Sehr geehrter Herr Raeber,

ich ließ lange Zeit nichts von mir hören und freue mich, heute wieder, ebenso wie das letzte Mal, mit einer Art Volllzugsmeldung zu Ihnen zu kommen. Die Auswahl aus dem mittlerweile stattlich angewachsenen Konvolut Ihrer Gedichte hat uns wieder und wieder beschäftigt. Ich selbst ertappte mich dabei, jedesmal einige Ihrer früheren kurzen Gedichte mit anzukreuzen. Ich verstehe aber sehr gut, daß Sie lieber einiges aus Ihrer neuesten Produktion veröffentlicht sähen. Wir haben uns nun für das August-Heft zur Veröffentlichung der folgenden Gedichte entschlossen:

"Karussell"
"Der Fudschijama"
"Am Flußhafen"
"Die Jahreszeiten (Der tote Vogel)"

Zwei Gedichte befinden sich noch in Diskussion, nämlich

"Im Brunnen" und
"Die Wirtschaftsseite"

Dr. Moras gibt dem ersten, ich gebe dem zweiten Gedicht den Vorzug, wobei ich vor allem daran denke, man solle die Variationsbreite Ihres dichterischen Temperaments dokumentieren. Eine Aufnahme beider Gedichte mutet leider dem Raum, der uns im August-Heft zur Verfügung steht, zu viel zu. Wie ist Ihre Meinung in diesem Fall?

Herzliche Grüße  Ihres sehr ergebenen
Hans Paeschke

P.S. Die übrigen Gedichte legen wir heute wieder bei.

Infos
  • Besonderes: Typoskript; Briefkopf: MERKUR / DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR EUROPÄISCHES DENKEN / HERAUSGEGEBEN VON / JOACHIM MORAS HANS PAESCHKE
    Anschrift: Herrn / Dr. Kuno Raeber / Hamburg-Grossflottbeck / Kalckreuthweg 80 Zu Karussel usw. vgl. Merkur, Nr. 102 (1956)
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Brief
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Signatur: B-4-c-GEDI_008 (Schachtel 71)
  • Textverweis: Am Flußhafen , Der Fudschijama , Der tote Vogel , Karussell