Entstanden: 22. Juni 1949

Wogen, wogen die Reinen herauf die sich in der Tiefe gehalten die klaren Götter der Meere, von welchem Beben vertrieben, von // 074 welcher Empörung? Was denn bleibt noch uns, noch uns in den oberen Ländern, wenn das Tiefste erbebt und die Säulen wanken der Welt. Der Getöteten Söhne sind wir, der Vertriebenen Kinder. Blüte und Frucht unsrer Gaue ist von ihrem Segen genährt, und dass sie uns duldeten hier an der oberen Sonne. Was denn was droht herauf für neue gefährliche Macht, die tobend bricht in die Paläste der Tiefe, in die reichen Felder der Nymphen? Wird sie der unseren schonen, unsrer getrübteren Würde, da sie die reine zerschlug, die Klare gebietender Götter?

Infos
  • Letzter Druck: GESICHT IM MITTAG 1950
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 073 (unten), 074