Entstanden: 21. März 1961

Zu grauen
Haufen schiebt man die Wolken
in die Ecken des Himmels. Das Wasser
glänzt ungern, bewegt
05 sich in Träumen. Die Insel,
ein riesiges Floss, den Stürmen
gelingt es nicht, sie zu verschieben.
Die Vögel
frieren hoch über den Tieren, // 02r
10 welche von jenseits der Wüste
aus den Wäldern gekommen
sind und entgeistert
gehen am Horizont. Der Wind
drängt sie zu Rudeln zusammen.
15 Die Vögel
frieren hoch darüber. Bis im Dezember
stürzen vereist sie
ins Meer, das sie zu Silvester
hereinschwemmt in die Gruben,
20 die unsere Füsse im Sommer
gescharrt. Leer
sind sie, bereit für
schöne erfrorene Vögel.
Verirrte werden
25 sie finden am Neujahrsmorgen
und nehmen als Geschenke und stecken // 02v
in die zerschlissnen
Manteltaschen aus
undefinierbarem Pelzwerk.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript-Titel (TIERE UND PFLANZEN / für Werner Kaegi)
  • Letzter Druck: FLUSSUFER 1963
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-e/04_02b
  • Seite / Blatt: 01, 02r/v