Sie zu finden, die Rose,
die Rose im Garten, innerste Rose am Wasser,
unmöglich ist es: denn am Weg lauert der Geist, Erdgeist, der sich nach dem Besitz verzehrt der ihm gänzlich entblühten, der Rose, die aufwuchs und in ihrem Duft wandelte die Kraft seines Reichs in ein Neues und Fremdes: in einen Himmel aus Düften und aus Purpur, der den Gefilden entstammt seliger Geister, die er hasst, der Geister der oberen Sphäre, die nahe wohnen // 004 dem einen Licht; und sie spiegelt das Licht, die Rose spiegelt das Licht und bildet es ab.
02 So reckt sich der Geist der Erde, hier am Eingang zum Hain und sucht mich zu hindern, mich Sehnsüchtigen nach der Blume des Himmels: reckt sich auf, Schlange, züngelnd empor an meiner ängstlichen Wendung; und wie mich ermanne und dringe vor, da brüllt er mir als Löwe ins bebende Antlitz, dem Wiederaufgerafften stürzt er als Adler ins Auge. Auch dies Trugbild schwand // 005 vor dem neuen Mut (er stammt nicht von mir, er ist Mut des tieferen Herzens, des Herzens in mir zutiefst und so ausser mir, des Herzens, das mich mit dem Ursprung des Daseins vereint):
03 und ich kam und sah und roch die ewige Blume, die stets blühende vor jenen, die mehr sind als sie selbst, die kennen die Zelte des Königs, die hören den Ruf zum Heerbann; in seinem Thronzelt hat er die Rose, über die Krone geehrt, ihr Anblick ist // 006 Leben; wer sie pflückt aber, stirbt; denn er ist nicht mehr ausser dem König: in der gefundenen Rose