Entstanden: 16. August 1958

Der Wind vom Gebirge ist kalt, 
sie weichen vom Sandstrand aus 
und küssen sich in der Grotte. 

Der Wind vom Gebirge ist kalt, 
05 aber nur er weckt die toten 
Rosen: sie blühen nur in der Drehung, 
sausende Rosen des Winds, aus dem Grund 
Wasser aufsaugende Rosen. 
Sie riechen den Duft nicht, bevor 
10 die Pampelmuse, rot geworden, vom Tisch fällt. 

Jetzt frieren sie vor der Grotte, die Rosen 
erloschen auch für sie, die allein 
sahen rot sausen das Beet bis zum Gebirge. // 06

Der Wind vom Gebirge war kalt. 
15 Sie wichen vom Sandstrand aus 
und küssten sich in der Grotte. – 
Sie kommen schon aus der Grotte. 
Die kalte Stunde des Winds 
vom Gebirge allein ist die Stunde der Rosen.

Infos
  • Besonderes: Blaue Tinte; verso: Typoskript↑ (Wenn du nicht vermagst das Unlenkbare zu lenken)
  • Letzter Druck: GEDICHTE 1960
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Farbstift
  • Signatur: A-5-d/05_011
  • Seite / Blatt: 05, 06