Öde sind öde die Ränder der Stadt, die Bannmeile mit den kleinen Häusern, die Baracken und die blinden Wände mit bunten Plakaten. Aber leicht senken sich die Strassen, die Gassen, die schmutzigen Steige nach innen. Die Glocken klingen von den fernen Türmen der Mitte. Wenn ich ganz steige hinauf, auf jenes hässlichen Hauses Dach, die brüchige Stiege empor, vorbei an den vielen engen Kammern der Armen: dann darin seh’ ich die strahlende Kuppel, weiss, mit dem goldenen Schutzbild schwebend über der Laterne.
Öde sind öde die Ränder …* (a*)
- Details
- Konvolut: Notizbuch 1949
- Letzter Druck: GESICHT IM MITTAG 1950
- Textart: Prosagedicht
- Datierung: vollständig
- Fassung: Erste Fassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: C-2-b/02
- Seite / Blatt: 003
- Werke / Chronos: Dieses enorme Gedicht, 64

Öde sind öde die Ränder der Stadt,
die Bannmeile mit den kleinen Häusern, die
Baracken und die blinden Wände mit bunten
Plakaten. Aber leicht senken sich die Stras-
sen, die Gassen und, die schmutzigen
Steige nach innen. Die Glocken klin-
gen von dern fernen Mitte heraus Türmen
der Mitte. Wenn ich ganz steige hinauf,
auf jenes hässlichen Hauses Dach, die
brüchige Stiege empor, vorbei an den
vielen engen Kammern der Armen:
dann darin seh’ ich die strahlende Kup-
pel, weiss, mit dem goldenen Schutzbild
schwebend über der Laterne. Heilig ist
der Wandel und makellos, zu Füssen die-
ses hohen leuchtenden Schutzes. Sie wissen
es alle und
5.3.49
Inhalt: Notizen, 47 Entwürfe zu 39 Gedichten (5 Endfassungen)
Datierung: 5.3.1949 – 7.12.1949
Textträger: Blaues Notizbuch, liniert, Bleistift
Umfang: 130 beschriebene Seiten
Publikation: Gesicht im Mittag (6 Gedichte)
Signatur: C-2-b/02 (Schachtel 79)
Spätere Stufen: Manuskripte 1948-51, Typoskripte 1945-50, 1948-50
Kommentar: 14 Texte rhythmische Prosa, 24 reine Prosanotate und Briefentwürfe
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften (19 private Prosanotate nicht erschlossen)