Zu grauen
Haufen schiebt man die Wolken
in die Ecken des Himmels. Das Wasser
glänzt ungern, bewegt
05 sich in Träumen. Die Insel,
ein riesiges Floss, den Stürmen
gelingt es nicht, sie zu verschieben.
Die Vögel
frieren hoch über den Tieren, // 02r
10 welche von jenseits der Wüste
aus den Wäldern gekommen
sind und entgeistert
gehen am Horizont. Der Wind
drängt sie zu Rudeln zusammen.
15 Die Vögel
frieren hoch darüber. Bis im Dezember
stürzen vereist sie
ins Meer, das sie zu Silvester
hereinschwemmt in die Gruben,
20 die unsere Füsse im Sommer
gescharrt. Leer
sind sie, bereit für
schöne erfrorene Vögel.
Verirrte werden
25 sie finden am Neujahrsmorgen
und nehmen als Geschenke und stecken // 02v
in die zerschlissnen
Manteltaschen aus
undefinierbarem Pelzwerk.
Winter (A)
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1961
- Besonderes: Verso: Typoskript-Titel (TIERE UND PFLANZEN / für Werner Kaegi)
- Letzter Druck: FLUSSUFER 1963
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: A-5-e/04_02b
- Seite / Blatt: 01, 02r/v

Winter A 1
Man schiebt die Wolken
zu Haufen von rechts, man
schiebt sie von links
Zu grauen
Haufen schiebt man die Wolken
in die Ecken des Himmels. Das Wasser
glänzt ungern, bewegt
05 sich in Träumen . ↔
auf und nieder. ↑Die Insel,↑
ein riesiges Floss, dieen Stürmen
genügen
gelingt es nicht, sie zu verschieben.
Die Tiere sind aus den Wäldern
jenseits der Küste gekommen und gehen
entgeistert am Horizont
in Rudeln. Man kann
Die Vögel frieren
frieren hoch über den Tieren, //

Winter A 2
November
10 welche von jenseits der Wüste
sind aus den Wälx Wäldern gekommen
sind und entgeistert
gehen am Horizont. Der Wind
drängt sie zu Rudeln zusammen.
15 Die Vögel frieren
frieren hoch darüber. Bis im Dezember Dezember
fall stürzen sie vereist sie
ins Meer, das sie zu Silvester
hereinschwemmt in die Gruben,
20 die unsere Füsse im Sommer
gescharrt. Leer
sind sie dann, bereit für
schöne erfrorene Vögel.
Verirrte werden
25 sie finden am Neujahrsmorgen
und nehmen un als Geschenke und stecken //

in die zerschlissnen
Manteltaschen aus
undefinierbarem
schäbigem, undefinierbarem Pelzwerk.
21.3.1961
Inhalt: 52 Manuskripte und 23 Typoskripte zu 25 Gedichten (3 Endfassungen)
Datierung: 20.3.1961 – 21.6.1961
Textträger: 93 Einzelblätter (A4-Format), Typoskript-Makulatur (außer Typoskripte); Bleistift
Umfang: 26 Dossiers, 99 beschriebene Seiten
Publikation: Flussufer (12 Gedichte), Verstreutes (1 Gedicht)
Signatur: A-5-e/04 (Schachtel 38)
Herkunft: Grüne Mappe GE 1961
Kommentar: Erster Durchgang (A) der Gedichte weitgehend zusammenhängend, dann ein zweiter/dritter Durchgang und zuletzt die Erstellung der Typoskripte am 20./21.6.1961; 7 Textfassungen gestrichen
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften