Synopse

(6)
Donnerstag, 14 April 1949    (    )

Ihr seid grosse vergängliche Blumen …* (a*)

Ihr seid grosse vergängliche Blumen und Bild des Daseins ohne Ende, ohne Ende des Daseins. Wie dies hallt in der riesigen Öde: es bleibt, das Göttliche bleibt. Und es ist immer noch Morgen. Noch tanzen die Jünglinge dort am Rande der Felsen<,> jauchzend im Feuer halten sie in Armen die Mädchen, die heraufgekommen aus den Wäldern: die wachsen stets in den Wäldern unten in den grünen Schluchten an den kalten Wassern geschmolzenen Schnees. Sie steigen herauf zu den Jünglingen an die hohe Lehne des Berges. Welch // 017 Jauchzen beim Empfang, bei der Ankunft der Botschaft des Lebens. Das ist das ewige Leben. Das bleibt. Glut der Blumen auf einmal wirklich glühend. Und die Bläue des Himmels öffnet ihre sinnenden Wimpern nach der Zukunft der Sterne. Tanz im Morgen an dem nochmals flackernden Feuer in der Röte des neuen Lichts. Die Jünglinge schwingen weit die Tänzerinnen hinaus über den Abgrund. Töchter des Abgrunds, jubelnd dem Lichte gesellt. Dem Morgen der endlich herabgezwungenen Woge neuer Bewegung. Herbei von den Jünglingen gelockt. O neues Leben, auf der Lehne am Berg über den Schluchten.

In: Notizbuch 1949
Freitag, 15 April 1949    (    )

Feuer, wachsende Feuer an der Lehne des Berges …* (b*)

Feuer, wachsende Feuer an der Lehne des Berges. Tanz im Morgen, bei Sternen im Schwinden. Bleiches Licht vereinigt mit den Lohen des Festes. Klarheit der Frühe reinigt den Rausch der Jünglinge, die toben im Reigen. Aus den Schluchten gelockt steigen die Töchter herauf, die Mädchen der Tiefe von den kalten Bächen der Schlucht, den schneeigen Bächen. Jauchzen der Ankunft, Rausch des Empfangs, Steigen des Festweins in aller Glieder: es schwingen die Söhne des Gebirgs die Mädchen hinaus über den Abgrund, halten sie hoch hinaus mit den Armen über den Grund, daraus sie gekommen. Und schon ist kühles Silber überall hin, reine Klarheit des Morgens, erflehtes Leuchten des neuen reineren Morgens

In: Notizbuch 1949
Freitag, 15 April 1949    (    )

Ihr seid grosse unvergängliche Blumen …* (A*)

Ihr seid grosse unvergängliche Blumen und ohne Ende des Daseins. Wie das hallt in der riesigen Öde, es bleibt, das Göttliche bleibt. Und es ist Morgen, endlich. Die Jünglinge tanzen dort am Rande des Felsen. Jauchzend im Feuer, halten sie in Armen die Mädchen, die heraufgekommenen, aus den Wäldern. Sie wachsen stets in den Schluchten, an den grünen Wassern geschmolzenen Schnees. Sie steigen herauf zu den Jünglingen an die hohe Lehne des Berges. Welch Jauchzen bei der Ankunft der Botschaft des Lebens. Das ist das ewige Leben. Glut der Blumen, auf einmal wirklich glühend. Und die Bläue des Himmels öffnet die Wimpern nach der Zukunft der Sterne. Tanz im Morgen an nochmals flackernden Feuern in der Röte des neuen Lichts. Die Jünglinge schwingen weit ihre Tänzerinnen hinaus, über den Abgrund die Töchter des Abgrunds, endlich dem Lichte gesellt. Dem Morgen der herabgezwungenen Woge neuer Bewegung. Neues Leben auf der Lehne des Berges, jäh über den Schluchten.

In: Manuskripte 1948-51
15.04.1949 * (nicht datiert)    (    )

Feuer, nochmals wachsend an der Lehne des Berges …* (B*)

Feuer, nochmals wachsend an der Lehne des Berges. Tanz im Morgen unter schwindenden Sternen. Bleiches Licht, vereinigt mit dem Leben des Festes. Klarheit der Frühe reinigt den Rausch der Jünglinge, die toben im Reigen. Aus den Schluchten gelockt, steigen die Töchter herauf, die Mädchen von den kalten, den schneeigen Bächen. Jauchzen der Ankunft, Rausch des Empfangs. Steigen des Festweins in aller Glieder; es schwingen des Gebirges Söhne die Mädchen hinaus über ihren Abgrund, halten sie hoch in Armen über den Grund, daher sie gekommen. Und schon ist reine Klarheit des neuen erflehten Morgens.

In: Manuskripte 1948-51
20.04.1949 * (nicht datiert)    (    )

Feuer nochmals …* (C*)

Feuer nochmals
Nochmals wächst
Feuer an der
Lehne des Berges
05 leuchtend dem Tanz
unter schwindenden Sternen
der tobenden Söhne
wenn aus der Tiefe endlich
aus Schluchten gelockt
10 vom hellen Geschrei
die Mädchen stiegen herauf:
schwingen die Söhne
die Mädchen hinaus
mit wogenden Armen
15 über die Schluchten
woher sie gekommen
der Klarheit entgegen
des steigenden Morgens.

In: Manuskripte 1948-51
Mittwoch, 20 April 1949    (    )

Feuer nochmals …* (D*)

Feuer nochmals
wächst an der Lehne
des Gebirges dem Tanz
unter bleichenden Sternen
05 der tobenden Söhne;
wenn aus der Tiefe
aus Schluchten gelockt
vom hellen Geschrei
endlich die Mädchen
10 steigen herauf:
wogende Arme
schwingen hinaus
über die Schluchten
da her sie gekommen
15 Töchter der Tiefe
der Leuchte entgegen
des wachsenden Morgens.

In: Manuskripte 1948-51
Notizbuch 1949 (alph.)
(Total: 52 )
Notizbuch 1949 (Folge)
(Total: 52 )
Suchen: Notizbuch 1949