Mittwoch, 16 Juli 1958

Der Keller (B)

Den Kot der Ratten lernt die Nase am Ende ertragen. 
Der Fuss gewöhnt sich an die kleinen Aase und schiebt sie zur Seite. 
Das Ohr gewöhnt sich an das Splittern der Knochen. 
Aber das Auge gewöhnt sich an die kranke Finsternis niemals. 
05 Immer wieder leckt eine Zunge aus der verborgenen Lücke
ein Stück davon weg.

Die Hand tastet und reisst eine Fledermaus ab –
und findet die Lücke: dort ist der Strand und das Meer. 
Insektengezirp tönt der Ruf der Kentauren herüber. 
10 Sie laufen winzig in Rudeln und zielen mit Pfeilen aufs Schlachtschiff, 
das, ein altes Spielzeug, zur Verschrottung vorbeifährt und zögert.


Blatt 02 (A-5-d_05_055.jpg)

 

Der KellerB 

Die NDen Kot der Ratten und den Kot der Vögel

lernt die Nase am Ende ertragen. 

Der Fuss gewöhnt sich an die kleinen Aase und schiebt

sie zur Seite. 

Das Ohr gewöhnt sich an das Splittern der Knochen. 

Aber das Auge gewöhnt sich an die kranke Finsternis

niemals. 

05 Immer wieder leckt eine Zunge [↔] aus der verborgenen

Lukeücke
↑ein Stück davon weg.↑
––––––––––––––––––––

Die Hand sucht die Lücke und reisst tastet und reisst
Auf der Suche danach reisst die Hand ↔ eine Fledermaus

und findet sie wegab –

Die Lukeücke ist offen, der Strand liegt offen, zum
Die Lukeücke ist offen, der Strand liegt offen, das Meer.

Hier ist die Lücke , auf den offenen Strand und das Meer
und findet die Lücke:  hier
und findet die Lücke
: dort  ist der Strand und das Meer.
und findet die Lücke : dort

Insektengezirp tönt der Ruf der Kentauren herüber. 

10 Sie laufen winzig in Rudeln und zielen mit ihren Pfeilen

aufs Schlachtschiff, 

das alte Spielzeug, das zögernd ↔ zur Verschrottung vorbeifährt .↔

das, ein altes Spielzeug, zögerndzur    ↑und zögert.

16. VII. 58

 

  • Besonderes:

    Schwarze Tinte; verso: Typoskript↑ (Kühle tropft auf die Blume)

  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: Vollständiges Datum
  • Strophen: ja
  • Schreibzeug: Tinte
  • Signatur: A-5-d/05_009
  • Seite / Blatt: 02

Inhalt: 76 Manuskripte und 1 Typoskript zu 24 Gedichten (1 Endfassung)
Datierung: 30.1.1958 – 7.9.1958
Textträger: 118 Einzelblätter (A4-Format), z.T. Typoskriptmakulatur; Bleistift, schwarzer und z.T. blauer Kugelschreiber
Umfang: 24 Dossiers, 144 beschriebene Seiten
Publikation: GEDICHTE (8 Gedichte), Verstreutes (3 Gedichte)
Signatur: A-5-d/05 (Schachtel 37)
Herkunft: Grüne Mappe EG 1958 I

Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Umschriften:

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