Entstanden: 04. Juni 1950

Wie das Gespinst des Lichtes, Scheinlichtes wächst und zieht Irrefäden über diese verborgene Flamme, wie diese Stadt wächst, diese künstlichen Häuser über die Wiesen und den Schrei, den reinen Schrei der Grillen und das Rufen des Kuckucks: dieses glücklichern Vogels: der andere Vogel ist verworren und fährt hin und wieder im Netz im Gespinst falschen, verwirrenden Lichtes, Scheinlichtes, das überspinnt die wahre Flamme: die er sucht, der Vogel, jenseits darüber im betäubten Himmel der Nacht, jenseits der Stadt, über den Wiesen im Gesang der Grillen, diesem tönend bergenden Haus: // 102 und die Rufe des Kuckucks sind die lockenden Fenster in den Wald der geöffneten Stille: Wald, wo die Dunkelheit wächst bis nach der Mitte, wo strahlt das wärmende Feuer Rast den Müden und endlich Licht dem Irrschein entflohenen Vogel.

Infos
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/03
  • Seite / Blatt: 101, 102 (oben)