Entstanden: 18. April 1949

Das sind die Einzigen,
die Träume des Wandels
des grünen Flusses
unsterbliche Nymphen
05 Töchter der Tiefe 
o rein noch Geschautes 
des inneren Lichtraums 
der gläsernen Kugel 
mitten in der 
10 faulenden Frucht 
noch stets das heilige Haus 
jenseit der Winde 
jenseit der Sterne 
in der heiligen Sphäre 
15 wo unendlich dauern Gestalten. 
Es harrt dort noch 
auf goldenem Bette 
das Lamm 
auf ungeöffnetem Buch. 
20 O Siegel der Wahrheit // 020
nie noch erbrochen. 
Wo geht der Weg 
entlang den Flüssen 
hinauf zu den Quellen: 
25 Kristallenes Haus. 
Und nicht ist der Raum 
unsrer Gewöhnung; 
denn das Tiefste
Tiefste in Wassern 
30 ist jenseits der Sterne. 
Beim ruhenden Lamm 
den Dauer Gestalten. 

Wer hätte die Wandlung 
notwendig begriffen 
35 begriffen Entblättrung des Baumes:
denn nur das Reinste 
kann bleiben, 
das Makellose allein 
dringt ein in die gläserne Kugel // 021
40 dringt in das heilige Haus 
der Gestalten 
in den Wassern zutiefst 
der Töchter der Tiefe 
in den Lichtraum 
45 jenseits der Winde 
jenseits der Sterne. 

Reinigt von Eppicht 
reinigt von Efeu 
ganz die Ruinen: 
50 sie sind dem Gotte 
entrückt und verpflichtet 
und auf dem Wege 
ins heilige Wasser 
in kristallene Kugel 
55 weit schon verwandelt. 
Städte uns Wirren 
träumend verhüllten 
zum voraus bereitet // 022
als endliche Wohnung 
60 zum voraus bereitet 
im einzigen Lichte.

Infos
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: C-2-b/02
  • Seite / Blatt: 019, 020, 021, 022 (oben)