ist, nicht ist im Vergleich zu dem Einen, das schweigt und sich nicht bewegt, das nicht ist, weil es keine Eigenschaft hat und keine Strebung. Dieser unendliche, überseiende Grund, das unzugängliche Licht.

Infos
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosanotat
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/03
  • Seite / Blatt: 039 (unten), 040