Leuchte, leuchte, über den Wassern entflammt
und steigende Flut. Rauschen das übertönt
den Gesang der Priester, der ganzen gläu-
bigen Menge begeisterte Antwort: Kyrie elei-
son. Der Mond finster und die Sonne
fahl wie in Verschleierung der Trauer. Wo-
her denn dies Licht, diese ungeheure
drohende Fackel im Zenith des Him-
mels? Die Gräber erbrochen und wandelnd
die Toten. Aufschrei der vielen, Lauter: Kyrie
eleison. Wenige gehn in den Hainen des
Ufers und schaun. In ihrem Herzen die
wahrere Deutung. Geduld zum neuen
Äon der da herauf kommt. Tot sehn sie
die Götter der Alten. Sie bleiben über die
Wetterstürze hinweg Trotz der Missgunst
im Blicke des weihrauchstreuenden Priesters
trotz den Steinen, geschleudert von der has-
senden Menge und dem Ruf: ihr seid
schuld, dass uns der Gott schon vernichtet. //
Sie wissen bergen das uralte Bild jenseits
fern vom Ufer in unbetretenen Wäldern.
23.3.49