Synopse

(6)
Donnerstag, 07 Juni 1951    (    )

Wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser …* (a*)

Wenn er tunkt das
Haupt ins untere Wasser
sieht er dort die ganze Welt
um Gebirg und Bäume stehn,
05 um Gebirg und Bäume wandeln 
dort die Kämpfer, Lorbeer pflückend, 
und am Wasser stehn, die sich umarmen, 
wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser. 
Wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser, 
10 sieht er hoch den ganzen Himmel 
um die Sonnen und die Monde stehn. 
Um die Sonnen und die Monde wandeln // 078 
dort die Sieger mit den Silberzweigen, 
und im Lichte schauen dort die Weisen,
15 wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser. 
Wenn er taucht das Haupt ins untere Wasser, 
sieht er dort die ganze Welt, 
sieht er dort den ganzen Himmel, 
einen Glanz der Sonnen und der Monde 
20 wandeln um Gebirg und Baum, 
sieht den Sieger mit dem Silberzweige 
jenem lächeln, der den Lorbeer pflückt 
und den Weisen über der Umarmung, 
sieht er Klares widerscheinen in der Woge, 
25 wenn er taucht das Haupt ins grüne, untere Wasser. // 079 
Wenn er hinschwimmt auf dem untern Wasser 
unterm obern Himmel schwimmt dahin, 
ist er aller Grüsse stiller Kenner, 
weiss er jedes Bild und Spiegelbild, 
30 selber unbekannt der Höh und Tiefe, 
bis in letzter Stunde in den Uferbüschen 
bricht aus weisser Brust, was stets er sah, 
weher Sang den Winden übergeben, 
wenn er hinschwimmt auf dem untern Wasser 
35 unterm obern Himmel schwimmt dahin.

In: Notizbuch 1950-51
12.06.1951 * (nicht datiert)    (    )

Wenn er taucht das Haupt ins untere Wasser …* (b*)

Wenn er taucht das Haupt ins untere Wasser,
lockt der Abgrund ihn, dass er sich niederlasse 
ruhend nieder auf Gebirg und Bäumen. 
Wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser, 
05 lädt der Himmel ihn zu lichtem Flug, 
dass er um die Sonnen kreise und die Monde.
Für die Tiefenfahrt fehlt ihm der starke Atem // 081 
für den Aufflug aber Schwingenkraft.

In: Notizbuch 1950-51
Dienstag, 12 Juni 1951    (    )

Wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser …* (c*)

Wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser,
lockt Gebirg u. Baum, dass er sich niederlasse. 
Wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser, 
locken Sonnen, Monde, dass er sie umkreise. 
05 Aber schwachen Atems kann er nimmer tauchen, 
schwacher Flügel trägt ihn nicht empor.

In: Notizbuch 1950-51
11.08.1951 * (nicht datiert)    (    )

Der Schwan

Wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser,
sieht er dort die ganze Welt
um Gebirg und Bäume stehn,
um Gebirg und Bäume wandeln
05 dort den Kämpfer, Lorbeer pflückend,
und am Ufer stehn, die sich umarmen:
wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser.

Wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser,
sieht er hoch den ganzen Himmel
10 um die Sonnen und die Monde stehn,
um die Sonnen und die Monde wandeln
dort den Sieger mit dem Silberzweig
und am Lichtstrom schauend stehn den Weisen:
wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser.

15 Wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser,
sieht er dort die ganze Welt,
sieht er dort den ganzen Himmel,
einen Abglanz von den Sonn und Monden,
wandeln um Gebirg und Baum,
20 sieht den Sieger mit dem Silberzweig
jenem lächeln, der den Lorbeer pflückt,
und den Weisen über der Umarmung
sieht er widerlächeln in der Woge:
wenn er tunkt das Haupt ins grüne untere Wasser. // 02

25 Wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser,
lockt Gebirg und Baum, dass er sich niedersenke.
Wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser,
locken Sonn und Monde, dass er sie umkreise.
Aber, schwachen Atems, kann er nimmer tauchen,
30 schwacher Flügel trägt ihn nicht empor:
wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser.

Wenn er hinschwimmt auf dem unteren Wasser,
der Gespräche stiller Zwischenlauscher,
weiss er jedes Bild und Spiegelbild,
35 selber unbekannt der Höh und Tiefe,
bis am Abend im Gebüsch des Ufers
bricht aus weisser Brust, was er erfuhr,
weher Sang, den Winden übergeben:
als er hinschwamm auf dem unteren Wasser.

In: Typoskripte Kutter
11.08.1951 * (nicht datiert)    (    )

Der Schwan

Wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser,
sieht er dort die ganze Welt
um Gebirg und Bäume stehn,
um Gebirg und Bäume wandeln
05 dort den Kämpfer, Lorbeer pflückend,
und am Ufer stehn, die sich umarmen:
wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser.

Wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser,
sieht er hoch den ganzen Himmel
10 um die Sonnen und die Monde stehn,
um die Sonnen und die Monde wandeln
dort den Sieger mit dem Silberzweig
und am Lichtstrom schauend stehn den Weisen:
wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser.

15 Wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser,
sieht er dort die ganze Welt,
sieht er dort den ganzen Himmel,
einen Abglanz von den Sonn und Monden,
wandeln um Gebirg und Baum,
20 sieht den Sieger mit dem Silberzweig
jenem lächeln, der den Lorbeer pflückt,
und den Weisen über der Umarmung
sieht er widerlächeln in der Woge:
wenn er tunkt das Haupt ins grüne untere Wasser. // 20

25 Wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser,
lockt Gebirg und Baum, dass er sich niedersenke.
Wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser,
locken Sonn und Monde, dass er sie umkreise.
Aber, schwachen Atems, kann er nimmer tauchen,
30 schwacher Flügel trägt ihn nicht empor:
wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser.

Wenn er hinschwimmt auf dem unteren Wasser,
der Gespräche stiller Zwischenlauscher,
weiss er jedes Bild und Spiegelbild,
35 selber unbekannt der Höh und Tiefe,
bis am Abend im Gebüsch des Ufers
bricht aus weisser Brust, was er erfuhr,
weher Sang, den Winden übergeben:
als er hinschwamm auf dem unteren Wasser.

In: Typoskripte Thomas Raeber
Datiert: 1951    (    )

Der Schwan

Wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser,
sieht er dort die ganze Welt
um Gebirg und Bäume stehn,
um Gebirg und Bäume wandeln
05 dort den Kämpfer, Lorbeer pflückend,
und am Ufer stehn, die sich umarmen:
wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser.

Wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser,
sieht er hoch den ganzen Himmel
10 um die Sonnen und die Monde stehn,
um die Sonnen und die Monde wandeln
dort den Sieger mit dem Silberzweig
und am Lichtstrom schauend stehn den Weisen:
wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser.

15 Wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser,
sieht er dort die ganze Welt,
sieht er dort den ganzen Himmel,
einen Abglanz von den Sonn und Monden,
wandeln um Gebirg und Baum,
20 sieht den Sieger mit dem Silberzweig
jenem lächeln, der den Lorbeer pflückt,
und den Weisen über der Umarmung
sieht er widerlächeln in der Woge:
wenn er tunkt das Haupt ins grüne untere Wasser. // 02

25 Wenn er tunkt das Haupt ins untere Wasser,
lockt Gebirg und Baum, dass er sich niedersenke.
Wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser,
locken Sonn und Monde, dass er sie umkreise.
Aber, schwachen Atems, kann er nimmer tauchen,
30 schwacher Flügel trägt ihn nicht empor:
wenn er hebt das Haupt aus unterem Wasser.

Wenn er hinschwimmt auf dem unteren Wasser,
der Gespräche stiller Zwischenlauscher,
weiss er jedes Bild und Spiegelbild,
35 selber unbekannt der Höh und Tiefe,
bis am Abend im Gebüsch des Ufers
bricht aus weisser Brust, was er erfuhr,
weher Sang, den Winden übergeben:
als er hinschwamm auf dem unteren Wasser.

In: Typoskripte 1951
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