Montag, 16 März 1959

Inventio et translatio capitis Sti. Joannis Baptistae (A)

Lang schlaf ich und finde am Morgen
im Kofferraum hinter Kanistern
den Schädel. Er lächelt, und ohne
Grausen sagt der Fahrer:
05 ‚Jemand hat ihn in der Nacht hier
versteckt.‘ – Aber ich habe
meinen Mantel auf der Fähre gelassen. // 02
Wer bringt jetzt den Schädel,
eingewickelt in seinen Mantel
10 hinein nach Konstantinopel?

Aus dem Kofferraum nimmt ihn der Fahrer.
Er hat nicht geschlafen und träumte,
als er mich vom Hafen hereinfuhr, es läge
hinter den Kanistern ein Schädel. Das war
15 gefährlich. Nun schaut er,
kaum verwundert und fast ohne Grausen.


Blatt 01 (A-5-e_01_050.jpg)

Inventio et translatio capitis Sti. Joannis Baptistae   A

Lang schlaf ich und finde am Morgen

im Kofferraum hinter Kanistern

den Schädel
das Haupt. Esr lächelt., und|ohne

Und ohne

Grausen sagt
Grausen sieht ihn der Fahrer:

'Jemand hat ihn
05‚Jemand muss es des in der Nacht hier

hier

versteckt.‘ – Aber ich habe

meinen Mantel auf der Fähre gelassen.


[ Wer trägt
  Wer nimmt jetzt den Schädel in seinem

Mantelverborgen
Mantel  nach  Konstantinopel ,? damit er Er darf nicht

nicht leuchtet

leuchten, bevor man ihn ] //

Blatt 02 (A-5-e_01_051.jpg)

Inventio et translatio AB A2

Wer   bringt
Wernimmt
Wer   trägt  jetzt den Schädel,

eingewickelt  in seinem Mantel  mit¿  in seinen
eingewickeltin seinen Mantel

hinein
10 mit  nach Konstantinopel?

Aus dem Kofferraum nimmt ihn der Fahrer.

Er hat nicht lange geschlafen und träumte,

als er mich vom Hafen hereinfuhr, es läge

ein Schädel

hinter den Kanistern ein Schädel. Das war

15 gefährlich. Kaum¿, Nun schaut er,

wie ich erwäge

kaum verwundert und fast ohne Grausen.

16.III. 1959

 

  • Besonderes:

    Verso: Typoskripte (Bl. 01: Ob ich in dem Berge gehe jahrelang …; Bl. 02: O dieses Tages schnell geschmolzne Zeit …)

  • Letzter Druck: GEDICHTE 1960
  • Textart: Verse
  • Datierung: Vollständiges Datum
  • Strophen: ja
  • Schreibzeug: Tinte
  • Signatur: A-5-e/01_016
  • Seite / Blatt: 01, 02

Inhalt: 71 Manuskripte und 64 Typoskripte zu 52 Gedichten (keine Endfassungen)
Datierung: 6.3.1959 – 11.5.1959; 1.8.1960 – 12.12.1960
Textträger: 161 Einzelblätter (A4-Format), Typoskript-Makulatur (außer Typoskripte); Bleistift
Umfang: 53 Dossiers, 166 beschriebene Seiiten
Publikation: GEDICHTE (27 Gedichte), Flussufer (7 Gedichte)
Signatur: A-5-e/01 (Schachtel 38)
Herkunft: Grüne Mappe GE 1959-60

Kommentar: Die Niederschriften für Flussufer begannen am 1.8.1960
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften; Reihenfolge bei Zyklen angepasst

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