Ihr seid grosse vergängliche Blumen und Bild des Daseins ohne Ende, ohne Ende des Daseins. Wie dies hallt in der riesigen Öde: es bleibt, das Göttliche bleibt. Und es ist immer noch Morgen. Noch tanzen die Jünglinge dort am Rande der Felsen<,> jauchzend im Feuer halten sie in Armen die Mädchen, die heraufgekommen aus den Wäldern: die wachsen stets in den Wäldern unten in den grünen Schluchten an den kalten Wassern geschmolzenen Schnees. Sie steigen herauf zu den Jünglingen an die hohe Lehne des Berges. Welch // 017 Jauchzen beim Empfang, bei der Ankunft der Botschaft des Lebens. Das ist das ewige Leben. Das bleibt. Glut der Blumen auf einmal wirklich glühend. Und die Bläue des Himmels öffnet ihre sinnenden Wimpern nach der Zukunft der Sterne. Tanz im Morgen an dem nochmals flackernden Feuer in der Röte des neuen Lichts. Die Jünglinge schwingen weit die Tänzerinnen hinaus über den Abgrund. Töchter des Abgrunds, jubelnd dem Lichte gesellt. Dem Morgen der endlich herabgezwungenen Woge neuer Bewegung. Herbei von den Jünglingen gelockt. O neues Leben, auf der Lehne am Berg über den Schluchten.
Ihr seid grosse vergängliche Blumen …* (a*)
- Details
- Konvolut: Notizbuch 1949
- Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Prosagedicht
- Datierung: vollständig
- Fassung: Erste Fassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: C-2-b/02
- Seite / Blatt: 016 (unten), 017

Ihr seid grosse vergängliche Blumen und
Bild des Daseins ohne Ende, ohne Ende
des Daseins. Wie dies hallt in der riesi-
gen Öde: es bleibt, das Göttliche bleibt.
Und es ist immer noch Morgen. Noch tan-
zen die Jünglinge dort am Rande der
Felsen jauchzend im Feuer halten
sie in Armen die Mädchen, die her-
aufgekommen aus den Wäldern: die
wachsen stets in den Wäldern unten in
den grünen Schluchten an den kalten
Wassern geschmolzenen Schnees. Sie
steigen herauf zu den Jünglingen an
die hohe Lehne des Berges. Welch //

Jauchzen beim Empfang, bei der Ankunft
der Botschaft des Lebens. Das ist das
ewige Leben. Das bleibt. Glut der Blumen
auf einmal wirklich glühend. Und
die Bläue des Himmels öffnet
ihre sinnenden Wimpern nach der
Zukunft der Sterne. Tanz im
Morgen an dem nochmals flackernden
Feuer in der Röte des neuen Lichts.
Die Jünglinge schwingen weit die
Die Jünglinge schwingen weit ihre Tän-
zerinnen hinaus über den Abgrund.
Töchter des Abgrunds, jubelnd dem
Morgen Lichte gesellt. Dem Morgen
der endlich herabgezwungenen Woge neuer
Bewegung. Herbei von den Jünglingen
gelockt. O neues Leben, auf der Lehne
am Berg über den Schluchten.
14.4.49
Inhalt: Notizen, 47 Entwürfe zu 39 Gedichten (5 Endfassungen)
Datierung: 5.3.1949 – 7.12.1949
Textträger: Blaues Notizbuch, liniert, Bleistift
Umfang: 130 beschriebene Seiten
Publikation: Gesicht im Mittag (6 Gedichte)
Signatur: C-2-b/02 (Schachtel 79)
Spätere Stufen: Manuskripte 1948-51, Typoskripte 1945-50, 1948-50
Kommentar: 14 Texte rhythmische Prosa, 24 reine Prosanotate und Briefentwürfe
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften (19 private Prosanotate nicht erschlossen)