Entstanden: 13. Juli 1958

Die Woge der Nymphen floh mit dem Wind vorm Meerbeben
landeinwärts. 
Das Rotlicht hielt an der Strasse auf und staute die Woge der Nymphen. 
Denn die Wagen rasten zurück nach dem langen Wasserwochenende 
zur Stadt. 
Und es gab kein Schild „Nymphenwechsel“. 

05 Die Woge der Nymphen stand. Aber die Frage 
„Warum nicht weiter?“ drehte sich, Windmühlen, im Wind immer
weiter. // 09

Der Sturz der Giganten brach mit dem Sturm vom Berghang jenseits, 
die Bräute zu holen. 
Das Rotlicht hielt sie auf an der Strasse und staute den Sturz der
Giganten. 
Denn die Wagen rasten zurück nach dem langen Wasserwochenende 
zur Stadt. 
10 Und es gab kein Schild „Gigantenwechsel“. 

Der Sturz der Giganten stand. Aber der Zorn 
„Warum nicht weiter?“ blieb, Felsblöcke, liegen. 

Die Wagen rasen noch heute zurück nach langen Wasserwochenenden 
zur Stadt. 
Sie meinen, die Windmühlen, die Felsen 
15 bleiben, bloss weil Rotlicht ist, gegenüber einander 
stehn an der Strasse, für immer, für immer.

Infos
  • Besonderes: Schwarze Tinte; verso: Typoskript (B1↑: Kühle tropft auf die Blume; B2: Wer da Gold wirft)
  • Letzter Druck: GEDICHTE 1960
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Tinte
  • Signatur: A-5-d/05_011
  • Seite / Blatt: 08, 09