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  4. Notizbuch 1949

Notizbuch 1949

Inhalt: Notizen, 47 Entwürfe zu 39 Gedichten (5 Endfassungen)
Datierung: 5.3.1949 – 7.12.1949
Textträger: Blaues Notizbuch, liniert, Bleistift
Umfang: 130 beschriebene Seiten
Publikation: Gesicht im Mittag (6 Gedichte)
Signatur: C-2-b/02 (Schachtel 79)
Spätere Stufen: Manuskripte 1948-51, Typoskripte 1945-50, 1948-50
Kommentar: 14 Texte rhythmische Prosa, 24 reine Prosanotate und Briefentwürfe
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften (19 private Prosanotate nicht erschlossen)

Abend lau im Sommer …*

( 07. Juni 1949 )

Abend lau im Sommer, wo sich die Schönen gatten, die Schönen in den Gärten unter Düftebüschen, wo sie der Mond – der Hüter allen Rausches – freudig sieht: dies ist stets alles gleich. Und was denn kann sich ändern, solang die Schönen noch sich lieben in der Nacht? Und stets die Wege lang geht noch der wache Geist, der Seher aller gültigen Dinge: aus ihm gewinnen sie die Wohlgestalt, in ihm sind sie Musik; Musik die bleibt. 

02 So ist der Gänger da, der Fremdling auf den Wegen, auf den Wegen der Jahrtausende, immer noch geht er und sieht die Schönen // 063 und das Gestirn, das sie beglückt: So sind die Schatten und das Licht bezeugen sich noch ihre Gegenwart, das stets das eine ist, wenn auch das andre blieb.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Besonderes: Letzter Satz verworren
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung, Letzte Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 062, 063 (oben)

Dort türmt aus Weltentrümmern sich das Felsgebirge …*

( 08. Juni 1949 )

Dort türmt aus Weltentrümmern sich das Felsgebirge 
und hält verwahrt den vollen Schein der Sonne. 
Das Klare meidet diesen Grund 
die blassen Blumen, die Vergängnis und 
05 Verwelkung in den feuchten Sümpfen sinnen: 
o wolln wir nicht noch heute fliehn von hier 
und steigen über diese dunklen Klippen? // 064
Es harrt der Mittag derer, die ihn suchen 
die tiefen Farben und die starken Düfte 
10 sie wehn den Kömmlingen erheiternd ins Gesicht.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Dort hält Gebirge
  • Details: V. 09 Wortstellung emendiert aus: und die tiefen Farben die starken Düfte (ungenauer Umstellbogen)
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 063 (unten), 064 (oben)

Da kommt der neue Wind das überlaute Leben …*

( 09. Juni 1949 )

Da kommt der neue Wind das überlaute Leben 
die Tage sind wie Finsternisse wirr verkommen 
im Tand des müssigen Drehns des Hin- und wider Gehens. 
Der letzte Weg den Weinberg hoch im Schatten der 
05 Oliven gibt uns Kühlung, unverletzte Sicht 
auf jenseits überbunter Gärten Wucherung am Ufer // 065
des Stroms mit unvergessnen Tempeln auf den Inseln.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Noch kommt auf Wogen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 064 (unten), 065 (oben)

Nichts zweifelhafter im Grunde als unsere Beziehung zum Göttlichen …*

( 16. Juni 1949 )

Nichts zweifelhafter im Grunde als unsere Beziehung zum Göttlichen: es mag sein, dass wir uns im vollen Eingang wähnen, in der stets grösseren Annäherung an die Mitte, in zunehmender Verwesentlichung, dass unser Gefühl es so sagt, dass wir aber im Grunde gerade jetzt aus der Einheit fallen, dass uns der Gott verworfen hat und zu dieser Verwerfung die sicherste und grausamste Methode wählte: indem er uns Sicherheit gab, uns im Vertrauen in uns selber in unsere Möglichkeit wachsen liess. Darum sind die Zeiten des Glückes, des vermeinten Glückes, die Zeiten der Freiheit // 066 so gefährlich. Was wissen wir schon um unsern wahren Stand? Vielleicht waren es solche Empfindungen, solche Erlebnisse, die die Gnadenlehren Augustins, Luthers, usw. bestimmten. Was nützt uns höchste Wirksamkeit, drängende Produktivität, wenn der Glutkern in uns erlischt, wenn der Geist Gottes das Heiligtum verlässt?

02 Hier vielleicht eine Funktion des Trübsinns, der stets wiederkehrenden Melancholien des Lebens denkbar: sie rufen uns an den Ausgangspunkt zurück, sie zwingen uns zur Einsamkeit in uns selber, zur Überprüfung der wahren Lage. Jetzt, da wir ganz bloss sind von allem, was uns von aussen zukommt, von Gedanken und Bildern, die doch stets ein Sekundäres sind, jetzt, da wir ganz bloss sind, // 067 ist uns die Möglichkeit gegeben, dass wir unsere Nacktheit erkennen.

03 Wohl, es ist ein Spiel, das mit uns getrieben wird, wir erkennen seinen Sinn nicht, was aber nicht heisst, dass es keinen hat. Uns bleibt nichts, als fest auf beiden Füssen zu stehn und uns zu wehren, damit wir nicht untergehen. Und wenn wir die ganze Nacht gekämpft haben, kann es sein zwar, dass uns der Engel schlägt. Aber vielleicht segnet er uns auch. Weil wir taten, was wir konnten. Handeln können wir nur nach Mass der Erkenntnis. Oder ist verlangt, dass wir sehen, was wir nicht sehen? Das wäre möglich und furchtbar.

16.6.49

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Besonderes: Gleicher Text wieder im Tagebuch, 16.6.1949
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosanotat
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 065 (unten), 066, 067

Ausgeworfenes Netz, ausgeworfen in die trübe See …*

( 17. Juni 1949 )

Ausgeworfenes Netz, ausgeworfen in die trübe See dieses Zwischenbereichs wo nicht Morgen ist und nicht Abend. Und nicht ein wirklicher Traum. Denn Träume sind farbig. Farbig, farbig sind Träume, Inseln mit Muscheln am Strand und mit farbigen Blumen. Doch dieser Traum ist trübe und ohne Gestalt. Das aber ist Tod. Traum ohne Gestalt ist Tod. Dort drüben erscheint, am Rande, auf der Kimme der See die Lanzenspitze der Göttin und bald ihr blinkender Helm: 

02 Sie ist es, sie kommt, purpurn erblüht die Flut und in Vielfalt der Blumen die Insel. Aus dem Schatten treten hervor die anderen Götter ans Licht, die // 069 bisher verborgnen: Sie streifen den Schlaf von der Stirn und kommen und sind Freunde der Menschen, sie führen den Fischer ans Ufer und locken ins Netz ihm grüne und goldene Fische, die Früchte der schimmernden Tiefe. Licht, Licht entzünden sie überall, wo bisher Finsternis war, die trüben Höhlen des Dunkels sind nun Quellen des Lichts, das überall bricht aus den Tiefen: es gibt nur noch Sonne, alles ist einzige Sonne 

Der dunkle Herr 
bricht wild herauf, 
er kennt die Furcht nicht 
vor dem heiligen Licht. 
05 Sein Gesetz ist dunkel // 070
und sehend ist nur 
das Auge des Lichtes. 
Er aber sieht nicht, 
ihn treibt es 
10 wie die Lava empor 
dumpfen Willens. 
Er will alles 
unersättlich. 
Und nicht weiss er 
15 was da ist 
was er zerschlägt 
mit der Faust 
was sein eherner 
Schädel durchstösst: 
20 plötzlich ragt sein Haupt 
über die glückliche Insel: 
die Tanzenden sehn 
die arglosen Wohner 
den Furchtbaren ragen 
25 aus dem Abgrund hervor, // 071
sie schreien und fliehn 
starrt doch grässlich 
sein Auge. 
Die Tiere verstecken sich 
30 und verenden in Höhlen 
die Blumen 
sind grau und die Blätter 
der Bäume rollen  sich 
bleich 
35 unter dem tödlichen Schatten. 
Wie trübe auf einmal das Land 
von dem  furchtbaren Haupt 
überragt. 
In schrecklicher Pest 
40 wimmert hier noch ein Mensch 
und dort einer 
mitten unter starrenden Leichen der Freunde.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Der blinde Herr
  • Besonderes: Rhythmische Prosa, in Verse übergehend
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 068, 069, 070, 071

Bergung der Toten aus diesem Sturm …*

( 20. Juni 1949 )

Bergung der Toten aus diesem Sturm an der lieblichen Küste; wie sie kommen: alle vom Fest und schaun diese schrecklichen Züge, furchtbar betroffen von dem, was niemals sie ahnten: hinter dem Meer, dort muss es Zerstörung geben und etwas wie Tod, das sie, Unsterbliche, nicht kennen. Herauf, von dunklen Riffen im Meer, aus unterseeischen Höhlen kommen wohl Leichen, kommen die toten Najaden, die schönen, ehmals schönen, nun blau erwürgten Nymphen. Wer hat sie furchtbar getötet, wer ihr schönes Dasein zerstört: hier liegen sie alle und mit ihnen der Wassermann, der grüne Herrscher mit dem Schlammbart, // 073 das Haupt von Schlinggewächsen umwunden: welche Trauer im gebrochenen Auge. Von draussen aber kommen schon die Schiffer herein und melden: dort treibt auf den Wellen, auf dem ruhigen, glatten, glänzenden Wasser, der grosse Gott selbst mit dem Dreispitz, ungeheurer Kadaver, schwarz, schwarz, von den Vögeln der See, den schreienden Vögeln. Schon Geruch der Verwesung in allen Häusern. Trauriger Mittag.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Details: Emendation: Riffen im mehr → Riffen im Meer
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung, Letzte Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 072, 073 (oben)

Wogen, wogen die Reinen herauf …* (a*)

( 22. Juni 1949 )

Wogen, wogen die Reinen herauf die sich in der Tiefe gehalten die klaren Götter der Meere, von welchem Beben vertrieben, von // 074 welcher Empörung? Was denn bleibt noch uns, noch uns in den oberen Ländern, wenn das Tiefste erbebt und die Säulen wanken der Welt. Der Getöteten Söhne sind wir, der Vertriebenen Kinder. Blüte und Frucht unsrer Gaue ist von ihrem Segen genährt, und dass sie uns duldeten hier an der oberen Sonne. Was denn was droht herauf für neue gefährliche Macht, die tobend bricht in die Paläste der Tiefe, in die reichen Felder der Nymphen? Wird sie der unseren schonen, unsrer getrübteren Würde, da sie die reine zerschlug, die Klare gebietender Götter?

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Leer ist heute die See, darauf die Wartenden
  • Letzter Druck: GESICHT IM MITTAG 1950
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 073 (unten), 074

Insel der Erwartung herauf geschwemmt aus Tiefe des Klanges …* (b*)

( 24. Juni 1949 )

Insel der Erwartung herauf geschwemmt aus Tiefe des Klanges, Tiefe der tönenden Bänke. O wehendes Dasein, Dasein der Fische, der leuchtenden Schleier: die aus der Nacht, dem Abgrund wehen und wehen herauf. Ist nicht Gesang von der Insel, Gegengesang, den Töchtern der Tiefe gebracht. Berg, rauchend inmitten, Mond auf den Gipfel gestellt, räuchernde Pfanne: diese Kinder sind einsam, die Wartenden an den Hängen. Noch ist still die See, auf die lang sie schauen. Noch kommt nicht das Schiff, das den Verlorenen bringt mit den Schätzen der Fremde. Und sie singen allein. // 076 Wenn sie wüssten, wie schwarz das Segel und dass es nur trägt Tote, vom letzten Fahrer gesteuert, der bleich ist und das Schreckliche ewig zeigt in den wirren Augen.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Leer ist heute die See, darauf die Wartenden
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 075, 076 (oben)

Meine Verse Ausdruck eines Spiegellabyrinthes …*

( 04. Juli 1949 )

Meine Verse Ausdruck eines Spiegellabyrinthes, allerdings stets versuchend zum Objektiven aufzusteigen: das Objektive ist darin als Postulat, aber noch nicht erreicht als Realität. Die Trennung von der menschlichen Umwelt darin so stark, dass der Kristallraum bald sich selber sprengt. Es kann nicht mehr weiter gegangen werden, ohne dass die Wände zerbrechen. Vor // 077 diesem Bruch aber scheine ich Angst zu haben, ich weiss nicht, wie ihn vollziehen. Die positive Bedeutung solcher Dichtung mag sein, dass sie ein wesentliches Erleben der Generation, eine wesentliche Not und einen Versuch, sie zu gestalten, ausdrückt, den Versuch, das Gefälle der Auflösung in Dienst zu nehmen. Also etwas wie heroischer Realismus. Nur, die Leere ist bald so vollkommen, dass sie nur noch schweigen kann.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Besonderes: Gleicher Text wieder im Tagebuch, 4.7.1949
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosanotat
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 076 (unten), 077 (oben)

Für Mareile

( 16. Juli 1949 )

Vor Jahren war es, vor Äonen
dass wir uns in dem ersten Garten trafen. 
Will uns nur Tücke diese Sehnsucht lohnen, 
dass wir, so ganz anders, heut uns wieder trafen? // 084

05 Jetzt sind ringsum Öden, Höhlen, Klippen 
Sonne birgt sich hinter Wolken streng, 
und fremd sind deine einstmals süssen Lippen
Liebende warn wir als Kinder, heut trennt uns Wissen streng. 

Noch an der Steilung geh ich [ich] mit dir hin 
10 dieses Tages schroffe Trübe tragend. 
Aus Deinen Augen bricht mir neuer Sinn, 
den Weg zurück in jenen Garten wagend.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Für Mareile
  • Besonderes: Stropheneinteilung nicht sicher erkennbar
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 083 (unten), 084

Für Mareile: / Die Pilger steigen …* (a*)

( 24. Juli 1949 )

Die Pilger steigen, jenem Leuchtebild 
der wirren Herzen Wünsche aufzutragen, 
als ob die fremde Macht erretten könnt' 
ein innerlich Verlornes: Rettung ist 
05 allein in reinen Höhlen nah, die Liebende
mit ihrer glühsten Glut aufschmelzen mählich: 
da strömt mir Seligem, die Lebens-Quelle 
vom wesentlich erhellten, einzigen Stein.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Die Pilger steigen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 085 (oben)

Die Pilger steigen, jenem Leuchtebild …* (b*)

( 25. Juli 1949 )

Die Pilger steigen, jenem Leuchtebild 
der wirren Herzen Wünsche aufzutragen, 
als ob je fremde Macht erretten könnte 
ein innerlich Verlornes: Rettung ist // 086
05 allein in reinen Höhlen nah, die Liebende 
mit ihrer glühsten Glut aufschmelzen mählich: 
da strömt Beseligten die Lebensquelle 
vom wesentlich erhellten ewigen Stein

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Die Pilger steigen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 085 (unten), 086 (oben)

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Notizbuch 1949 (alph.)
  • Abend lau im Sommer …*

    Abend lau im Sommer, wo sich die...

  • Aber schon kommen herauf diese lichten Erbauer …*

    Aber schon kommen herauf diese...

  • Am Rand der Stadt die ärmliche Wohnung …* (b*)

    Am Rand der Stadt die ärmliche...

  • Ausgeworfenes Netz, ausgeworfen in die trübe See …*

    Ausgeworfenes Netz, ausgeworfen...

  • Bergung der Toten aus diesem Sturm …*

    Bergung der Toten aus diesem...

  • Da kommt der neue Wind das überlaute Leben …*

    Da kommt der neue Wind das...

  • Das Haus ist fremd …*

    Das Haus ist fremd hinter...

  • Das ist das grosse das glückliche Dasein …*

    Das ist das grosse das glückliche Dasein...

  • Das ist die Nahrung die uns immer nährt …*

    Das ist die Nahrung die uns immer nährt...

  • Das sind die Einzigen …*

    Das sind die Einzigen, die Träume des...

  • Die Berge sind aus Lichtern und aus Farben …* (b*)

    Die Berge sind aus Lichtern und...

  • Die Berge sind in Lichtern und in Farben …* (a*)

    Die Berge sind in Lichtern und in...

  • Die Pilger steigen, jenem Leuchtebild …* (b*)

    Die Pilger steigen, jenem...

  • Die Wege sind aus Bachesniederungen …*

    Die Wege sind aus...

  • Dort ist und hier …*

    Dort ist und hier über Plätze...

  • Dort türmt aus Weltentrümmern sich das Felsgebirge …*

    Dort türmt aus Weltentrümmern...

  • Es ist der Glanz des Lichts und Süssigkeit der Beeren …*

    Es ist der Glanz des Lichts und...

  • Es ist der Tag der Abend schon verflossen …*

    Es ist der Tag der Abend schon...

  • Euch ist, euch ist …*

    Euch ist, euch ist Schwebenden in den lauteren...

  • Fällt der Abend schwer in diese stete Stille …*

    Fällt der Abend schwer in diese...

  • Feuer, wachsende Feuer an der Lehne des Berges …* (b*)

    Feuer, wachsende Feuer an der...

  • Finsternis und Baum und alles Dunkle hell …*

    Finsternis und Baum und alles...

  • Für Mareile

    Vor Jahren war es, vor Äonendass...

  • Für Mareile: / Die Pilger steigen …* (a*)

    Die Pilger steigen, jenem...

  • Ihr seid grosse vergängliche Blumen …* (a*)

    Ihr seid grosse vergängliche...

  • Insel der Erwartung herauf geschwemmt aus Tiefe des Klanges …* (b*)

    Insel der Erwartung herauf...

  • Ist das Erste nicht, was wir verwunden …*

    Ist das Erste nicht, was wir...

  • Leuchte, leuchte, über den Wassern entflammt …*

    Leuchte, leuchte, über den...

  • Manche Blume ist noch Glut …*

    Manche Blume ist noch Glut, eh...

  • Meine Verse Ausdruck eines Spiegellabyrinthes …*

    Meine Verse Ausdruck eines...

  • Nah sind die Götter die im Stillen kämpfen …* (a*)

    Nah sind die Götter die im...

  • Nah sind die Mächte die im Stillen kämpfen …* (b*)

    Nah sind die Mächte die im...

  • Nichts zweifelhafter im Grunde als unsere Beziehung zum Göttlichen …*

    Nichts zweifelhafter im Grunde...

  • Öde sind öde die Ränder …* (a*)

    Öde sind öde die Ränder der...

  • Reine Wälder …*

    Reine Wälder Weissagung bargt ihr...

  • Reines, stilles …*

    Reines, stilles letztes...

  • Scharf ist der weisse Strahl …*

    Scharf ist der weisse Strahl in fahler...

  • Schnelle Wasser, schnelle Regung …*

    Schnelle Wasser, schnelle Regung. Zug der...

  • Schon ist der Morgen der die Stolzen triebe …*

    Schon ist der Morgen der die...

  • Trümmer sind hier …*

    Trümmer sind hier über die Halde...

  • Väter gehn …*

    Väter gehn und heilige Söhne...

  • Voller Honig sind die Waben …*

    Voller Honig sind die Waben. Die...

  • Während der Lektüre von Heliopolis …*

    während der Lektüre von...

  • Wehe Dehnung dieses Überganges …* (a*)

    Wehe Dehnung dieses Überganges  übern...

  • Wehe Dehnung dieses Überganges …* (b*)

    Wehe Dehnung dieses Überganges...

  • Wenn ich dich, Blume, finde noch im Dickicht …*

    Wenn ich dich, Blume, finde noch...

  • Wer kann denn bauen schon Vollkommenes …* (b*)

    Wer kann denn bauen schon...

  • Wer will denn noch Vollkommenes errichten …* (a*)

    Wer will denn noch Vollkommenes...

  • Wie liesse sich nicht schärfer stets erkennen …*

    Wie liesse sich nicht schärfer...

  • Wogen, wogen die Reinen herauf …* (a*)

    Wogen, wogen die Reinen herauf...

  • Zu einem Gespräch mit G. u. E. Huber

    Das Gegensatzpaar des Ethischen...

  • Zur Lage

    Zur Lage: Sämtliche Ausgänge...

Notizbuch 1949 (Folge)
  • Wie liesse sich nicht schärfer stets erkennen …*

    Wie liesse sich nicht schärfer...

  • Es ist der Tag der Abend schon verflossen …*

    Es ist der Tag der Abend schon...

  • Schon ist der Morgen der die Stolzen triebe …*

    Schon ist der Morgen der die...

  • Dort ist und hier …*

    Dort ist und hier über Plätze...

  • Wehe Dehnung dieses Überganges …* (a*)

    Wehe Dehnung dieses Überganges  übern...

  • Wehe Dehnung dieses Überganges …* (b*)

    Wehe Dehnung dieses Überganges...

  • Fällt der Abend schwer in diese stete Stille …*

    Fällt der Abend schwer in diese...

  • Ist das Erste nicht, was wir verwunden …*

    Ist das Erste nicht, was wir...

  • Die Wege sind aus Bachesniederungen …*

    Die Wege sind aus...

  • Scharf ist der weisse Strahl …*

    Scharf ist der weisse Strahl in fahler...

  • Euch ist, euch ist …*

    Euch ist, euch ist Schwebenden in den lauteren...

  • Wer will denn noch Vollkommenes errichten …* (a*)

    Wer will denn noch Vollkommenes...

  • Wer kann denn bauen schon Vollkommenes …* (b*)

    Wer kann denn bauen schon...

  • Aber schon kommen herauf diese lichten Erbauer …*

    Aber schon kommen herauf diese...

  • Zur Lage

    Zur Lage: Sämtliche Ausgänge...

  • Manche Blume ist noch Glut …*

    Manche Blume ist noch Glut, eh...

  • Zu einem Gespräch mit G. u. E. Huber

    Das Gegensatzpaar des Ethischen...

  • Abend lau im Sommer …*

    Abend lau im Sommer, wo sich die...

  • Nichts zweifelhafter im Grunde als unsere Beziehung zum Göttlichen …*

    Nichts zweifelhafter im Grunde...

  • Dort türmt aus Weltentrümmern sich das Felsgebirge …*

    Dort türmt aus Weltentrümmern...

  • Meine Verse Ausdruck eines Spiegellabyrinthes …*

    Meine Verse Ausdruck eines...

  • Da kommt der neue Wind das überlaute Leben …*

    Da kommt der neue Wind das...

  • Ausgeworfenes Netz, ausgeworfen in die trübe See …*

    Ausgeworfenes Netz, ausgeworfen...

  • Bergung der Toten aus diesem Sturm …*

    Bergung der Toten aus diesem...

  • Wogen, wogen die Reinen herauf …* (a*)

    Wogen, wogen die Reinen herauf...

  • Insel der Erwartung herauf geschwemmt aus Tiefe des Klanges …* (b*)

    Insel der Erwartung herauf...

  • Für Mareile

    Vor Jahren war es, vor Äonendass...

  • Für Mareile: / Die Pilger steigen …* (a*)

    Die Pilger steigen, jenem...

  • Die Pilger steigen, jenem Leuchtebild …* (b*)

    Die Pilger steigen, jenem...

  • Wenn ich dich, Blume, finde noch im Dickicht …*

    Wenn ich dich, Blume, finde noch...

  • Voller Honig sind die Waben …*

    Voller Honig sind die Waben. Die...

  • Es ist der Glanz des Lichts und Süssigkeit der Beeren …*

    Es ist der Glanz des Lichts und...

  • Während der Lektüre von Heliopolis …*

    während der Lektüre von...

  • Öde sind öde die Ränder …* (a*)

    Öde sind öde die Ränder der...

  • Am Rand der Stadt die ärmliche Wohnung …* (b*)

    Am Rand der Stadt die ärmliche...

  • Reine Wälder …*

    Reine Wälder Weissagung bargt ihr...

  • Reines, stilles …*

    Reines, stilles letztes...

  • Das ist das grosse das glückliche Dasein …*

    Das ist das grosse das glückliche Dasein...

  • Leuchte, leuchte, über den Wassern entflammt …*

    Leuchte, leuchte, über den...

  • Finsternis und Baum und alles Dunkle hell …*

    Finsternis und Baum und alles...

  • Ihr seid grosse vergängliche Blumen …* (a*)

    Ihr seid grosse vergängliche...

  • Feuer, wachsende Feuer an der Lehne des Berges …* (b*)

    Feuer, wachsende Feuer an der...

  • Das sind die Einzigen …*

    Das sind die Einzigen, die Träume des...

  • Schnelle Wasser, schnelle Regung …*

    Schnelle Wasser, schnelle Regung. Zug der...

  • Das Haus ist fremd …*

    Das Haus ist fremd hinter...

  • Väter gehn …*

    Väter gehn und heilige Söhne...

  • Trümmer sind hier …*

    Trümmer sind hier über die Halde...

  • Die Berge sind in Lichtern und in Farben …* (a*)

    Die Berge sind in Lichtern und in...

  • Die Berge sind aus Lichtern und aus Farben …* (b*)

    Die Berge sind aus Lichtern und...

  • Das ist die Nahrung die uns immer nährt …*

    Das ist die Nahrung die uns immer nährt...

  • Nah sind die Götter die im Stillen kämpfen …* (a*)

    Nah sind die Götter die im...

  • Nah sind die Mächte die im Stillen kämpfen …* (b*)

    Nah sind die Mächte die im...

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