Entstanden: 08. Juni 1950

Wirrsal der gestrandeten Träume, die hier gehn und rufen auf der Insel: die schweigt und schön ist im Meer, mitten im Meer; und sie wissen nicht, wo sie gehn. Sie ersehnen das klüftige Gebirg und gehn doch im Garten der Götter, wie in die Verbannung Verschlagne: Ja, ihnen ist der Garten Verbannung: was ist ihnen Duft, wehend her von den blühenden Bäumen, was der Gesang der Zikaden und das hohe Rauschen der Flut: solange begehrt ihr Herz und das Gewaltige will, // 104 solang es nicht weiss vom Glück der reinen Schau: der Ruhe im Einklang des Meers, des Himmels, der lebendigen Quelle, der Ruhe, darin geheim tönt das Ganze:

Denn nach Stillung der Sucht erhellt sie die Liebe zur Insel.

Infos
  • Letzter Druck: Verstreutes
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/03
  • Seite / Blatt: 103, 104 (oben)