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  4. Notizbuch 1949

Notizbuch 1949

Inhalt: Notizen, 47 Entwürfe zu 39 Gedichten (5 Endfassungen)
Datierung: 5.3.1949 – 7.12.1949
Textträger: Blaues Notizbuch, liniert, Bleistift
Umfang: 130 beschriebene Seiten
Publikation: Gesicht im Mittag (6 Gedichte)
Signatur: C-2-b/02 (Schachtel 79)
Spätere Stufen: Manuskripte 1948-51, Typoskripte 1945-50, 1948-50
Kommentar: 14 Texte rhythmische Prosa, 24 reine Prosanotate und Briefentwürfe
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften (19 private Prosanotate nicht erschlossen)

Wehe Dehnung dieses Überganges …* (a*)

( 18. Mai 1949 )

Wehe Dehnung dieses Überganges 
übern Absturz schwankt die Brücke lang. 
Reich ist wohl die bunte Karawane 
mit den Purpurtüchern perlenreich behängt 
05 und der Kräuter kommt der heilenden die Fülle. 
auch die Früchte alle saftig und erquickend. 
Doch stets noch geht der Zug auf schwanker Brücke // 045
auf weher Dehnung dieses Übergangs. 
Es bleibt Gefahr,  dass er die freudig bangend 
10 die jenseits lang schon warten nie erreicht.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Weh ist dieser hohe Steg gedehnt
  • Letzter Druck: GESICHT IM MITTAG 1950
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 044 (unten), 045 (oben)

Wehe Dehnung dieses Überganges …* (b*)

( 18. Mai 1949 )

Wehe Dehnung dieses Überganges
übern Absturz schwankt die Brücke lang. 
Reich sind wohl der bunten Karawane 
Purpurtroddeln mit den Perlgehängen 
05 in den Kräutern kommt der Heilung Fülle
Saft der Früchte will den Durstigen letzen. 
Doch solang der Zug auf schwanker Brücke 
geht, auf dieser wehen Brücke Dehnung, 
bleibt Gefahr dass er die freudig bangend 
10 jenseits lang schon warten nie erreicht.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Weh ist dieser hohe Steg gedehnt
  • Letzter Druck: GESICHT IM MITTAG 1950
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 045 (unten)

Fällt der Abend schwer in diese stete Stille …*

( 18. Mai 1949 )

Fällt der Abend schwer in diese stete Stille 
fällt der Traum in lichterlose Nacht 
wachsen ganz zutiefst schon Leuchtesträucher 
flattert ganz zutiefst der Leuchtevogel auf 
05 Leuchtevogel auf dem glimmenden Gezweige 
singt und wirft sein Lied in stete Stille 
Liedes Wachheit tief in Traum und Nacht.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Starrt der Abend schwarz in stete Stille
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 046 (oben)

Ist das Erste nicht, was wir verwunden …*

( 20. Mai 1949 )

Ist das Erste nicht, was wir verwunden, 
ist das zweite nicht, das uns gebricht, 
hat ein Gott uns heiliger entbunden, 
gab ein Gott uns strahlenderes Licht. // 047

05 Gingen wir bislang auf Düsterwegen 
diese letzte Wendung war uns gut 
da ein neues Licht uns gross entgegen 
scheinend uns in diese Helle lud. 

Schluchten sind wir, Ängstliche, entrungen, 
10 Klippen die uns überdrohten kalt 
Fels bewehrte Schattenniederungen 
sind nicht mehr vor dieser Lichtgewalt.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Ist das Erste nicht was schon verwunden
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 046 (unten), 047

Die Wege sind aus Bachesniederungen …*

( 21. Mai 1949 )

Die Wege sind aus Bachesniederungen 
hinangebäumt den buschigen Bergeshang 
wo Echse und, die Farben feurig wechselnd, 
der Käfer eilt im  grün gebannten Licht. 
05 Da wehen wohl aus Gartenblust herüber 
der gelbe Staub und selbst der Schmetterling 
Fremdlinge bunte in die Sinnesstille 
die rein den Wanderer auf den Berg umschweigt.

Er will das andere nicht das ihn verwirre 
10 steht er doch lang an Städte netzendem Wasser 
und auf den Strassen welche Vielgestalt 
der Güter führen in die Weiten. So erblickt 
sein fest gezieltes Auge nicht den Falter 
und nicht den goldnen Staub, ja selbst den Käfer // 049
15 die Echse, der Sinnesstille Hüter, grüsst er kaum. 
dem schattenlosen Gipfel eilt er zu 
wo kein Strauch mehr klare Sicht beengt. 
Und das Getier bleibt flüchtig unterm Felsen.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Die Wege sind aus Bachesniederungen
  • Letzter Druck: GESICHT IM MITTAG 1950
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 048, 049 (oben)

Scharf ist der weisse Strahl …*

( 24. Mai 1949 )

Scharf ist der weisse Strahl 
in fahler Niederung 
der donnerhelle Fall 
in vage Dämmerung 
05 Es springen übern Damm 
die Tiere neu herein: 
das silberne Lamm 
schwimmt durch den Wein. 
So fährt in Berauschung 
10 der Schläfer empor 
den Sang seines Gottes 
im sausenden Ohr: // 050
die neue Maschine 
nächtlich erwacht 
15 fertigt Platine 
mineralische Pracht. 
Alles geschärft 
im gebannten Gebot. 
Anfänglichen Gottes 
20 Tempel sind tot.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Details: V. 18 gebannten] ev. gebäumten
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung, Letzte Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 049 (unten), 050 (oben)

Euch ist, euch ist …*

( 25. Mai 1949 )

Euch ist, euch ist 
Schwebenden in den lauteren Räumen 
alles wirklicher sichtbar 
fern unerreichbar 
05 (wie durch ein umgekehrtes Fernglas) 
doch ganz sichtbar ohne jede Verwischung: 
der Baum wie ein seltener Kristall 
wie glänzende Kiesel die Häuser 
und der Mensch wie ein Gott 
10 ruhig wandelnd // 051
um seine Werke 
er selber das höchste 
das vollkommenste Werk. 

Ihr kennt nicht die Träume 
15 nicht die Schlangen im Abgrund 
sie erscheinen nicht in dem Bild, 
denn sie sind anderer Herkunft 
und das wahre Dasein 
das eigentliche Dasein
20 kennt nimmer das Finstre, 
es sei denn die scharfen 
Schatten des Mittags 
wo die Müden ruhn 
es sei denn die silbernen 
25 Schatten des Mondlichts 
wo die Liebenden sich umfangen. 

Euch ist, euch ist 
das Wirkliche sichtbar // 052
fern sichtbar 
im vollkommenen Einen 
30 das alles trägt 
als Sonne in sich und 
unsterbliches Urbild 
sichtbar, was überall ist 
und nur in jener Kugel 
35 zum voraus ganz und vollendet. 

Glücklich seid ihr, 
Sehende Engel 
Schwebende in lauteren Räumen.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Die Engel
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 050 (unten), 051, 052 (oben)

Wer will denn noch Vollkommenes errichten …* (a*)

( 27. Mai 1949 )

Wer will denn noch Vollkommenes errichten
und Tempel bauen überm wirren Forst 
der auf den Felsenschroffen jenes Bergs // 053
die letzte Höhe unersteigbar hält? 
05 Die grösste Tat zu tun ist stets unmöglich. 
Es seien uns die stillen Lichter Trost, 
die übern Abgrund Schritte lenkend grüssen
Sie anzuschauen ist den Harrenden gut 
und ist genug, bis jener Steg geschlagen 
10 der mit den Äxten für den Baumschlag sie 
und mit den Blöcken sie hinüber führt 
zum lang geplanten höchsten Tempelbau.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Wer kann denn bauen schon Vollkommenes
  • Letzter Druck: GESICHT IM MITTAG 1950
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 052 (unten), 053 (oben)

Wer kann denn bauen schon Vollkommenes …* (b*)

( 27. Mai 1949 )

Wer kann denn bauen schon Vollkommenes
und Tempel richten überm wirren Forst 
der auf den Felsenschroffen jenes Berges 
die letzte Höhe unersteigbar hält? 
05 Solang die grosse Tat zu tun unmöglich 
gewähren uns die stillen Lichter Trost // 054
die übern Absturz grüssen, Wandrern wehrend 
Sie anzuschauen ist den Harrenden gut 
und ist genug, bis jener Steg vertäut 
10 der mit den Äxten für den Baumschlag endlich 
und mit den vorbehaunen Quadern führt 
zum eitel lang geplanten Gipfelbau.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Wer kann denn bauen schon Vollkommenes
  • Letzter Druck: GESICHT IM MITTAG 1950
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 053 (unten), 054 (oben)

Zu einem Gespräch mit G. u. E. Huber

( 30. Mai 1949 )

Das Gegensatzpaar des Ethischen und Ästhetischen wird je länger je gegenstandsloser<.> Zeugt von Unfähigkeit, die Erscheinungen als ein Ganzes zu nehmen. Leute, die in jedem zweiten Satz mit den Begriffen Entscheidung, Wagnis, Sprung um sich werfen, sind zum vorneherein verdächtig: dass sie in einem wesentlichen Punkt // 055 unreif geblieben sind, sich stets selber bespiegeln müssen und für jede Handlung und jedes Verhalten eine Rechtfertigung vor sich selber suchen müssen. Statt, wie es doch natürlicher scheint, spontan aus innerem Antrieb zu leben und zu handeln. Statt von innen nach aussen leben sie von aussen nach innen. Es fehlt ihnen auch nur schon der Wille zur Freiheit und Grazie des Daseins, zu jener Sorglosigkeit, die den Menschen überhaupt doch erst adelt. Sie haben kein Vertrauen in sich selbst, in das göttliche Gesetz, das in ihnen wirkt. Sie leben in panischer Angst und steter Sorge (worauf sie so stolz sind) das Eigentliche zu verfehlen. Statt sich doch diesem Eigentlichen zu überlassen. // 056 Es ist ja in ihnen oder nirgends<.> Ist es Aufgabe des Menschen, seine Gebrochenheit und Zerrissenheit – das gibt es fraglos – zu überwinden und in neue Ganzheit zu wachsen, so ist es im Gegenteil ihre Bemühung, sich selber immer mehr zu zerfleischen, das Gebrochene immer wieder zu zerbrechen. Darin besteht für sie die Verantwortung, die ethische Existenz und wie immer sie das nennen.

02 Die Vermutung liegt nahe, dass den Ethischen wirkliche existenzielle Tiefe, wirkliche Berührbarkeit und Erschütterbarkeit fehlt; denn sonst würden sie längst nicht mehr leben. Sie spielen mit Gefahren, weil sie sie nicht kennen, an einem Abgrund, von dessen Vorhandensein // 057 sie keine Ahnung haben. Darum reden sie immer davon. Wer um die ungeheure Gefahr der Selbstzerfleischung, um die uns allen eingeborne Neigung zur mörderischen Selbstreflexion weiss, der wird immer wieder und immer mehr versuchen, hinaus- und hinaufzukommen über sich selber und sichtbare, objektive Gestalt zu setzen. Etwas, das nicht kommt und geht mit den Nöten und Ängsten des Individuums. Das Individuum ist soviel, als es mehr ist als bloss Individuum. Alles andere ist bloss Spielerei mit Seifenblasen, unentrinnbar in einem geschlossenen Kreis gefangen.

03 Es liesse sich überlegen, woher, historisch, dieser Zerrissenheitskult kommt: // 058 unmittelbar wohl vom Christentum, und hier verschärft ihn die Reformation ganz stark, das Prinzip der Reformation, ihre verhängnisvolle Innerlichkeitswut, vollendet und erneuert sich dann in Kierkegaard und all seinen Schülern und Varianten bis heute.

04 Die ganz grossen Epochen und die ganz grossen Geister waren aber alle „ästhetisch“ gerichtet. Das heisst, sie hielten letztlich die Harmonie des Ganzen für entscheidend. Und das Ethische figurierte für sie als ein Sonderfall des Ästhetischen, d.h. als Ausdruck des Vollkommenen in einem bestimmten Bereich. Über diesen Punkt waren sich Platon, Augustinus, Dante, Michelangelo und Goethe wohl // 059 einig. Dass unsere „Ethischen“ sie deswegen als oberflächlich und unverantwortlich verachten, dürfte sie kaum sehr anfechten. Denn es dürfte wohl nicht zweifelhaft sein, wer hier Mass gibt und wer gemessen wird.

30.5.49

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Besonderes: Gleicher Text wieder im Tagebuch, 30.5.1949
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosanotat
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 054 (unten), 055, 056, 057, 058, 059 (oben)

Aber schon kommen herauf diese lichten Erbauer …*

( 31. Mai 1949 )

Aber schon kommen herauf diese lichten Erbauer, die Herren der Tiefe, die Ampeln tragen aus dem Berge herauf, den schimmernden Schluchten. Sie tragen die Steine herbei, die unsichtbaren seit den Stürzen des Anfangs, die unsichtbaren seit der Sintflut, sie tragen sie herauf in dieser Nacht auf den Gipfel zum Bau des Tempels der Göttin, der klaren mit dem Schild und mit den weisheitstrahlenden Augen. Dort soll // 060 sie wohnen in der innersten Kammer, die aus den Steinen des Erdkerns gefügt, dort soll sie wohnen, die ganz geistige, deren Heimat über dem höchsten, feurigen Himmel. Heilig ist uns das Ganze, vollkommen, aus beiden Sphären geeint: Tempel sind nur auf den Gipfeln, dieser Gottheit, der geistigen, nur auf dem Gipfel, wo aus dem Haus der Titanen, ihrem uralten Gelass, stossen die Mauern als Klippen empor als ewige Berge empor durch die Äcker und Triften der Erde empor in den reinen Himmel der geistigen Mächte.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Herren der Tiefe
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 059 (unten), 060

Manche Blume ist noch Glut …*

( 01. Juni 1949 )

Manche Blume ist noch Glut, eh sie noch in diesem Tag erfror. Manches Feuer ist noch Flamme, eh es in diesem Mittag erstarrt: grosses Gestirn ohne jede Drehung. 

02 Aber hier hier bricht das neue Herz auf, dies Gestirn der Liebe inmitten der unbewegten Massen, inmitten der Mauern aus Tod das glühende Herz, die blühende Blume. O purpurne Wunde, klaffend ins unerschlossene Innre, wo noch die Vulkane glühen Vulkane der Zeugung. Die bersten hervor Gluten des ewigen Lebens, Gluten der lebenspendenden Liebe.

Details
Konvolut: Notizbuch 1949
  • Manche Blume ist Glut
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 061

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Notizbuch 1949 (alph.)
  • Abend lau im Sommer …*

    Abend lau im Sommer, wo sich die...

  • Aber schon kommen herauf diese lichten Erbauer …*

    Aber schon kommen herauf diese...

  • Am Rand der Stadt die ärmliche Wohnung …* (b*)

    Am Rand der Stadt die ärmliche...

  • Ausgeworfenes Netz, ausgeworfen in die trübe See …*

    Ausgeworfenes Netz, ausgeworfen...

  • Bergung der Toten aus diesem Sturm …*

    Bergung der Toten aus diesem...

  • Da kommt der neue Wind das überlaute Leben …*

    Da kommt der neue Wind das...

  • Das Haus ist fremd …*

    Das Haus ist fremd hinter...

  • Das ist das grosse das glückliche Dasein …*

    Das ist das grosse das glückliche Dasein...

  • Das ist die Nahrung die uns immer nährt …*

    Das ist die Nahrung die uns immer nährt...

  • Das sind die Einzigen …*

    Das sind die Einzigen, die Träume des...

  • Die Berge sind aus Lichtern und aus Farben …* (b*)

    Die Berge sind aus Lichtern und...

  • Die Berge sind in Lichtern und in Farben …* (a*)

    Die Berge sind in Lichtern und in...

  • Die Pilger steigen, jenem Leuchtebild …* (b*)

    Die Pilger steigen, jenem...

  • Die Wege sind aus Bachesniederungen …*

    Die Wege sind aus...

  • Dort ist und hier …*

    Dort ist und hier über Plätze...

  • Dort türmt aus Weltentrümmern sich das Felsgebirge …*

    Dort türmt aus Weltentrümmern...

  • Es ist der Glanz des Lichts und Süssigkeit der Beeren …*

    Es ist der Glanz des Lichts und...

  • Es ist der Tag der Abend schon verflossen …*

    Es ist der Tag der Abend schon...

  • Euch ist, euch ist …*

    Euch ist, euch ist Schwebenden in den lauteren...

  • Fällt der Abend schwer in diese stete Stille …*

    Fällt der Abend schwer in diese...

  • Feuer, wachsende Feuer an der Lehne des Berges …* (b*)

    Feuer, wachsende Feuer an der...

  • Finsternis und Baum und alles Dunkle hell …*

    Finsternis und Baum und alles...

  • Für Mareile

    Vor Jahren war es, vor Äonendass...

  • Für Mareile: / Die Pilger steigen …* (a*)

    Die Pilger steigen, jenem...

  • Ihr seid grosse vergängliche Blumen …* (a*)

    Ihr seid grosse vergängliche...

  • Insel der Erwartung herauf geschwemmt aus Tiefe des Klanges …* (b*)

    Insel der Erwartung herauf...

  • Ist das Erste nicht, was wir verwunden …*

    Ist das Erste nicht, was wir...

  • Leuchte, leuchte, über den Wassern entflammt …*

    Leuchte, leuchte, über den...

  • Manche Blume ist noch Glut …*

    Manche Blume ist noch Glut, eh...

  • Meine Verse Ausdruck eines Spiegellabyrinthes …*

    Meine Verse Ausdruck eines...

  • Nah sind die Götter die im Stillen kämpfen …* (a*)

    Nah sind die Götter die im...

  • Nah sind die Mächte die im Stillen kämpfen …* (b*)

    Nah sind die Mächte die im...

  • Nichts zweifelhafter im Grunde als unsere Beziehung zum Göttlichen …*

    Nichts zweifelhafter im Grunde...

  • Öde sind öde die Ränder …* (a*)

    Öde sind öde die Ränder der...

  • Reine Wälder …*

    Reine Wälder Weissagung bargt ihr...

  • Reines, stilles …*

    Reines, stilles letztes...

  • Scharf ist der weisse Strahl …*

    Scharf ist der weisse Strahl in fahler...

  • Schnelle Wasser, schnelle Regung …*

    Schnelle Wasser, schnelle Regung. Zug der...

  • Schon ist der Morgen der die Stolzen triebe …*

    Schon ist der Morgen der die...

  • Trümmer sind hier …*

    Trümmer sind hier über die Halde...

  • Väter gehn …*

    Väter gehn und heilige Söhne...

  • Voller Honig sind die Waben …*

    Voller Honig sind die Waben. Die...

  • Während der Lektüre von Heliopolis …*

    während der Lektüre von...

  • Wehe Dehnung dieses Überganges …* (a*)

    Wehe Dehnung dieses Überganges  übern...

  • Wehe Dehnung dieses Überganges …* (b*)

    Wehe Dehnung dieses Überganges...

  • Wenn ich dich, Blume, finde noch im Dickicht …*

    Wenn ich dich, Blume, finde noch...

  • Wer kann denn bauen schon Vollkommenes …* (b*)

    Wer kann denn bauen schon...

  • Wer will denn noch Vollkommenes errichten …* (a*)

    Wer will denn noch Vollkommenes...

  • Wie liesse sich nicht schärfer stets erkennen …*

    Wie liesse sich nicht schärfer...

  • Wogen, wogen die Reinen herauf …* (a*)

    Wogen, wogen die Reinen herauf...

  • Zu einem Gespräch mit G. u. E. Huber

    Das Gegensatzpaar des Ethischen...

  • Zur Lage

    Zur Lage: Sämtliche Ausgänge...

Notizbuch 1949 (Folge)
  • Wie liesse sich nicht schärfer stets erkennen …*

    Wie liesse sich nicht schärfer...

  • Es ist der Tag der Abend schon verflossen …*

    Es ist der Tag der Abend schon...

  • Schon ist der Morgen der die Stolzen triebe …*

    Schon ist der Morgen der die...

  • Dort ist und hier …*

    Dort ist und hier über Plätze...

  • Wehe Dehnung dieses Überganges …* (a*)

    Wehe Dehnung dieses Überganges  übern...

  • Wehe Dehnung dieses Überganges …* (b*)

    Wehe Dehnung dieses Überganges...

  • Fällt der Abend schwer in diese stete Stille …*

    Fällt der Abend schwer in diese...

  • Ist das Erste nicht, was wir verwunden …*

    Ist das Erste nicht, was wir...

  • Die Wege sind aus Bachesniederungen …*

    Die Wege sind aus...

  • Scharf ist der weisse Strahl …*

    Scharf ist der weisse Strahl in fahler...

  • Euch ist, euch ist …*

    Euch ist, euch ist Schwebenden in den lauteren...

  • Wer will denn noch Vollkommenes errichten …* (a*)

    Wer will denn noch Vollkommenes...

  • Wer kann denn bauen schon Vollkommenes …* (b*)

    Wer kann denn bauen schon...

  • Aber schon kommen herauf diese lichten Erbauer …*

    Aber schon kommen herauf diese...

  • Zur Lage

    Zur Lage: Sämtliche Ausgänge...

  • Manche Blume ist noch Glut …*

    Manche Blume ist noch Glut, eh...

  • Zu einem Gespräch mit G. u. E. Huber

    Das Gegensatzpaar des Ethischen...

  • Abend lau im Sommer …*

    Abend lau im Sommer, wo sich die...

  • Nichts zweifelhafter im Grunde als unsere Beziehung zum Göttlichen …*

    Nichts zweifelhafter im Grunde...

  • Dort türmt aus Weltentrümmern sich das Felsgebirge …*

    Dort türmt aus Weltentrümmern...

  • Meine Verse Ausdruck eines Spiegellabyrinthes …*

    Meine Verse Ausdruck eines...

  • Da kommt der neue Wind das überlaute Leben …*

    Da kommt der neue Wind das...

  • Ausgeworfenes Netz, ausgeworfen in die trübe See …*

    Ausgeworfenes Netz, ausgeworfen...

  • Bergung der Toten aus diesem Sturm …*

    Bergung der Toten aus diesem...

  • Wogen, wogen die Reinen herauf …* (a*)

    Wogen, wogen die Reinen herauf...

  • Insel der Erwartung herauf geschwemmt aus Tiefe des Klanges …* (b*)

    Insel der Erwartung herauf...

  • Für Mareile

    Vor Jahren war es, vor Äonendass...

  • Für Mareile: / Die Pilger steigen …* (a*)

    Die Pilger steigen, jenem...

  • Die Pilger steigen, jenem Leuchtebild …* (b*)

    Die Pilger steigen, jenem...

  • Wenn ich dich, Blume, finde noch im Dickicht …*

    Wenn ich dich, Blume, finde noch...

  • Voller Honig sind die Waben …*

    Voller Honig sind die Waben. Die...

  • Es ist der Glanz des Lichts und Süssigkeit der Beeren …*

    Es ist der Glanz des Lichts und...

  • Während der Lektüre von Heliopolis …*

    während der Lektüre von...

  • Öde sind öde die Ränder …* (a*)

    Öde sind öde die Ränder der...

  • Am Rand der Stadt die ärmliche Wohnung …* (b*)

    Am Rand der Stadt die ärmliche...

  • Reine Wälder …*

    Reine Wälder Weissagung bargt ihr...

  • Reines, stilles …*

    Reines, stilles letztes...

  • Das ist das grosse das glückliche Dasein …*

    Das ist das grosse das glückliche Dasein...

  • Leuchte, leuchte, über den Wassern entflammt …*

    Leuchte, leuchte, über den...

  • Finsternis und Baum und alles Dunkle hell …*

    Finsternis und Baum und alles...

  • Ihr seid grosse vergängliche Blumen …* (a*)

    Ihr seid grosse vergängliche...

  • Feuer, wachsende Feuer an der Lehne des Berges …* (b*)

    Feuer, wachsende Feuer an der...

  • Das sind die Einzigen …*

    Das sind die Einzigen, die Träume des...

  • Schnelle Wasser, schnelle Regung …*

    Schnelle Wasser, schnelle Regung. Zug der...

  • Das Haus ist fremd …*

    Das Haus ist fremd hinter...

  • Väter gehn …*

    Väter gehn und heilige Söhne...

  • Trümmer sind hier …*

    Trümmer sind hier über die Halde...

  • Die Berge sind in Lichtern und in Farben …* (a*)

    Die Berge sind in Lichtern und in...

  • Die Berge sind aus Lichtern und aus Farben …* (b*)

    Die Berge sind aus Lichtern und...

  • Das ist die Nahrung die uns immer nährt …*

    Das ist die Nahrung die uns immer nährt...

  • Nah sind die Götter die im Stillen kämpfen …* (a*)

    Nah sind die Götter die im...

  • Nah sind die Mächte die im Stillen kämpfen …* (b*)

    Nah sind die Mächte die im...

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